Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1980

[Online seit 25.11.2008]

Kurzfassung

Das Jahr 1980 war eines der „fetten Jahre“, beschreibt der damalige Bürgermeister Herrmann Kief die Haushaltssituation. Nahezu elf Mio. Mark waren im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt eingestellt. Respektable Summen wurden für den Umweltschutz aufgebracht. Ein Kanalüberleiter vom Reilinger Abwassersystem zum Hockenheimer Kanalnetz wurde fertiggestellt. Bis Spätsommer 1981 sollen die Reilinger Abwässer von Hockenheim geklärt werden. Am Umbau der dortigen Kläranlage mit einem Kostenvolumen von 20 Mio. Mark ist Reilingen mit 13,6 % beteiligt. Vorgesehen ist eine Ausbaustufe von 55.000 Einwohnergleichwerten.

Die Flächenkanalisierung im Gewerbegebiet Hägebüch II konnte abgeschlossen werden (Aufwand 450.000 Mark). Der Bauhof verlegt die Wasserleitungen.

Manöverschäden machten den Neubau eines Waldweges notwendig. Die Außenanlagen des Friedhofs konnten fertiggestellt, zusätzliche Parkflächen am Friedhofseingang angelegt und die Leichenhalle mit einer Orgel ausgestattet werden.

Beide Schwingböden der Gymnastikräume der Fritz-Mannherz-Halle waren zu erneuern und zwei Notausgänge an der Nordseite mussten wegen der starken Hallenfrequentierung neu angelegt werden. In Betrieb genommen wurde eine Solaranlage mit Wärmerückgewinnung, die den Ölverbrauch reduzieren soll. Mehr als 30.000 Mark wurden in die Sanierung der Kegelbahnanlage investiert und für Tribünenelemente über 20.000 Mark aufgewendet.

Die Rathausaußenfassade war zu sanieren. Die Straßen des Neubaugebietes Kurze Lach und die Neugasse erhielten einen neuen Belag. Diverse Gehwegbereiche wurden im Verlauf von Kabelverlegungsarbeiten mir Verbundsteinpflaster ausgestattet und teils auch die Straßenbeleuchtung erneuert.

12 Gemeindegrundstücke wurden mit einer Fertiggarage ausgestattet. Die Anschaffung eines Dienst-Pkw´s für die Gemeindeverwaltung war längst überfällig.

Seit Mitte des Jahres ist die Sozialstation Hockenheim in Betrieb, die zugleich den Krankenpflegedienst der drei Nachbargemeinden sicherstellt.

Die von der Gemeinde erstmals durchgeführte Ferienfreizeit fand eine gute Resonanz.

Der Athletenverein 1889 errang erstmals seit seinem Bestehen die Deutsche Vize-Mannschaftsmeisterschaft im Ringen. Diese herausragende Leistung würdigte die Gemeinde mit einem gebührenden Empfang in der Fritz-Mannherz-Halle. Der mehrfache Deutsche Meister Erich Klaus musste seine Hoffnungen auf eine Olympiateilnahme in Moskau wegen eines von der Bundesregierung verhängten Olympiaboykotts begraben. Dafür konnte die Gemeinde den Olympiasieger Erich Lammel ehren, der bei der Behinderten-Olympiade in Arnheim/Holland mit der Kraulstaffel 4 x 100 m die Goldmedaille errang. Der frühere Reilinger Kurt Niedermayer wurde mit dem FC Bayern Deutscher Fußballmeister und gab sein erstes Debüt bei der A-Nationalmannschaft.

Der Bund der Selbständigen wartete erstmals mit einer Leistungsschau in der Fritz-Mannherz-Halle auf. Mehr als 5.000 Besucher wurden gezählt.

Erstmals werden die Hauptverkehrsstraße der Gemeinde mit einer Weihnachtsbeleuchtung ausgestattet.

Unter sechs Trassenvarianten bemüht sich der Gemeinderat, eine optimale Straßenführung der B 39 zu finden.

Für 1981 steht ein Trainingsplatz, ein Kleinspielfeld mit Kunststoffbelag für den SC 08 und TBG 1890 auf dem Wunschzettel. Die Schulsportanlagen sollen ebenfalls saniert werden. Geplant ist ein Anbau an die Fritz-Mannherz-Halle. Die Überleitung der Abwässer zur Kläranlage Hockenheim steht an. Für die Erschließung von neuem Baugelände sollen die Weichen gestellt werden. Die Einrichtung eines Heimatmuseums wird konkret.

Die Einwohnerzahl sank von 6.035 (31.12.1979) auf 5.994 (10.11.1980) ab.

Bürgermeister der Gemeinde Reilingen im Jahr 1980 war Herrmann Kief.


Das Gemeindegeschehen im Jahr 1980 - Originalbericht

Liebe Mitbürgerin, lieber Mitbürger !

Wieder stehen wir an der Wende eines Jahres, das es verdient, die markantesten Punkte näher zu beleuchten und herauszustellen. Das Jahr 1980, das unsere über 18 Jahre alten Einwohner dreimal zur Wahlurne aufrief, am 16.3. zur Landtagswahl, am 22.6 . zur Gemeinderatswahl , und am 5.10 . zur Bundestagswahl, war eines der fetten Jahre, wenn man dabei das Haushaltsgeschehen anhand eines Zahlenspiegels betrachtet. Nahezu 11 Millionen DM waren im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt zu bewältigen, die Gemeinderat und Gemeindeverwaltung viel Zeit und Aufwand abverlangten. Ganz respektable Summen waren für die Verbesserung unseres Umweltschutzes aufzubringen. Galt es doch, den Kanalüberleiter unseres Abwassersystems mit umfangreichen Baumaßnahmen bis zum Anschluss an das Hockenheimer Kanalnetz fertig zu stellen, das die Obernahme unserer Abwässer bis zum Spätsommer des Jahres 1981 gewährleistet. Die Gemeinde Reilingen ist am Umbau der Hockenheimer Kläranlage mit 13,6 % bei einem Kostenvolumen von ca. 20 Millionen DM beteiligt, das eine Ausbaustufe von 55.000 Einwohnergleichwerte vorsieht.

Die Flächenkanalisierung im Gewerbegebiet Hägebüch II konnte im wesentlichen abgeschlossen werden, die einen Kostenaufwand von ca. 450.000 DM erforderte. Vom gemeindlichen Bauhof aus werden die Versorgungsleitungen für die Wasserversorgung des Gewerbegebiets verlegt. Sobald es die Witterungsverhältnisse zulassen, wird die Fa. Gerhard Hoffmann die Arbeiten des Straßenbaus aufnehmen. Eine vor zwei Jahren eigens hierfür angelegte Sanddeponie wird die Kosten des anfallenden Bodenaustausches für das Straßennetz einigermaßen erträglich gestalten.

Manöverschäden machten den Neubau eines Waldweges im . Gemeindewald erforderlich. Die Außenanlage des Friedhofes am Heidelberger Weg konnte fertiggestellt , und die Hälfte der westlichen Friedhofseite bis zum Ostkreuz mit Taxus Eiben bepflanzt werden. Mittels Rasengittersteinen bzw. Lavalit schuf man am Friedhofseingang zusätzliche Parkflächen. Vor Mitte des Jahres lieferte die Fa. Hopf eine pfeifenlose Orgel für die Friedhofhalle.

Beide Schwingböden der Gymnastikräume in der Fritz-Mannherz-Halle waren samt Oberbelag erneuerungsbedürftig. Die starke Frequentierung der Halle machten den Einbau von zwei Notausgängen an der Nordseite, die über Treppenabgänge zum Sportgelände führen, erforderlich. Seit August des Jahres. ist die eingebaute Solaranlage mit einer Wärmerückgewinnung in Betrieb, um auf dem Energiesektor den Ölverbrauch zu reduzieren, wenngleich die betriebswirtschaftliche Seite erst nach vielen Jahren hier Erfolge zeitigen wird.

Für die Kegelbahnanlage waren umfangreiche Renovierungsmaßnahmen durchzuführen, die eine Kostensumme von mehr als 30.000 DM erforderten. Für Tribünen - Elemente wurden über 20.000 DM und für eine Bodenturnmatte weitere 5.000 DM aufgewendet.

Das unter Denkmalschutz stehende Rathaus war am Sockel, Dach und Turm zu renovieren; zugleich erhielt die Außenfassade einen neuen Farbanstrich.

Die Straßen des Neubaugebietes Kurze Lach sowie die Neugasse wurden mit einer Verschleißdecke ausgestattet. Soweit größere Kabelverlegungsarbeiten der Deutschen Bundespost durchzuführen waren, wurden z.T. die Gehwege der Beethoven-, Richard-Wagner-, Robert-Koch-, Kant-, Schubert-, Friedens- und Uhlandstraße mit Verbundsteinen ausgestattet und teilweise die Straßenbeleuchtung erneuert. Im Neubaugebiet Ortserweiterung Nord - West wird die Bepflanzung der Grünflächen vorgenommen. Mit der Anlieferung von 12 Fertiggaragen, davon zwei für den Friedhof, konnte der bauliche Zustand einiger Gemeindegrundstücke verbessert werden.

Um die Erholungsfunktion unserer Bürger zu verbessern, trat die Gemeinde der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage in den Rheinauen bei.

Der Gemeinderat sorgte schließlich dafür, dass die Zuständigkeit des Gutachterausschusses an die Gemeinde zurückübertragen werden konnte.

Die vielen Straßenaufbrüche machten die Anschaffung eines Kompressors für den Außendienst erforderlich. Die Anschaffung eines Dienst-PKW’s war längst überfällig Seit Mitte des Jahres ist die Sozialstation Hockenheim in Betrieb, die zugleich den Krankenpflegedienst der drei Nachbargemeinden sicherstellt.

Eine in der Gemeinde erstmals durchgeführte Ferienfreizeit für unsere schulpflichtigen Kinder fand eine gute Resonanz .

Auf sportlichem Gebiet errang der Athletenverein 1889 Reilingen e.V. erstmals seit seinem Bestehen die Deutsche Vize-Mannschaftsmeisterschaft im Ringen. Für einen Dorfverein fürwahr eine bravouröse Leistung, wenn man berücksichtigt, dass der KSV 07 Witten, der Mannschaftsmeister wurde, in der laufenden Saison noch eine vollkommen weiße Weste aufweist. Die Gemeinde gab dem AV 1889 am 13.1.1980 in der Fritz-Mannherz-Halle einen gebührenden Empfang mit Ehrung des Deutschen Vize-Mannschaftsmeisters. Der mehrfache Deutsche Meister Erich Klaus musste seine jahrelang gehegten Hoffnungen auf die Teilnahme an der Olympiade in Moskau durch den Olympiaboykott, den die Bundesregierung aussprach, vorzeitig beenden, schade!. Dafür konnte die Gemeinde Reilingen ihren Olympiasieger Erwin Lammel, der bei der Behinderten - Olympiade vom 21. Juni bis 5. Juli 1980 in Arnheim / Holland teilnahm und in der Kraulstaffel 4 x 100 m die Goldmedaille errang, zunächst mit einem Blumengruß und Gemeindewappen ehren. Herzlichen Glückwunsch gilt nochmals unserem sympathischen versehrten Spitzensportler Erwin Lammel.

Eine Ehrung für einen weiteren Sohn unserer Gemeinde darf Fußballstar Kurt Niedermayer erwarten, der mit dem FC Bayern München Deutscher Fußballmeister wurde und erstmals in der Deutschen A - Nationalmannschaft sein Debüt gab. Auch Kurt Niedermayer gilt unser herzlicher Glückwunsch !

Der Bund der Selbständigen wartete erstmals am 5.10. in der Fritz-Mannherz-Halle mit einer Leistungsschau auf, die alle Erwartungen übertraf. Mehr als 5000 Besucher konnten sich vom überaus guten Leistungsstand unserer Handwerks- und Gewerbebetriebe überzeugen lassen.

Erstmals in diesem Jahr, gibt es in den Hauptdurchgangsstraßen eine größere Weihnachtsbeleuchtung, auf Anregung des recht aktiven Bundes der Selbständigen.

Unter zwischenzeitlich 6 Trassenvarianten bemüht sich der Gemeinderat, eine für unsere Gemeinde optimale Straßenführung der B 39 - neu zu finden. Mit einer endgültigen Entscheidung hofft man noch in diesem Jahr aufwarten zu können.

Das Einwohnermeldeamt musste im Jahresverlauf erstmals wieder einen leichten Wanderungsverlust in Kauf nehmen .

Die Einwohnerzahl sank von 6035 am 31.12.79 auf 5.994 ( Stand 10.11.80 ) ab. Der Einwohnerrückgang resultiert aus 283 Zugängen, 326 Abgängen, 48 Geburten und 46 Sterbefällen.

Der Ausländeranteil an der Gesamteinwohnerzahl liegt mit 476 relativ hoch. Unter 18 Nationen stellen wie immer, die Türken mit 195 Personen das Hauptkontingent, dicht gefolgt von jugoslawischen Staatsangehörigen, deren Zahl kräftig angestiegen ist, auf 164 Personen.

Die Konfessionsunterteilung bringt ein nahezu ausgeglichenes Bild. 2741 Bürger sind evangelisch und 2783 Bürger katholisch, während 470 Einwohner sonstigen Glaubensgemeinschaften angehören.

Vorausschau auf 1981

Das Jahr 1981 wollen wir beginnen, in der Hoffnung, dass der Frieden in der Welt erhalten bleiben möge, denn nur dann können wir an die Lösung der anstehenden Probleme unserer Gemeinde denken.

Schon seit längerer Zeit laufen Bemühungen, durch weiche der akute Bedarf an weiteren Sportmöglichkeiten befriedigt werden soll. Ein ausgebauter Trainingsplatz, sowie ein Kleinspielfeld mit Kunststoffbelag für den Sportclub 08 und Turnerbund Germania sind geplant. Die Anlagen für den Schulsport sollen ebenfalls grundlegend renoviert werden.

Mit der Planung für eine Erweiterung oder den Anbau eines weiteren Traktes an der Fritz-Mannherz-Halle wurde ebenfalls begonnen. Die steigende Einwohnerzahl, der zunehmende Trend zu körperlicher und sportlicher Betätigung, ganz besonders aber der enorme Auftrieb im Vereinsleben der Reilinger Vereine - stellvertretend für alle soll hier der Athletenverein 1889 e.V. genannt werden - fordern eine schnelle Lösung.

Die höchste Ausgabe des kommenden Jahres werden wir allerdings auf dem Bereich der Abwasserentsorgung zu erbringen haben. Mit der Überleitung der Reilinger Abwässer in die Kläranlage der Stadt Hockenheim dürfte dieses Problem dann für längere Zeit gelöst sein.

Für die Erschließung von weiterem Baugelände sind ebenfalls schon die Weichen gestellt.

Ein Vorhaben von besonderer kultureller und geschichtlicher Bedeutung nimmt, nach jahrelanger Vorbereitung, konkrete Formen an. Es ist die Einrichtung eines Heimatmuseums in Reilingen. Zu diesem Zweck bieten sich nun gleich zwei besonders historische Anwesen an . Eine Entscheidung dürfte in nächster Zeit fallen.

Für die gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr danke ich den Mitgliedern des Gemeinderats und allen Mitarbeitern der Verwaltung. Der gesamten Einwohnerschaft entbiete ich zum Jahreswechsel und für das kommende Jahr die besten Wünsche.

Ihr

Hermann Kief, Bürgermeister

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