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Erziehungsspiegel für christliche Eltern! (1909)

[Online seit 22.02.2021]

Erziehungsspiegel für christliche Eltern! (1909)
1. Gewöhne Deine Kinder von frühester Kindheit auf an genauen und freudigen Gehorsam!
2. Vereinige Ernst und Strenge mit Zärtlichkeit. Überzeuge Deine Kinder, dass Du alles gut meinst und weißt, was Du sagst!
3. Befiehlst Du Deinem Kinde etwas zu tun, dann zeige ihm zum ersten Male, wie es gemacht werden muss, und achte darauf, dass das Befohlene getan wird. Zeige es ihm auch noch einige Male, wenn es nicht schnell begreift. Wenn es aber aus Frechheit oder Nachlässigkeit es auch nicht tut: dann strafe!
4. Bestrafe Deine Kinder, wenn sie freiwillig oder böswillig ungehorsam gegen Deine Befehle sind; aber Strafe nicht mit Leidenschaft.
5. Lass Dich nicht von Deinen Kindern täuschen oder hintergehen; tue und rede nichts, was den Respekt, den sie vor Dir hegen, vermindern könnte.
6. Wenn die Kinder aufgeregt oder böslaunig sich zeigen, dann begnüge Dich damit, ihren Trotz zu brechen durch eine empfindliche Strafe; dann aber warte bis sie ruhigen Gemütes sind; alsdann stelle ihre Unarten vor Augen und ermahne sie väterlich.
7. Bedenke, dass eine geringe Strafe, wenn überhaupt eine Strafe nötig ist, mehr wirkt, als die Androhung einer größeren Strafe im Falle der Wiederholung des Vergehens.
8. Niemals gib Deinen Kindern etwas deshalb, weil sie darum schreien; sonst machst Du Dich zum Sklaven ihres Eigensinns!
9. Niemals erlaube ihnen dasjenige, was Du ihnen unter ähnlichen Umständen zu tun oder zu lassen verboten hättest.
10. Präge Deinen Kindern ohne Unterlass die Wahrheit ein, dass es in der Welt nichts Beglückenderes gibt, als seine Pflichten gegen Gott, gegen sich selbst und gegen seine Nebenmenschen treu zu erfüllen.
11. Gewöhne Deine Kinder daran, dass sie ihre täglichen Aufgaben genau lernen.
12. Gestatte nie Deinen Kindern, über andere zu klatschen und den Angeber zu machen.
13. Lehre Deine Kinder Selbstverleugnung zu üben und großmütig Unbilden zu ertragen
14. Bete vor allem täglich für Deine Kinder, denn „wir säen, pflanzen und begießen, aber der Herr ist´s, der das Gedeihen gibt.“  Das Gebet ist nötiger, als die Unterweisung, Belehrung und Nährung der Kinder. Es ist der wichtigste und erste Punkt der Kindererziehung. Und endlich: 
15. Bring´ es dahin, dass Deine Kinder gerne beten und zur Kirche gehen. Wenn Du ihnen dies allein für´s Leben angewöhnt hast, dann hast Du ihnen die kostbarste Mitgift gegeben, welche ihnen zu teil werden kann; dann hast Du für ihr zeitliches und ewiges Glück gesorgt!

Mädchen merkt´s! (1909)
Heirate nicht nach Geld, das Glück eines Weibes besteht nicht im Besitze, sondern in der Liebe!
Heirate keinen aufgeputzten Narren, welcher einherstolziert wie ein Affe in Glacehandschuhen, Manschetten und Ringen an den Fingern und meilenweit nach Pomenade riecht!
Heirate keinen Mann, welcher seine Mutter oder Schwester schlecht behandelt. Wer das tut, wird seine Frau ebenso behandeln!
Heirate keinen Spieler und keinen Säufer, denn Saufen und Spielen sind die Quellen alles Elends!
Heirate keinen geizigen Mann, der jeden Pfennig spart und nur mit Murren Geld ausgibt, denn ein solcher könnte sich leicht zu Tode hungern.
Heirate keinen fremden Mann, dessen Charakter Dir nicht genau bekannt ist!
Quelle: „Universalkalender Für Haus und Familie (Bd. II) für das Jahr 1909, J. Steinbrener, Winterberg, Böhmen. Foto: Reilinger Schulklasse (geb.1900). Hier ein Foto von der 3. Klasse im Jahre 1909. Sie wuchsen so mit obigen Regeln in ihrem Elternhause auf. Ganz links oben im Bild: Otto Weißbrodt (1900-1964). Es sind in einer einzigen Klasse 30 Kinder vor dem „Alten Schulhaus“ am Rathaus.
Ph. Bickle/Fotos: Ph. Bickle

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