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Bauen in gewachsenen Quartieren

[Online seit 23.01.2023]

Einen Blick in die Zukunft vermittelt das Ecke Haupt-/Hildastraße anzutreffende Transparent. Dort soll die abzubrechende alte Bausubstanz durch eine Wohnanlage mit acht Eigentumswohnungen ersetzt werden.
Einen Blick in die Zukunft vermittelt das Ecke Haupt-/Hildastraße anzutreffende Transparent. Dort soll die abzubrechende alte Bausubstanz durch eine Wohnanlage mit acht Eigentumswohnungen ersetzt werden.


Schwierige Bedingungen setzen dem Wohnungsbau zu
 
Die Erweiterung des Wohnraumangebots ist eine der drängendsten wirtschaftspolitischen Herausforderungen. Jedoch sind die gegenwärtigen Bedingungen alles andere als förderlich, um für positive Impulse zu sorgen. Steigende Kosten für Baustoffe, Personal und Energie lassen die Finanzierungskosten stark anziehen. In Verbindung mit hohen Inflationsraten sind die Kapitalmarktzinsen und damit auch die Baukredite erheblich angestiegen. Schon seit längerem bestehen extreme Lieferengpässe und eine Verknappung bei Baustoffen, Kapazitätsprobleme innerhalb der Bauwirtschaft und ein Mangel an Bauflächen. Die aktuelle ökonomische Entwicklung sorgt dafür, dass die Bautätigkeit derzeit zurückgeht. Es zeigt sich immer deutlicher, dass der politische Anspruch der Ampelkoalition, im Jahr 400.000 Wohnungen, davon 100.000 preiswerte Sozialwohnungen zu errichten, sich gegenwärtig nicht verwirklichen lässt. Branchenkenner gehen davon aus, dass es im vergangenen Jahr allenfalls 280.000 und in diesem Jahr 245.000 Wohnungen sein werden.

Rückläufige Baugenehmigungen und anwachsender Bauüberhang
 
Im Jahr 2021 wurden in Deutschland insgesamt 293.393 neue Wohnungen fertiggestellt. Dies entspricht gegenüber dem Niveau von 2020 einem Rückgang um 4,2 Prozent,  ist aber dennoch der zweithöchste Wert der vergangenen 20 Jahre.  Genehmigt wurden dagegen 380.736 Wohnungen.
In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres 2022 waren es 297.453 Wohnungen, die baurechtlich genehmigt wurden, somit 4,7 Prozent oder 14.564 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Auch die statistischen Bauwerte in unserem Bundesland Baden-Württemberg fallen negativ aus. Die Baugenehmigungen addieren sich von Januar bis November 2022 auf 28.655 Gebäude und Baumaßnahmen mit insgesamt 45.584 Wohnungen, 9,0 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Abschlusszahlen für das Jahr 2022 stehen auf Landes-, wie auch Bundesebene noch aus.

Nicht mehr allzu lange auf den Einzug warten müssen die künftigen Bewohner des Neubaus in der Alte Friedhofstraße 26. Die dortige Hausgruppe umfasst drei zweigeschossige Reihenhäuser.
Nicht mehr allzu lange auf den Einzug warten müssen die künftigen Bewohner des Neubaus in der Alte Friedhofstraße 26. Die dortige Hausgruppe umfasst drei zweigeschossige Reihenhäuser.

Weiter angewachsen ist die Kluft zwischen Baugenehmigungs- und Baufertigstellungszahlen. Nach zuletzt im Herbst veröffentlichten statistischen Werten hat sich der Bauüberhang, also die genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen auf mittlerweile knapp 846.500 Wohnungen erhöht. Im Wesentlichen werden dafür lange Bauzeiten und ein strukturell steigender Anteil am Geschosswohnungsbau verantwortlich gemacht. Zudem machen ein unverändert hoher Auslastungsgrad bei bundesweit wie international erhöhter Nachfrage im Baubereich, sowie diverse Lieferengpässe zu schaffen. Ein zeitnaher Abbau des Überhangs scheint daher sehr unwahrscheinlich.

Auf dem abgeräumten Eckgrundstück in der Speyerer Straße 39 kommt der Rohbau von zwei Doppelhäuern sichtbar voran.
Auf dem abgeräumten Eckgrundstück in der Speyerer Straße 39 kommt der Rohbau von zwei Doppelhäuern sichtbar voran.

2.228 Wohngebäude mit 3.607 Wohnungen
 
Auch auf kommunaler Ebene wirken sich die erschwerten Bedingungen hemmend auf das Baugeschehen aus. Die Gesamtzahl der in Reilingen im Jahr 2022 von privater Seite auf den Weg gebrachten baurechtlichen Verfahren ging weiter zurück. Registriert sind nur noch bescheidene 34 (Vorjahr 44) gestellte Anträge auf Baugenehmigung, Bauvoranfragen und Befreiungen. Insgesamt 23 (Vorjahr 33) Verfahren konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Lediglich ein Bauherr erhielt einen abschlägigen Bescheid.
Die fortgeschriebenen statistischen Werte aus dem Zensus 2011 weisen für Reilingen Ende des Jahres 2021 einen Bestand von 2.228   (Vorjahr 2.208) Wohngebäuden mit insgesamt 3.607 (Vorjahr 3.565) Wohnungen aus. Das entspricht einer Steigerung von 1,2 Prozent oder 42 Wohneinheiten gegenüber den Bestandszahlen aus dem Jahr 2020. Die rechnerische Belegungsdichte liegt seit dem Jahr 2007 unverändert bei 2,2 Einwohnern je Wohnung. 

Fokus richtet sich auf innerörtliche Entwicklung
 
Sechs Jahre nach der Erschließung von neuem Bauland in den Bereichen „Herten II“ und „Am Rathaus“ sind in den Baugebieten kaum noch unbebaute Grundstücke auszumachen. Für mittlerweile 159 (Vorjahr 148) von insgesamt 189 Baugrundstücken ist das baurechtliche Verfahren zum Wohnungsbau längst abgeschlossen. Daher verlagert sich das Baugeschehen zunehmend in den gewachsenen Ortskern, mit klarer Tendenz hin zu einer effektiveren Nutzung der ohnehin knappen Geländeressourcen. So werden aktuell von Bauträgern und Wohnungsbauunternehmen auf gleich mehreren Grundstücken Neubauvorhaben mit teils beachtlichem Volumen realisiert. In der Speyerer Straße 39, Hockenheimer Straße 78 oder Alte Friedhofstraße 26 sind die Rohbauarbeiten schon weitgehend abgeschlossen und der Innenausbau in Angriff genommen. Die vier zweigeschossigen Einfamilienhäuser auf dem ehemaligen Lutherhausgelände in der Alten Friedhofstraße sind bezugsfertig. Noch bevor stehen die gravierenden baulichen Eingriffe auf dem Grundstück Hauptstraße 157, wo an Stelle der Traditionsmetzgerei Kuderer und der ehemaligen Gasträume „Zur Eintracht“ ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit acht Eigentumswohnungen treten soll.

Auch in der Hockenheimer Straße 78 kommt der Neubau von drei Wohneinheiten gut voran.
Auch in der Hockenheimer Straße 78 kommt der Neubau von drei Wohneinheiten gut voran.

Bei der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Reilingen mbH verfestigen sich derweil die Überlegungen, neben einer bevorstehenden Erweiterung des Rewe-Marktes ein weiteres Wohnungsbauprojekt anzugehen. Dazu werden gerade erste perspektivische Planungen für das in Betracht kommende Areal in der Graf-Zeppelin-Straße 18/20 und in zweiter Reihe in der Hockenheimer Straße 59 entwickelt.
„Für uns ist die innerörtliche Nachverdichtung mehr als nur Mittel zum Zweck“, betont Bürgermeister Stefan Weisbrod. Dabei gelte es, die städtebauliche Qualität der gewachsenen, urbanen Räume zu nutzen, neue Bewohner anzusiedeln, die Aufenthaltsqualität anzuheben und die wohnklimatischen Verhältnisse zu optimieren. Denn bezahlbarer Wohnraum und Baugrund seien mehr denn je Mangelware. „Die brach liegenden Freiräume innerhalb unseres Gemeinwesens bieten uns die Chance, einen Verjüngungsprozess in Gang zu setzen und unsere Gemeinde zukunftsfähig zu machen“, ist Weisbrod überzeugt. Eine effiziente Nutzung innerörtlicher Flächen zeuge von einem  verantwortungsbewussten Umgang der begrenzten Ressourcen und schone zugleich den Außenbereich. (jd)
 
Fotos: jd

Weitere Informationen

Informationen zur Grundsteuerreform

Die Grundsteuer muss wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts bundesweit reformiert werden. Deshalb wird das Finanzamt die Grundstücke neu bewerten. Maßgebend hierfür sind die Verhältnisse zum 01. Januar 2022. Der ermittelte Grundsteuerwert wird ab dem 01. Januar 2025 verwendet, um die Grundsteuer neu zu bemessen.

Das Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg hat die Grundstückseigentümer zur Abgabe einer sogenannten Feststellungserklärung bis zum 31. Oktober 2022 aufgefordert.

Mit nachstehend zum Download bereitgestellten Dokumenten informieren wir Sie über die Reform und das vorgesehene Verfahren.

Weitere Informationen zur Grundsteuerreform finden Sie unter

www.grundsteuer-bw.de oder www.steuerchatbot.de

Reilinger Flüchtlingshilfe

Auch in unserem Dorf wollen wir den Geflüchteten eine sichere Unterkunft anbieten. Damit diese Hilfe auch genau dort ankommt, wo sie tatsächlich gebraucht wird, wurde eine separate Homepage erstellt.

Alle Reilinger Bürgerinnen, Bürger und Firmen können sich hier über die Maßnahmen zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge in unserer Gemeinde informieren.

Bitte helfen Sie mit !

Alle Informationen finden Sie unter:
http://ukraine.reilingen.net/

 

Archiv - Aus dem Rathaus

Hier können Sie Artikel aus den Jahren 2003 bis 2008 nachlesen.

Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
Jahr 2006
Jahr 2007
Jahr 2008