Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Zum Jahreswechsel 2020/21

[Online seit 22.12.2020]

Schlüsselübergabe für ein imposantes Senioren-Zentrum
 
Ein imposantes Seniorenzentrum bereichert seit Mitte des Jahres die Infrastruktur der Gemeinde. Anfang Juli konnten die ersten von 84 Bewohnern in das von der Orbau-Firmengruppe in 27 Monaten verwirklichte  Senioren-Pflegeheim „Am Feldrain“ einziehen. Eine am 29. Juni vorgenommene symbolische Schlüsselübergabe dokumentierte die Übernahme des dreigeschossigen Gebäudekomplexes durch die Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Baden als Betreiber. Die seit dem Frühjahr anhaltende Covid-19 -Pandemie sorgte dafür, dass dieser bedeutende Moment in der Geschichte der Gemeinde unter Ausschluss der Öffentlichkeit vonstattengehen musste. Anfang Oktober wurden im Demenzbereich die ersten Pflegebedürftigen aufgenommen. Wann das Versprechen von einem „Tag der offenen Tür“ eingelöst werden kann, ist bei einem im Herbst wieder aufflammenden Infektionsgeschehen weiterhin offen.

Die leitenden Akteure bei der Schlüsselübergabe: v.l. Wilfried Pfeiffer (Präsidiumsmitglied und Vorstandsvorsitzender AWO-Bezirksverband Baden), Bürgermeister Stefan Weisbrod, Einrichtungsleiterin Elies Pastrik, Burkhard Isenmann (Geschäftsführer Orbau GmbH) und Klaus Dahlmeyer (Geschäftsführer AWO Bezirksverband Baden)
Die leitenden Akteure bei der Schlüsselübergabe: v.l. Wilfried Pfeiffer (Präsidiumsmitglied und Vorstandsvorsitzender AWO-Bezirksverband Baden), Bürgermeister Stefan Weisbrod, Einrichtungsleiterin Elies Pastrik, Burkhard Isenmann (Geschäftsführer Orbau GmbH) und Klaus Dahlmeyer (Geschäftsführer AWO Bezirksverband Baden)

Die auf einem Grundstück von 4.100 Quadratmeter erstellte Senioreneinrichtung hat zehn Millionen Euro gekostet. Ihr Betrieb basiert auf drei Grundprinzipien: das Leben in Privatheit, das Leben in Gemeinschaft und das Leben in der Öffentlichkeit. Jeweils 14 Bewohner sind  zu Hausgemeinschaften zusammen gefasst, nutzen eine eigene Wohnküche, familienähnliche Strukturen und wohnen selbstverständlich in Einzelzimmern. Die Heimbewohner dürfen eine bestmögliche Pflege und eine Teilhabe am Gemeindeleben erwarten.

Im Spätherbst konnte auch die benachbarte Senioren-Wohnanlage mit 16 Wohneinheiten in einem zweiten Schritt an die künftigen privaten Eigner übergeben werden. 3,5 Millionen Euro hat die Orbau-Firmengruppe in den zweigliedrigen, nicht unterkellerten Baukörper am „Kornblumenweg“ investiert. Im Erd- und Obergeschoss befinden sich pro Gebäude jeweils drei Wohneinheiten und im Attikageschoss je zwei Wohnungen. Die vertikale Erschließung erfolgt über einläufige Treppen mit Zwischenpodest, sowie einem barrierefreien Aufzug. Einige der barrierefreien Seniorenwohnungen können noch angemietet werden (Kontakt: 07835/639819 oder sbauer@orbau.de).
Dass dieses visionäre Bauprojekt überhaupt wahr werden konnte, ist Ralf Bräuninger zu verdanken. Er hat als größter Umlegungsbeteiligter im Neubaugebiet "Herten II" das Hausgemeinschaftskonzept des modernen Seniorenzentrums der 4. Generation baureif entwickelt und mit großer Beharrlichkeit seine erstmalige Realisierung im Rhein-Neckar-Kreis erreicht. (jd)
 
Fotos: jd (1), AWO (2)

Ein imposantes Seniorenzentrum mit Pflegeheim und Seniorenwohnheim bereichert seit Mitte des Jahres die Infrastruktur der Gemeinde.
Ein imposantes Seniorenzentrum mit Pflegeheim und Seniorenwohnheim bereichert seit Mitte des Jahres die Infrastruktur der Gemeinde.

Gemeinschaftsschule mit neuer Lernumgebung und eigener Mensa
 
Für das ganztägige Lernen auf drei unterschiedlichen Niveaustufen bietet die mit dem Schuljahr 2018/19 etablierte Friedrich-von-Schiller-Gemeinschaftsschule jetzt optimale Voraussetzungen. Das gewährleistet ein an der Westseite des Bestandsgebäudes angedockter, dreigeschossiger Anbau, der nach 18 Monaten Bauzeit im November fertig gestellt werden konnte
In den insgesamt zwölf neuen Unterrichtsräumen mit einer Nutzfläche von 800 Quadratmetern wird bereits seit September unterrichtet. Auf zwei Geschossebenen sind für vier Jahrgangsstufen immer jeweils drei Räume miteinander verbunden. Zwei äußere Lernateliers (die eigentlichen Klassenzimmer) mit einem dazwischen platzierten Inputraum, den sich zwei Klassen teilen. Herzstück des Schulanbaus ist eine ebenerdige Mensa mit 150 Sitzplätzen und einer angeschlossenen, vollausgestatteten Kochküche.
Die Pfosten-Riegel-Fassade besteht aus Metallpaneelen mit unregelmäßiger Wellenstruktur. Sie hebt sich augenfällig vom Altbau ab und fügt sich bei identischer Farbgebung und Materialität geschickt in die bestehende Gebäudestruktur ein.

Das neue Lernatelier gefällt nicht nur der von Lehrerin Christina Maier unterrichteten Klasse 6b, sondern auch Rektor Falk Freise (hinten v.l.), Hauptamtsleiter Wolfgang Müller, Architekt Jürgen Roth und Konrektorin Alexsandra Misra.
Das neue Lernatelier gefällt nicht nur der von Lehrerin Christina Maier unterrichteten Klasse 6b, sondern auch Rektor Falk Freise (hinten v.l.), Hauptamtsleiter Wolfgang Müller, Architekt Jürgen Roth und Konrektorin Alexsandra Misra.

Auf voraussichtlich 5,8 Millionen Euro kommt das zukunftsweisende Schulbauprojekt. Rund drei Millionen Euro sind als Landeszuschuss beantragt. Bislang wurden aber lediglich 880.000 Euro bewilligt.  
Die idealen Lernbedingungen zeigen sich bereits in einem kräftigen Anstieg der Schülerzahlen. Rund 450 Schülerinnen und Schüler werden in der Gemeinschaftsschule unterrichtet, mit steigender Tendenz. Die fünfte Klasse setzt sich aktuell aus 60 Schülern zusammen, die auf drei Klassen verteilt den neuen Anbau bezogen haben. (jd)
 
Fotos: jd

Der südwestliche Anbau fügt sich nahtlos an das Bestandsgebäude an.
Der südwestliche Anbau fügt sich nahtlos an das Bestandsgebäude an.

Anbau an Oberlin-Kindergarten als Antwort auf steigenden Platzbedarf
 
Der vor dreizehn Jahren seiner Bestimmung übergebene, unter evangelischer Betriebsträgerschaft stehende Kindergarten in der Wilhelmstraße 44a, wird um einen Anbau erweitert. Das Hochbauprojekt ist eine Folge des steigenden Bedarfs an Krippenplätzen. Zugleich soll das Bestandsgebäude an die heutigen Anforderungen für einen Ganztagsbetrieb angepasst werden.
Die auf etwa 1,44 Mio Euro veranschlagten Baukosten übernimmt  die politische Gemeinde. Eine unterstützende Investitionshilfe von 346.000 Euro gewährt das Land aus dem Ausgleichstock.
Die Mannheimer Bauunternehmung Streib GmbH & Co.KG hat die Rohbauarbeiten in der letzten Oktoberwoche aufgenommen. Ein geplanter „erster Spatenstich“ musste wegen der ernsthaften Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens abgesagt werden. Die Bauzeit ist auf etwa acht Monate veranschlagt. Das Architekturbüro Eberhard Vögele ist für die Planung und Bauleitung verantwortlich.

Ein symbolischer Spatenstich fand im Dezember im kleinen Kreis statt.
Ein symbolischer Spatenstich fand im Dezember im kleinen Kreis statt.

Der Baukörper hat ein Volumen von 1.540 Kubikmeter und wird 7,50 Meter hoch ab Erdgeschoss-Fußboden. Das Kellergeschoss wird in den Hang gebaut und kombinierbare Turn- und Schlafräume umfassen. Erd- und Obergeschoss werden jeweils einen Gruppenraum mit angeschlossenem Schlaf- und Sanitärraum für eine Krippengruppe aufnehmen. Der jetzige Turnraum wird zum Essensraum und kann auch für Veranstaltungen und Teamsitzungen des Personals genutzt werden. Der aktuelle Personalraum steht künftig als Pausenraum und für Elterngespräche zur Verfügung. Die Technikräume befinden sich im Untergeschoss. Erschlossen werden die Geschossebenen über ein Treppenhaus und einen Aufzug. Einen zweiten Fluchtweg bieten äußere Treppenanlagen. Der Ausbau des Untergeschosses wird in Massivbauweise erfolgen, Erd- und Obergeschoss dagegen in Holzständerbauweise. (jd)
 
Zeichnung: Architekturbüro Eberhard Vögele, Lenhardt
 

So soll der Anbau an den Oberlin-Kindergarten einmal aussehen, wenn er im Sommer 2021 fertig gestellt sein wird.
So soll der Anbau an den Oberlin-Kindergarten einmal aussehen, wenn er im Sommer 2021 fertig gestellt sein wird.

„Die kleinen Sterne“ ziehen in das Obergeschoss des E-Baus der Schiller-Schule


Die Kindertagesstätte „Die kleinen Sterne“ ist seit Beginn ihrer Eröffnung am 01. September 2019 in einer modular aufgebauten Einrichtung „Am Feldrain“ untergebracht.
Aus Kostengründen wird der Mietvertrag nicht verlängert. Für den Modul-Bau fallen jährliche Mietkosten in Höhe von 112.000 € an, die sich die Gemeinde in der aktuellen Haushaltslage nicht auf Dauer leisten kann. Auch ein optionaler Neubau mit Kosten von rund drei Millionen Euro ist nicht zu stemmen.
Deshalb hat der Gemeinderat beschlossen, dass „Die kleinen Sterne“ mit Ablauf des Mietvertrages Mitte 2021 in das Obergeschoss des E-Baus der Friedrich-von-Schiller-Schule umziehen.

Das Obergeschoss wurde bereits mehrfach interimsweise durch Kindertagesstätten genutzt. Zuletzt war dies von 2015 bis 2019 mit dem „Haus der kleinen Hasen“ der Fall.
Als Dauerlösung wird das Obergeschoss für eine Krippengruppe mit bis zu 10 Kindern und eine Kindergartengruppe mit bis zu 25 Kindern umgebaut. Dafür fallen Kosten von rund 425.000 Euro an.
Der Eingang in den Kindergarten, wie auch das Außengelände werden strikt von dem Schulbereich getrennt werden.
Fotos: Gemeinde

Tochtergesellschaft der Gemeinde investiert in den Mietwohnungsbau
 
Die lange Warteliste der Bewerber für eine freie Mietwohnung dürfte einige Abgänge verzeichnet haben. Die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft Reilingen mbH, eine „Tochterfirma“ der Gemeinde, konnte nach 16 Monaten Bauzeit ein neues Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten fertigstellen. Die Übergabe des von der Sattler Bau GmbH schlüsselfertig errichteten Neubaus ging schon Ende Februar stillschweigend und ohne viel Aufhebens über die Bühne. Die just zu diesem Zeitpunkt aufkommende Corona-Krise ließ keine offizielle Feier mit den Projektbeteiligten zu.
Die Baukosten beziffert KWG-Geschäftsführer Christian Bickle mit 1,2 Millionen Euro. Der moderne Neubau besteht aus zwei Gebäudeteilen. Sie sind über ein Treppenhaus miteinander verbunden. Das Erdgeschoss ist barrierefrei zu erreichen. Der Gebäudeteil zur Wilhelmstraße ist unterkellert, wo neben Abstell-, Wasch- und Trockenraum auch die umweltfreundliche Heizung in Form einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in Betrieb ist.
Die Gesamtwohnfläche liegt bei 553 Quadratmeter. Die Wohnungen haben zwei bis vier Zimmer und sind alle vermietet. Die größte Wohneinheit befindet sich im Dachgeschoss. Auf dem 574 Quadratmeter großen Grundstück sind neben dem Mehrfamilienhaus acht Auto- und elf Fahrradabstellplätze angelegt. (jd)
 
Foto: jd

Die Nord-Ost-Ansicht der Gebäude-Außenfassade. Der Baukörper des Mehrfamilienhauses ist zweigeteilt und über ein Treppenhaus miteinander verbunden.
Die Nord-Ost-Ansicht der Gebäude-Außenfassade. Der Baukörper des Mehrfamilienhauses ist zweigeteilt und über ein Treppenhaus miteinander verbunden.

Engagiert im sozialen Wohnungsbau
 
Binnen drei Jahren  wagt sich die Gemeinde an ein zweites Wohnungsbauprojekt. Sie reagiert damit auf den anhaltenden Bedarf nach preiswertem Wohnraum für Menschen, die unter schwierigen finanziellen Bedingungen leben müssen. Ein traditioneller Spatenstich Mitte September leitete den Baubeginn auf dem 1.021 Quadratmeter großen Baugrund in der Graf-Zeppelin-Straße 1/3 ein. Bis zum Jahresende sollte es gelingen, den Rohbau fertig zu stellen.
Das kommunale Bauvorhaben ist auf knapp 1,5 Millionen Euro veranschlagt, wovon 600.000 Euro durch Landeszuschüsse abgedeckt sind. Als Generalübernehmer wird die KWG Reilingen mbH tätig, die ihrerseits die Birkenauer Bauunternehmung Sattler GmbH beauftragt hat, das Bauwerk zu errichten. Als Architekt ist Eberhard Vögele eingebunden.
Entstehen sollen sieben Wohneinheiten. Sie haben eine Größenordnung von rund 37 bis knapp 97 Quadratmeter und sind auf das Erd-/Ober- und Dachgeschoss verteilt. Die Firsthöhe des teilunterkellerten Neubaus liegt bei 11,75 Meter. Im rückwärtigen Bereich sind die PKW-  und Fahrradabstellplätze angeordnet. Die Bauplanung beinhaltet ebenso einen kleinen Spielplatz.
Der Neubau tritt an die Stelle des ursprünglich dort befindlichen, knapp einhundert Jahre alten Doppelhauses mit insgesamt vier Wohnungen. Sein desaströser Zustand hatte einen Abbruch durch die Firma Steinhauser erforderlich gemacht. (jd)
 
Foto: GP

Mit einem symbolischen Spatenstich der Projektbeteiligten wurde am 17. September der Neubau des Mehrfamilienhauses gestartet.
Mit einem symbolischen Spatenstich der Projektbeteiligten wurde am 17. September der Neubau des Mehrfamilienhauses gestartet.

Generalsanierte „Hockenheimer Straße“ nach 16 Monaten für den Verkehr frei gegeben
 
Seit Juli gehört die „Hockenheimer Straße“ wieder ganz den Verkehrsteilnehmern. Sie wurde im Verlauf von 16 Monaten Bauzeit mit einem Kostenaufwand von 2,5 Millionen Euro generalsaniert. Die mit dem Auftreten der Corona-Pandemie erlassenen Hygienebeschränkungen ließen zum Bauabschluss nur eine kleine Einweihungsfeier zu.
Das  in seinem Umfang zweitgrößte Tiefbauprojekt in der Historie vergangener Jahrzehnte umfasst sowohl einen vollkommen neuen Straßenaufbau samt Bordsteinen, Rinnen und taktilen Detaillösungen. Erneuert wurde zudem die komplette unterirdische Infrastruktur, beginnend beim Wasser, Kanal bis hin zu Glasfaser. In Zahlen ausgedrückt handelt es sich um 4.200 Quadratmeter Asphaltfläche, 2.300 Quadratmeter Pflasterflächen, 530 Meter neue Wasserleitungen, 69 Wasser-Hausanschlüsse, 175 Meter Kanalsanierung, 640 Meter Leerrohr und 570 Meter Glasfaserleitungen. 32 Spalier-Linden traten an die Stelle von wenigen Hochstammbäumen und  geben dem Straßenzug einen veränderten Charakter. Taktile und verkehrssichernde Elemente an vier barrierefrei angelegten Bushaltestellen, sowie eine weitere Fußgängerquerung am Anschluss Wilhelmstraße, sorgen für ein deutlich verbessertes Sicherheitsgefühl.

Bürgermeister Stefan Weisbrod (li. außen) durchschneidet gemeinsam mit dem Gemeinderat, Fachplanern und Firmenvertretern das blau-weiße Band und gibt mit dieser symbolischen Handlung die neu gestaltete Straße für den Verkehr frei.
Bürgermeister Stefan Weisbrod (li. außen) durchschneidet gemeinsam mit dem Gemeinderat, Fachplanern und Firmenvertretern das blau-weiße Band und gibt mit dieser symbolischen Handlung die neu gestaltete Straße für den Verkehr frei.

Vorausgehend war der nördliche Anschluss an die Landesstraße 723 („Reilingen Mitte“) um eine rechtsseitige Aufstellspur verbreitert worden. Sie erlaubt einen reibungslosen Verkehrsabfluss in alle Richtungen.
Die Tiefbaumaßnahme hatte den innerörtlichen Verkehr kräftig durcheinander gewirbelt. Nicht immer folgten die Auto- und LKW-Lenker den ausgeschilderten Umleitungsstrecken und belasteten die angrenzenden Ortsstraßen. Weite Umwege mussten auch die Nahverkehrsteilnehmer in Kauf nehmen.
Ausgeführt wurden die Straßenbauarbeiten federführend von der Firma Michael Gärtner GmbH. Für Planung und Projektleitung war das Ingenieurbüro für Bauwesen Arno König verantwortlich. (jd)
 
Fotos: jd (1), GP (1)

Die frühere Landesstraße steht heute in der Baulast der Gemeinde und hat sich mit der Generalsanierung zu ihrem Vorteil verändert.
Die frühere Landesstraße steht heute in der Baulast der Gemeinde und hat sich mit der Generalsanierung zu ihrem Vorteil verändert.

Verdiente Persönlichkeiten ausgezeichnet


Auch die geplanten Ehrungen von verdienten Persönlichkeiten mussten ganz anders durchgeführt werden. Am 21. September 2020 konnte das Event schließlich unter besonderen Voraussetzungen im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung mit knapp 100 Gästen in der Aula der Friedrich-von-Schiller-Schule stattfinden. „Wir hätten Sie sehr gerne viel größer gefeiert, mit ganz vielen Gästen und mitten in der ganzen Dorfgesellschaft - Sie hätten es wahrlich verdient gehabt“, betonte Bürgermeister Stefan Weisbrod gegenüber den zu ehrenden Peter Schell, Peter Herchenhan, Sabine Petzold und Richard Hartmann.
 
Peter Schell konnte auf eine 40jährige Gemeinderatstätigkeit zurückblicken. Diese Amtsdauer ist für Reilingen einzigartig. Auch in Baden-Württemberg gibt es nur wenig vergleichbare Fälle. Für sein unermüdlichen Tatendrang erhielt er in Anerkennung seiner besonderen Verdienste die Ehrenstele des Gemeindetags Baden-Württemberg sowie für sein außerordentliches ehrenamtliches Wirken in der Gemeinde die Bürgermedaille in Gold.
 
Mit Peter Herchenhan zeichnete Bürgermeister Stefan Weisbrod den maßgeblichen Mitbegründer des neuen „Bund der Selbstständigen“ im Jahr 1974 einen sehr besonnenen, lebensweisen und den Menschen stets zugewandten Sympathieträger mit der Bürgermedaille in Silber aus. Dabei ist Herchenhan vielfältig ehrenamtlich in entscheidenden Funktionen immer noch aktiv – sei es im Karnevalverein, bei der Verkehrswacht Hockenheim, den Freien Wählern oder dem Sportschützenverein.
 
Sabine Petzold erhielt als einmalige Persönlichkeit die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. Mit viel ideenreichem Kampfgeist, unwiderstehlichem Überzeugungswillen und stets starken Auftritten ginge Sie mit viel Selbstdisziplin ihren konsequenten Lebensweg für die Gemeinschaft nach vorne. Dabei ist sie nicht nur seit über 20 Jahren Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinschaft, sondern in dieser Funktion eine Hauptorganisatorin des Gemeindejubiläums 725 Jahre Reilingen im Jahr 2011.
 
Richard Hartmann, der ebenfalls die Ehrennadel des Landes erhielt, wurde unter anderem für sein Wirken im Musikverein Harmonie geehrt, dem er seit 1992 vorsteht. Dabei spielt er nicht nur zahlreiche Blechblasinstrumente, seit 1970 ist er Ausbilder zahlloser Jungmusiker und Erwachsener. Hartmann ist besonders wichtig, dass die Kapelle des Musikvereins ein möglichst hohes musikalisches Niveau habe und damit einen wichtigen kulturellen Beitrag in der Gemeinde leisten kann.

Haben ihre Heimatgemeinde mit ihrem Einsatz ein Stück lebenswerter gemacht: Bürgermeister Stefan Weisbrod (v. l.), zeichnete mit Karnevalsprinzessin Ann-Kathrin I. und Erdbeer- und Spargelprinzessin Kim I. (r.) Sabine Petzold (mit Ehemann Reinhard), Peter Herchenhan, Peter Schell (links daneben Ehefrau Ruth) sowie Richard Hartmann (mit Ehefrau Renate an seiner Seite) im Rahmen der öffentlichen Gemeinderatssitzung in der Aula der Schiller-Schule aus.
Haben ihre Heimatgemeinde mit ihrem Einsatz ein Stück lebenswerter gemacht: Bürgermeister Stefan Weisbrod (v. l.), zeichnete mit Karnevalsprinzessin Ann-Kathrin I. und Erdbeer- und Spargelprinzessin Kim I. (r.) Sabine Petzold (mit Ehemann Reinhard), Peter Herchenhan, Peter Schell (links daneben Ehefrau Ruth) sowie Richard Hartmann (mit Ehefrau Renate an seiner Seite) im Rahmen der öffentlichen Gemeinderatssitzung in der Aula der Schiller-Schule aus.

Sieglinde "Adams, kurz auch als Sigi bekannt, wurde anlässlich ihres 80. Geburtstags mit der Bürgermedaille in Silber in Anerkennung ihrer Verdienste ausgezeichnet. Mit ihrem Geschäft „Sigi Russel Shop“, das sie von 1981 bis 2012 in der Hauptstraße führte, prägte sie auch das Reilinger Geschäftsleben. Die resolute „blonde Dame“ engagierte sich auch im sozialen Bereich ihrer Heimatgemeinde. Sei es, dass sie die deutsch-amerikanische Freundschaft förderte und Auftritte von amerikanischen Chören, Shows oder Army-Bands das Reilinger Kulturprogramm bereicherten oder sie bei den Dorfjubiläen unvergessene Events organisierte (1986 das deutsch-amerikanische Freundschaftsfest mit eigenem Festzug und 2011 ein Heißluftballonevent mit Ballonglühen).
Fotos: Werner Klefenz, Mary & Heinz Laborenz

v.l.n.r.: Bürgermeister Stefan Weisbrod, Sieglinde Adams, Erdbeer- und Spargelprinzessin Kim I., Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinschaft Reilingen, Sabine Petzold
v.l.n.r.: Bürgermeister Stefan Weisbrod, Sieglinde Adams, Erdbeer- und Spargelprinzessin Kim I., Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinschaft Reilingen, Sabine Petzold

Große Resonanz bei Jugendplatzdiskussion
 
Eine wichtige Hürde in Richtung Jugendplatz wurde im Oktober genommen. Trotz angespannter finanzieller Lage soll für die Jugend nördlich der Schiller-Schule ein Platzbereich angelegt werden. Vorangegangen war ein umfangreicher Beteiligungsprozess mit zahlreichen Reilinger Jugendlichen.
 
Im Juli 2020 konnten die Architekten Katja Teppke und Jürgen Roth von der Roth Architekten GmbH bei einem Austausch der Jugendlichen mit Bürgermeister und Architekturbüro die aktuellen Planungen vorstellten. Schnell zeigte sich: Die Jugendlichen sind von Jugendplatzkonzept überzeugt und freuen sich auf ihren Bereich, an dem sie abhängen und gemeinsam Zeit zu verbringen können.
 
Der Jugendplatz wird eine Fläche von circa 340 m² haben, davon 30m² überdacht als Pavillon, damit sich die Jugend auch bei schlechtem Wetter zurückziehen kann. Sitzmöglichkeiten haben sie durch Baumstammbänke sowie Würfelhocker. Eine abgerundete Sitzbank in Form eines Halbkreises stehen um zwei geplante Grillstellen. Zusätzlich soll es eine Graffiti-Wand zur Abschirmung geben.
 
Walter Rall, Sozialarbeiter für die Mobile Jugendarbeit, ist sichtlich begeistert von dem Engagement der Jugend und freut sich, dass sich die Jugend so gerne in Reilingen aufhält. Bürgermeister Stefan Weisbrod ergänzt und lacht: „Denn nirgends ist es so schön wie in Reilingen!“
Foto: Ryll
 

Die Jugendlichen schauen sich den Grundriss zum geplanten Jugendplatz an und diskutieren ihre Ideen mit Bürgermeister Stefan Weisbrod (vorne v. l.), Projektleiterin Katja Teppke, Architekt Jürgen Roth sowie mit Hauptamtsleiter Wolfgang Müller (hinten v. l.) und Jugendarbeiter Walter Rall aus.
Die Jugendlichen schauen sich den Grundriss zum geplanten Jugendplatz an und diskutieren ihre Ideen mit Bürgermeister Stefan Weisbrod (vorne v. l.), Projektleiterin Katja Teppke, Architekt Jürgen Roth sowie mit Hauptamtsleiter Wolfgang Müller (hinten v. l.) und Jugendarbeiter Walter Rall aus.

Unser Fasching, ganz ohne Kontaktbeschränkungen und Mundschutz


Am 24. Januar 2020 lockte der dritte Reilinger Nachtumzug die Jecken aus Nah und Fern in das Ortszentrum. Weit über 10.000 Besucher verfolgten das Spektakel und ließen sich von phantasievollen Kostümen und gruseligen Masken, buntem Licht und toller Musik in den Bann ziehen.
 
Alle Narren hatten sich für ihren Auftritt in Reilingen mit viel Mühe und tollen Ideen wunderschöne Kostüme gezaubert, die passend für den Nachtumzug mit vielen bunten Lichtern geschmückt waren. Dadurch wurde die Spargelgemeinde in ein einziges Lichtermeer verwandelt. Für Bürgermeister Stefan Weisbrod und Sabine Petzold als Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinschaft war es eine besondere Freude, dass viele Reilinger Gruppen am närrischen Treiben teilnahmen.
Bürgermeister Stefan Weisbrod identifizierte sich sichtlich mit seiner Gemeinde: in einem blauen Hasenkostüm steckend begrüßte vom Ehrenwagen der „Reilinger Kraichbach Schlabbe“ aus die zahlreichen Ehrengäste und jede einzelne der 73 Gruppen, die durch die Straßen liefen, mit einem kräftigen Ahoi. Dies schallte ihm von zahlreichen Hexen, Hästrägern, Musikern und toll verkleideten Narren sofort wieder entgegen.

Zahlreiche Hexen und Hästräger begeisterten die toll verkleideten Narren.
Zahlreiche Hexen und Hästräger begeisterten die toll verkleideten Narren.

Angeführt wurde der Zug vom Spielmannszug der Reilinger Feuerwehr, der die nachfolgenden Gruppen sicher durch die Zugstrecke lotste. Direkt auf deren Fuß folgte der Karnevalsverein „Die Käskuche“ mit seiner Prinzessin Ann-Kathrin I. Viele weitere Vereine hatten ebenfalls ihre Lieblichkeiten dabei, um sie in Reilingen zu präsentieren. Was bei einem nächtlichen Narrenzug aber auf keinen Fall fehlen darf, sind natürlich die Hexen, Trolle und Hästräger. Diese zeigten sich in aufwendig gearbeiteten Holzmasken in vielfältigen Ausführungen und bunten Farben. Die dazugehörigen Kostüme sorgten dafür, dass keine Gruppe der anderen ähnelte.
 
Die Reilinger Buwe/Mädels schleuderten sogar als Achterbahn durch die Menge und gaben, vor dem Ehrenwagen gerne eine kleine Schleuder-Darbietung. Besonders die Musikgruppen und Guggemusiken gaben ihr Können dort gerne zum Besten. Die Reilinger Musikfreunde, die als Möhren verkleidet waren, beendeten den Zug.
 
Auch die kleinen Zuschauer freuten sich vor allem sehr über die vielen verkleideten Tiere die ganz nah an ihnen vorbeiliefen. Sie sahen Affen, Pandabären und auch die Biene Maja und viele der Umzugsgruppen hatten Süßigkeiten für die kleinen Fastnachter dabei.
 
Damit die Zuschauer aber nicht nur während der Dauer des Umzuges, sondern auch davor und danach feiern konnten, war rund um die Strecke ebenfalls einiges geboten. An der gesamten Strecke boten Vereine Getränke und Essen an und auf dem Parkplatz der Fritz Mannherz- Halle traf man sich zur „After- Nachtumzugsparty“ im Narrendorf. Die Musikgruppen gaben dort nach ihrer Ankunft ein kleines Platzkonzert und im Anschluss hielten die „Belzkiddl“ und ein DJ die Stimmung auf Kurs. Somit war es der Gemeinde Reilingen und der Kultur- und Sportgemeinschaft ein weiteres Mal geglückt ein megamäßiges, nächtliches Spektakel auf die Straßen zubringen. Davon wird man in und um Reilingen sicher noch lange sprechen. Die 4. Auflage des Spektakels ist für 2023 geplant.
Fotos: Werner Klefenz

Den musikalischen Schlusspunkt setzten die Reilinger Musikfreunde unter dem Motto:
Den musikalischen Schlusspunkt setzten die Reilinger Musikfreunde unter dem Motto: "Zum Schluss noch ä paar Geelariiewe un de Reilinger Has' - Mir wünsche euch "guud Nacht" des war's!"

Veranstaltungen in Corona-Edition
 
Das kulturelle Leben im Jahr 2020 war und ist aufgrund der Corona-Pandemie so eingeschränkt wie noch nie. Durch die Maßnahmen seitens der Landesregierung waren kaum Veranstaltungen möglich, nur sehr wenige Events konnten unter strengen Vorschriften stattfinden. Umso größer war die Vorfreude auf einen Open-Air Kinoabend. Dieser wurde von der Kultur- und Sportgemeinschaft, der Gemeinde und dem Kinomobil Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit den Landfrauen veranstaltet.
 
„Schon beim Kartenvorverkauf war die Vorfreude auf diesen Kinoabend zu spüren und alle freuten sich, dass wir diese Kulturveranstaltung anbieten“, berichtete Uwe Schuppel. Mit sommerlicher Kleidung und Freude in den Augen strömten am 21. August die zuvor angemeldeten 235 Kinogänger für den Film „Das perfektes Geheimnis“ auf die große Rasenfläche hinter den Fritz-Mannherz-Hallen und genossen es sichtlich, eine schöne und sichere Veranstaltung besuchen zu können.
Schon in den ersten Szenen waren das Rascheln der Süßigkeitentüten und das Lachen der Besucher zu hören. Die Kinoatmosphäre war also perfekt. Somit ist es der Kultur- und Sportgemeinschaft und der Gemeinde gelungen, den Reilingern einen besonderen Kinoabend in einer ganz besonderen Zeit zu schenken.

"Das perfekte Geheimnis" sorgte für ein gelungenes Kinoerlebnis und einen perfekten Open-Air-Kinoabend

Anstelle des beliebten Straßenfestes wurde Corona-konform ein „Tag der Dorfgemeinschaft“ veranstaltet. Und dabei gab es wohl kaum ein Jahr, in dem das Wort „Dorfgemeinschaft“ eine größere Bedeutung hatte. Es gab zwar keine Schunkelstimmung, dafür gab es Events verteilt im ganzen Dorf. Als zentraler Punkt galt der Parkplatz vor den Fritz-Mannherz-Hallen. Dort standen ein Kinderkarussell und ein Süßwarenstand, was die großen Anziehungspunkte für die kleinen Gäste waren. Weitere Attraktionen wie der im Schulhof der Friedrich-von-Schiller-Schule aufgebaute Go-Kart-Parcours der kommunalen Schulbetreuung, Vorführungen im Freilichtpuppenspiel sowie ein Muffins to go-Verkauf des Kindertreffs. Der Fischverkauf des ASV, die russischen Eier des „Grünen Baums“ sowie ein Kleidertauschflohmarkt im „Café Middedrin“ ließen keine Wünsche offen.
 
Für das Nachmittags- und Abendprogramm war auf dem Rasenplatz hinter den Fritz-Mannherz-Hallen mit Musikbeiträgen des Musikvereins Harmonie und dem Hohner Akkordeon Orchester viel geboten. Beide Vereine freuten sich sehr, dass endlich wieder vor einem Publikum spielen und ihr Können präsentieren durften.
Am Abend lockte dann die „Ron Prinz Kombo“ mit „Musik-Comedy im Kurpfalzdialekt über 200 Besucher vor die Bühne. Der Tag war ein sichtlicher Erfolg, bei dem Jung und Alt wieder einen Fuß vor die Haustür setzen konnten. Und dabei ist auch das Konzept ausgegangen: die Besucher waren sehr diszipliniert und freuten sich erkenntlich über Kultur im Dorf.
 

Am Abend des
Am Abend des "Tag der Dorfgemeinschaft" lockte die "Ron Prinz Kombo" mit "Musik-Comedy im Kurpfalzdialekt" über 200 Besucher vor die Bühne. Lachend groovten die Besucher auf ihren Stühlen mit und erfreuten sich an den amüsanten Liedern.

Über das Jahr mussten zahlreiche Jubiläumsveranstaltungen ausfallen. Erinnert sei an die Jubiläen 145 Jahre evangelischer Kirchenchor und 10 Jahre Gospelchor. Die Landfrauen hatten Anfang Januar anlässlich ihres 70. Geburtstages noch die Möglichkeit einer Jubiläumsfeier unter dem Motto "Kultur- und Kaffeeklatsch“. Der Charme der Landfrauen mache aus, dass sie einen Bogen zwischen Tradition und den Ansprüchen des modernen Alltags der Frauen, für Jung und Alt, spannten, so Bürgermeister Stefan Weisbrod in seiner Ansprache. Die Landfrauen hatten den Musiker Hans Grieb und den Bistrowirt „Jacques“ alias Detlev Schönauer eingeladen. Bekannt aus vielen Fernsehsendungen und in der Comedy-Szene brachte er das Publikum mit seinem scharfen Blick auf die Mentalität und den Lokalkolorit der Saarländer immer wieder zum Lachen.
 
Die evangelische Kirchengemeinde konnte ihr Jubiläumsjahr zum 200. Jahrestag des Neubaus der Weinbrennerkirche noch eröffnen, zahlreiche Veranstaltungen mussten verschoben werden. Der Abschluss des Jubiläumsjahres am Reformationstag 2020 wurde im beinahe Corona-intimen Rahmen eines Gottesdienstes gefeiert.
 
Der AMC Reilingen e.V. konnte sein 30. Jugendkart-Slalom-Turnier sehr erfolgreich unter Corona-Bedingungen durchführen. Die Veranstaltung stieß auf ein großes überregionales Interesse. Über 30 Vereine außerhalb vom ADAC Nordbaden kamen zum Rennsportevent auf den Hallenparkplatz der Fritz-Mannherz-Hallen.
Fotos: Katrin Dietrich (2), Landfrauen

Bistrowirt
Bistrowirt "Jacques" bereicherte das 70jährige Jubiläum der Landfrauen. Mit seinem scharfen Blick auf die Mentalität der Saarländer brachte er das Publikum immer wieder zum Lachen.

Neubau des „Martin-Luther-Hauses“ nach 18 Monaten Bauzeit vollendet
 
Am Palmsonntag, 05. April, sollte nach 18 Monaten Bauzeit das neue evangelische Gemeindezentrum, das „Martin-Luther-Haus“, seiner Bestimmung übergeben werden. Mit der aufkommenden Corona-Pandemie mussten die schon öffentlich angekündigten Feierlichkeiten wieder abgesagt werden. Erst Mitte Juni ließen es die etwas gelockerten Abstands- und Hygieneregeln zu, eine vorsichtige Inbetriebnahme der Räume für Gruppen und Kreise anzudenken. Dem voraus ging eine kleine Einweihungszeremonie im Kreise des Kirchengemeinderates. Pfarrerin Eva Leonhardt erbat sich „Gottes Segen auf allem, was wir in und mit dem neuen Gemeindehaus erleben“. Wann eine offizielle Einweihungsfeier für die ganze Kirchengemeinde möglich wird, hängt ganz von dem weiteren Verlauf der Corona-Krise ab.
Die Projektkosten belaufen sich 1,67 Mio Euro, die von der Landeskirche hälftig übernommen werden. Die politische Gemeinde gewährt einen Zuschuss von 175.000 Euro. Der evangelische Bau- und Förderverein hat 65.000 Euro an Spendengeldern aufgebracht und zugleich 5.000 Euro für ein sakrales Gestaltungselement zugesagt. Die Barrierefreiheit des Neubaus unterstützt die bundesweit bekannte „Aktion Mensch“ mit 90.000 Euro.

Mit einer kleinen Einweihungszeremonie geben sie das Bauwerk zur Nutzung frei: Pfarrerin Eva Leonhardt sowie die Kirchengemeinderäte (v.l.) Walter Dorn und Nadine Bikowski (alle kniend), Helge Hoffmann, Ute Hoffmann, Simon Schell und Tobias Beier.
Mit einer kleinen Einweihungszeremonie geben sie das Bauwerk zur Nutzung frei: Pfarrerin Eva Leonhardt sowie die Kirchengemeinderäte (v.l.) Walter Dorn und Nadine Bikowski (alle kniend), Helge Hoffmann, Ute Hoffmann, Simon Schell und Tobias Beier.

Konzipiert wurde der entstandene Neubau vom Reilinger Architekturbüro Eberhard Vögele, das für Planung und Bauleitung verantwortlich war. Der auf 1.647 Quadratmeter kircheneigenen Grund am „Martin-Luther-Weg“ verwirklichte, versetzte Baukörper beeindruckt durch seine kleinteilige Kubatur und eine architektonisch neu formulierte Dachform. Der ebenerdige, eingeschossige Bau fügt sich harmonisch in die dörfliche Umgebung ein. Der große Saal im westlichen Trakt ist 146 Quadratmeter groß und teilbar. Im zurückspringenden östlichen Bauteil befinden sich Lager- und Technikräume, WC-Anlage und ein großer Jugendraum für die CVJM. Nach vorne hin ist die mit funktionalem Gerät ausgestattete Gastro-Küche platziert. Nachhaltig und dem modernsten Standard entspricht die Haustechnik. Eine im Saal verlegte Induktionsanlage ermöglicht es Menschen mit Hörproblemen, Gottesdiensten und Vorträgen gut zu folgen.  Beheizt wird das Gebäude mit einem Gasbrennwertgerät mit Brennstoffzelle und Fußbodenheizung. Ein hocheffizientes Belüftungssystem mit  Wärmerückgewinnung sorgt für ein angenehmes Raumklima. Bronzierte  Blechschindeln schützen das Gebäudedach. Der mit Ökopflaster befestigte, mit Pflanzbeeten und Bäumen gestaltete Vorplatz am Eingangsbereich wirkt großzügig und einladend. Auf der Gebäuderückseite öffnet sich das Gebäude zu einem geschützten, in zwei Ebenen angelegten Außenbereich. (jd)
 
Fotos: A. Heiler (1), jd (1)

Sehenswert und funktional ausgereift ist der gelungene Neubau des evangelischen Gemeindezentrums.
Sehenswert und funktional ausgereift ist der gelungene Neubau des evangelischen Gemeindezentrums.

TBG-Häusel soll wieder zu einer echten Begegnungsstätte werden
 
Schon mehr als 15 Jahre wird davon gesprochen. Anfang Oktober war es endlich soweit. Der Turnerbund setzte mit einem symbolischen Spatenstich eine grundlegende Modernisierung und Erweiterung des „TBG-Häusels“ in Gang. Es soll wieder zu einer echten Begegnungsstätte für den mitgliederstärksten Verein im Ort werden, wünscht sich TBG-Vorsitzender Georg Salzer. In dem Vereinsheim wird auch eine neue Geschäftsstelle installiert und ein Vereinsarchiv eingerichtet.
325.000 Euro investiert der Turnerbund in den Treffpunkt, der auf den neuesten technischen und energetischen Stand zu bringen ist. Dazu gehören auch optimierte sanitäre Anlagen, Internet- und Telefonanschluss.
Bis Weihnachten soll das Gebäude witterungsfest geschlossen und bis April 2021 ein Bauabschluss zu erwarten sein. Ermöglicht wurde das Bauprojekt dank großzügiger Unterstützer. Die Gemeinde beteiligt sich mit einem kraftvollen kommunalen Finanzierungsanteil von knapp 50 Prozent. Willkommene Kostenbeiträge leisten aber auch Badischer Sportbund und örtliche Geldinstitute, nicht zu vergessen so mancher privater Spender.
„Mit dem Bauprojekt richten wir den Verein für  die Zukunft aus und verbessern zugleich die Randbedingungen für den Breiten-, wie auch den Leistungssport“, ist Georg Salzer überzeugt. (jd)
 
Foto: Volker Hoffmann

Zum Baustart am 02. Oktober greift TBG-Vorsitzender Georg Salzer (Bildmitte) gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Weisbrod (li.) , Gemeinderäten und Vertretern der örtlichen Geldinstitute zum Spaten.
Zum Baustart am 02. Oktober greift TBG-Vorsitzender Georg Salzer (Bildmitte) gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Weisbrod (li.) , Gemeinderäten und Vertretern der örtlichen Geldinstitute zum Spaten.

Reilingen für ein besseres Klima
 
Wälder sind die Lunge unseres Planeten. Doch immer mehr Wälder fallen dem Klimawandel zum Opfer. Daher hat sich die Gemeinde Reilingen im März 2020 an der Aktion ihres Dachverbandes Gemeindetag Baden-Württemberg „1.000 Bäume – 1.000 Gemeinden“ beteiligt.
 
Als ihren Beitrag zum Klimaschutz hat die Gemeinde Reilingen rund 3.500 Traubeneichen, Hainbuchen, Haseln und Feldahorn auf einer zuvor freigelegten Fläche hinter der Bürgerbegegnungsstätte im Gemeindewald pflanzen lassen. Auf dem Areal von 5,3 ha sollen die Jungpflanzen unter dem wachsamen Auge von Revierförster Gunter Glasbrenner wachsen und gedeihen. Denn in Zeiten des Klimawandels sterben heutzutage auch die im Hardtwald typischen Kiefern auf unseren heimischen Sandböden ab, geschädigt und bedrängt durch die Hitze, Engerlinge, Borkenkäfer und Neophyten (nicht heimische Pflanzen). Als Ersatz experimentiert die Forstverwaltung mit verschiedenen Baumarten, wie Ahorn oder auch Zedern. Und als ein solches Experiment betrachten kann man auch das Setzen der jungen Bäumchen. Es wird sich erst noch herausstellen, welche Baumart am besten mit den Bedingungen in unserem Gemeindewald zurechtkommen wird.
Bisher haben sich alle Pflanzen gut entwickelt und es gibt nur wenige Ausfälle, nicht zuletzt aufgrund von drei Bewässerungsgängen im Frühjahr und Sommer.

Bürgermeister Stefan Weisbrod und Revierförster Gunter Glasbrenner überzeugen sich von der gelungenen Pflanzaktion im Gemeindewald.
Bürgermeister Stefan Weisbrod und Revierförster Gunter Glasbrenner überzeugen sich von der gelungenen Pflanzaktion im Gemeindewald.

Wasserpatenschaften für Straßenbäume


Aber nicht nur im Wald, sondern auch im Siedlungsgebiet sorgen die Reilinger gut für ihre Bäume mit der Aktion „Eine Wasserpatenschaft ist eine Klimapatenschaft“. Auf eine erfreulich hohe Resonanz stieß die von Bürgermeister Stefan Weisbrod im Frühjahr 2020 ins Leben gerufene Aktion zugunsten der Reilinger Straßenbäume. Fast 90 Bürgerinnen und Bürger haben sich an dieser Kampagne beteiligt. Straßenbäume verschönern nicht nur das Straßenbild, sondern verbessern bekanntlich auch das Mikroklima. Doch manchmal brauchen sie unsere Unterstützung, vor allem dann, wenn sie Durst haben.
 
Natürlich müssen gerade junge, frisch gepflanzte Bäume in Trockenperioden gewässert werden, damit sie überhaupt die Chance bekommen zu wachsen. Doch da gilt es Augenmaß zu halten: „Wässern, nicht ertränken“. Ältere Bäume haben in der Regel schon genügend Wurzeln ausgebildet, um sich selbst mit Wasser versorgen zu können. Doch das gilt vor allem in Jahren mit guten Niederschlagswerten. In Jahren in denen es kaum regnet, wie es ja schon seit einiger Zeit der Fall ist, freuen sich alle Bäume über einen „Extraschluck“ Wasser, um Hitze und Trockenheit besser zu verkraften.
 
Von A wie Adolf-Ritzhaupt-Straße bis Z wie Ziegelstraße, viele Anwohner wollten ihre Straßenbäume mit Wasser versorgen. Einige wurden erst durch die „Gießkannen-Aktion“ darauf aufmerksam gemacht, andere tun dies schon seit Jahrzehnten. Die Gemeinde hat als kleine Anerkennung einen Gutschein und eine Gießkanne verteilt.
Wir sagen allen Wasserpaten Danke für ihr Engagement!
Fotos: Gemeinde
 

Haben erfolgreich für den Abschluss einer
Haben erfolgreich für den Abschluss einer "Wasserpatenschaft" geworben: Bürgermeister Stefan Weisbrod, BUND-Vorsitzender und Gemeinderat Dieter Rösch, Bauamtsleiterin Ramona Drexler und Bauhofleiter Torsten Braun

Überkommenes Bild der kommunalen Begräbnisstätte verändert sich
 
In kleinen, aber sichtbaren Schritten verändert sich das überkommene Bild der schon vor 125 Jahren angelegten kommunalen Begräbnisstätte. Mit konzeptionellen Gestaltungsvorschlägen ist die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner stets ein wertvoller Ideengeber. Gemeindemitarbeiter haben heuer das Kindergrabfeld neu arrangiert. Schlanke Säulen-Hainbuchen, kombiniert mit immergrünen Kirschlorbeerpflanzen, dienen als gliedernde Elemente.
Gärtnergepflegte Grabfelder mit sanft geschwungenen Wegen und abwechslungsreich gestaltet, verdrängen zunehmend  traditionell in Reih und Glied angeordnete Grabstätten.
Der Friedhof mit seiner zunehmend parkähnlichen Struktur wird von den Angehörigen der Verstorbenen geschätzt. Sein angenehmes Erscheinungsbild haben die Gemeindegärtner Peter Buligin und Ralf Krauth zu verantworten, die sich fachkundig um die Kultivierung des öffentlichen Grüns kümmern. Zur Pflege des Bestandes an Hecken und Rasenflächen, aber auch der Bepflanzung von über 2.000 Grabstätten müssen jährlich rund 5.000 Kubikmeter Wasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz bezogen werden. Die Gemeinde hat sich nach einer kostensparenderen Alternative umgesehen und für 12.000 Euro einen Filterrohrbrunnen bis in 20 Meter Tiefe schlagen lassen. Das geförderte Grundwasser soll im Frühjahr in das separate Leitungsnetz des Friedhofs eingespeist werden, sobald noch die notwendige Pumpentechnik installiert ist. Das Wasser für die Aussegnungshalle kommt dagegen weiterhin aus dem öffentlichen Wassernetz. (jd)
 
Foto: jd

Das mit Säulen-Hainbuchen und Kirschlorbeer neu arrangierte Kindergrabfeld.
Das mit Säulen-Hainbuchen und Kirschlorbeer neu arrangierte Kindergrabfeld.

Konverter statt Kühltürme
 
Mehr als drei Jahrzehnte waren sie eine weithin sichtbare Landmarke. Die beiden 152 Meter hohen Kühltürme des Atomkraftwerks auf der Rheinschanzinsel bei Philippsburg. Sie wurden am frühen Morgen des 14. Mai gesprengt. Die beiden Kolosse fielen mit einem Zeitversatz von wenigen Sekunden wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Zurück blieb die schiere Masse von rund 65.000 Tonnen Stahlbeton, die entsprechend aufbereitet, vor Ort als Aufschüttmaterial wiederverwendet werden.

So kannte man die Kühltürme in der Vergangenheit.
So kannte man die Kühltürme in der Vergangenheit.

Fast auf den Tag genau vier Monate nach der spektakulären Sprengaktion hat das Unternehmen Transnet BW an diesem Standort den Grundstein für ein neues Umspannwerk gelegt. Es ist Teil der Stromtrasse Ultralink, einer von vier Energie-Autobahnen, die den Windstrom aus Norddeutschland in den Süden transportieren. Die rund 500 Millionen Euro teure Anlage soll 2024 in den Dienst gestellt werden und eine Kapazität von zwei Gigawatt transportieren.
Der Kernkraftwerksstandort Philippsburg wurde damit zum Schauplatz der 2011 von der Bundesregierung propagierten Energiewende. Schon 2011 war nach 32 Betriebsjahren der Siedewasserreaktor stillgelegt worden. Der Druckwasserreaktor in Block zwei ging nach 35 Jahren an Silvester 2019 vom Netz. (jd)
 
Fotos: EnBW

Die beiden Kühltürme des KKW Philippsburg fallen im Sekundentakt in sich zusammen und verschwinden in einer riesigen Staubwolke.
Die beiden Kühltürme des KKW Philippsburg fallen im Sekundentakt in sich zusammen und verschwinden in einer riesigen Staubwolke.

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