Wir berichten
Kernelement der Ortskernsanierung vor 25 Jahren in Angriff genommen
[Online seit 16.05.2022]
Zwei bedeutende Einrichtungen des Gemeinbedarfs in der Dorfmitte vereint
Unsere Dorfmitte hat dank der Ortskernsanierung gerade in den Jahren 1991 bis 2003 gravierende strukturelle Einschnitte erleben dürfen. Sie haben den Zentrumsbereich an vielen Stellen funktional aufgewertet und deutlich attraktiver gemacht. Vor einem viertel Jahrhundert wurde damit begonnen, eines der bedeutendsten Sanierungsziele, nämlich die Konzentration öffentlicher Einrichtungen des Gemeinbedarfs in der Dorfmitte, zu realisieren.
Die von der Gemeinde nach schwierigen Grundstücksverhandlungen in den Jahren 1994 und 1996 von einer Erbengemeinschaft und einer Einzelperson erworbenen, westlich an den evangelischen Kirchenbau angrenzenden Anwesen in der Hauptstraße 54 und 56, wurden im Mai 1997 komplett abgerissen.
Schon immer ein Haus des Handels
Das landwirtschaftliche Anwesen in der Hauptstraße 56 war 1881 errichtet worden und zuletzt von Werner Kneis bewohnt. Das östlich angrenzende, weitaus größere Wohn- und Geschäftshaus mit der Hausnummer 54, hatte zum Zeitpunkt seines Abbruchs ebenfalls ein Alter von mehr als einhundert Jahren erreicht. Es befand sich seit 1949/50 im Eigentum von Bernhard Kneis, der zeitgleich den Laden mit Schaufensteransicht im Erdgeschoss ausbaute. Im Verlauf seiner wechselvollen Geschichte wurde die Immobilie auf unterschiedlichste Art und Weise, beispielsweise als Laden für Kolonialwaren, als Viehhandel, Weinhandel, Textilhaus, Farbenhaus bis hin zu einem Elektrofachgeschäft gewerblich genutzt. Mit konkreten Zeitangaben belegt sind ein Textilhandel Dünnschede in den Jahren 1950 bis 1958, das Farbengeschäft von Richard Dorn von 1958 bis 1968 und zum Abschluss von Oktober 1968 bis 1985 das Elektrofachgeschäft für Haushaltsgeräte mit Installationsbetrieb von Eduard Kneis. Elf Jahre stand das Gebäude anschließend leer, von einem verbliebenen Hausbewohner abgesehen, bis es Mitte der 1990er Jahre zusammen mit dem angrenzenden Wohnhaus von der Gemeinde erworben und abgerissen wurde.
Seniorenwohnanlage und Kindergarten als Folgenutzung
Den entstandenen Freiraum füllt zur Hauptstraße hin eine komplett barrierefrei gestaltete Seniorenwohnanlage. Den Gebäudekomplex mit 24 Wohneinheiten hat die Dossenheimer FWD Hausbau- und Grundstücks GmbH als Investor in den Jahren 1999/2000 bebaut. Die Einweihungsfeier war am 21. Mai 2000. Die Gesamtwohnfläche lag bei 1.165 Quadratmeter. Möglich wurde dadurch eine attraktive Platzgestaltung vor und neben der evangelischen Kirche. Mit dem ambulanten Pflegedienst von Manuela Offenloch aus Hockenheim wurde ein bekannter Partner gewonnen, der seither die Bewohner zuverlässig mit Grund- und Wahlleistungen betreut. Die Wohnungen wurden an Selbstnutzer und Investoren veräußert und dabei ein Vertriebsvolumen von 4,6 Mio Euro umgesetzt. Die Anlage ist seit Bezugsfertigkeit vollständig bewohnt.
Den hinteren Grundstücksteil mit Anschluss zur Schulstraße nahm der Neubau des Kindergartens „St. Josef“ ein. Er wurde auf einer Teilfläche von rund 1.300 Quadratmeter errichtet. Die Kinder mussten lediglich die Straße queren, um von ihrem seitherigen Domizil in die neue Betreuungseinrichtung zu wechseln. Das Gebäude wurde nach einjähriger Bauzeit am 10. Juli 1998 eingeweiht und an die katholische Kirchengemeinde als Betriebsträger übergeben. Gebaut wurde der Kinderhort von der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Reilingen mbH. (jd)