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Wer erinnert sich noch an das "Rundfunk-Fritzle"?

[Online seit 02.03.2021]


Er hieß eigentlich „Erich Hermann“ und gehörte zu den Größen der Unterhaltungskunst in den Radioprogrammen der Nachkriegszeit. Er war so bekannt wie heute „Hannes und der Bürgermeister“ im Fernsehen. Weitere „schwäbische Typen“ waren Willy Reichert und Oscar Heiler  als „Häberle und Pfleiderer“. Berühmt wurde Erich Hermann durch den Süddeutschen Rundfunk, der in den Fünfziger Jahren über Mittelwelle in den alten Volksempfängern oder später auch in UKW-Qualität von den „modernen Röhrengeräten“ hier bei uns mit einer gescheiten Dachantenne empfangen werden konnte. Erich Hermann konnte alle Stimmen perfekt imitieren und dazu auch noch seine Mimik anpassen, dass er in unzähligen Wunsch-und Kindersendungen sowie bei unzähligen Hörspielen zu einer festen Institution wurde. Bis heute gilt er als Vater der „Fritzle-Witze“.
Schon im Krieg unterhielt er deutsche Soldaten in den Lazaretten. Nach dem Krieg nahm er noch Stimmbildungs- und Gesangunterricht. 1946 wurde er in einer Sängerhalle vom Spielleiter des Radios Stuttgart entdeckt und bald schon  (1947) erfolgte seine Premiere beim Radio Stuttgart. Zu seiner nachgespielten Verwandtschaft gehörten der Großvater, Tante Frieda, Onkel Gustav und Onkel Paul alle, urwüchsige Typen aus dem Schwabenland, welche auch den Badenern und anderen Landsleuten sehr gut gefielen.

Es erfolgten zahlreiche Auftritte und „Bunte Abende“ mit weiteren Künstlern wie Lale Andersen, Peter Frankenfeld u. a.  Ja selbst die Werbebranche entdeckte ihn, und von 1953 bis 1960 zog er als „Maggi-Fritzle“ durch ganz Deutschland. Mit seinen Liedern (1954): „Der Killesberg, der Killesberg“ und „Ja, bei ons wird g´schafft!“ wurde er überall bekannt, und ab und zu werden diese Lieder auch heute noch im Sender gewünscht. Wer sie hören will, kann sie auch im Internet bei youtube anhören.
In Reilingen trat das „Rundfunk-Fritzle“ 1972 bei dem 75jährigen Feuerwehrjubiläum beim „Bunten Abend“ in der vollbesetzten  Reithalle des Reitervereins auf und erhielt viel Beifall. Im Jahre 1967 hatte er auch einen Fernsehauftritt bei der ARD.
1973 erlitt Erich Hermann einen Schlaganfall, von dem er sich in der Zeit seines Restlebens nicht mehr erholen sollte.  Er widmet sich nun ganz seiner Familie. 1981 erhielt er von dem Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel das Bundesverdienstkreuz am Bande. Im Juli 1984 verstarb er im Alter von 73 Jahren.
Quelle:  DVD mit Bonus CD und Beiheft „Erich Hermann, 100 Jahre“, inakustik  Ballrechten-Dottingen    „Saba-Röhrenradio“ um 1955
Philipp Bickle/Fotos: Philipp Bickle

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