Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Zum Jahreswechsel 1999/2000

[Online seit 25.11.2008]

An der Wende zum 21. Jahrhundert Zum Jahreswechsel 1999/2000

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Am 31. Dezember um Mitternacht hat die „1“ an erster Stelle unserer Jahresangabe ausgedient. Schon seit langem wird uns die Zahl „2000“ als Inbegriff von Fortschritt und Zukunft verkündet. Betrachten wir die Realitäten, müssen wir feststellen, dass wir am Ende des 20. Jahrhunderts mehr denn je in einer Zeit tiefgreifender politischer, wirtschaftlicher und sozialer Umbrüche und Widersprüche leben.

Schlägt man die Zeitung auf oder schaltet den Fernseher ein, wird man überflutet von Nachrichten aus aller Welt. Unruhen in Osttimor, Erdbeben in der Türkei, Konflikte im Kaukasus, Bankenfusionen, Konjukturdaten und so weiter. Die Welt ist politisch und wirtschaftlich enger zusammengewachsen.

Gerade weil aber die moderne Informationstechnik die Welt immer mehr zusammenbringt und vielfältige Entwicklungen nur noch im internationalen Kontext Bedeutung erlangen, gerade deshalb, und davon bin ich fest überzeugt, steigt die Bedeutung der regionalen und lokalen Ebene. Insofern ist auch zu erwarten, dass das politische Gewicht der Kommunen, insbesondere ihr Auftrag zur Lösung sozialer und ökonomischer Probleme in Zukunft eher wachsen, denn abnehmen wird.

Einerseits werden also die Kommunen immer wichtiger, andererseits aber werden ihre rechtlichen und finanziellen Handlungsspielräume immer weiter eingeengt. Die finanzielle Ausstattung der Gemeinden ist häufig unzureichend, um die vielfältigen Aufgaben vor Ort zu bewältigen. Zudem belastet die aktuelle Sparpolitik des Bundes die kommunalen Haushalte.

Trotz aller widrigen Rahmenbedingungen dürfen wir in Reilingen durchaus mit berechtigtem Stolz auf die beachtliche Gemeindeentwicklung und das in den vergangenen 12 Monaten Geleistete zurückblicken.

Mit viel Mut, Entschlossenheit und einer vertretbaren Risikobereitschaft ist die Gemeinde ein weiteres Millionenprojekt angegangen. Rund 35 Jahre nach ihrer Erstellung wird die Grund-, Haupt- und Werkrealschule umfassend saniert, mit einer Aluminiumfassade verschönert und das Raumangebot durch einen vollunterkellerten Neubau im Ostteil der Schule erweitert. Herzstück soll eine multifunktional nutzbare Aula sein. Wenngleich die Notwendigkeit dieser im August begonnenen Baumaßnahme außer Zweifel steht, kommt die Investition von 10,13 Mio. Mark doch einer erheblichen finanziellen Kraftanstrengung gleich, deren Bewältigung uns noch einige Jahre beschäftigen wird.

Ortskern mit neuer Qualität

Der Innerortsbereich ist seit Jahren einem beständigen Wandel unterworfen. Dies ist eine zwangsläufige und auch erwünschte Folge der mit über 6 Mio. Mark vom Land Baden-Württemberg geförderten Ortskernsanierung, mit welcher der Ortsmittelpunkt gestärkt und die innerörtliche Bedeutung aufgewertet werden soll. Der finanzielle Beitrag der Gemeinde wird sich bis zum Abschluss der Ortskernsanierung auf rund 3 Mio. Mark belaufen. Mittlerweile sind 31 private Modernisierungs- und Ordnungsmaßnahmen im Ortskern mit rund 1,4 Mio. Mark gefördert worden. Größte öffentliche Baumaßnahmen waren die Sanierung und Erweiterung des Rathauses und der Neubau eines Kindergartens sowie die Neugestaltung der Schulstraße.

Ich bin zuversichtlich, dass sich im Jahresablauf 2000 im Teilabschnitt „Kattunisches Eck“ die erhofften weiteren Aktivitäten einstellen. Die innere Erschließung eines kleineren Kernbereichs und der Bau einer Zufahrtsstraße sind von einer allseits befriedigenden Regelung der Eigentumsverhältnisse abhängig, die erfreulicherweise noch im Spätherbst einvernehmlich erzielt werden konnte.

Bestätigt hat sich die Erwartung, dass im Sanierungsabschnitt „Schulstraße“ endlich ein schon seit 1997 geplanter Neubau betreuter Seniorenwohnungen realisiert werden kann. Unmittelbar neben der evangelischen Pfarrkirche ist seit Mai eine dreigeschossige Seniorenvilla im Bau, die eine wertvolle Bereicherung des sozialen Lebens sein wird. Sie beinhaltet 24 Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen. Möglich wurde die Wohnanlage durch den Verkauf eines nahezu 700 qm großen Grundstückes an einen interessierten Investor.

Zwischenzeitlich sind 75 % des Wohnungsbestandes bereits veräußert, was als Bestätigung des Bedarfs einer derartigen Einrichtung in zentraler Ortslage angesehen werden darf. Schließlich hat die Gemeinde damit auch einen Beitrag zum „internationalen Jahr der Senioren“ geleistet, das von den Vereinten Nationen in diesem Jahr ausgerufen worden ist.

Bezugsfertig wurde im anschließenden Sanierungsbereich zwischen Kirchen- und Ziegelstraße ein modernes Bank- und Bürogebäude in bester Ortsmittellage. Dort machte sich die Raiffeisenbank ein Geschenk zu ihrem 100jährigen Bestehen und eröffnete ein kundenorientiertes neues Dienstleistungscenter mit etwa 300 qm Nutzfläche. Ein großzügig gestaltetes Umfeld verfügt über 21 neue Parkplätze. In den oberen Stockwerken des dreigeschossigen, mit einer ansprechenden Sandsteinfassade versehenen Gebäudes, teilen sich ein Steuerberatungsbüro, eine Rechtsanwaltskanzlei, ein Architekturbüro und ein Multimedia-Labor mit Schulungsbereich die restlichen Büroflächen.

Das seitherige Raiffeisen-Filialgebäude in der Hauptstraße 68 wird demnächst vollständig abgebrochen und macht Platz für ein neues Wohn- und Geschäftshaus.

Weiter auf sich warten lässt eine Neugestaltung des Areals der Hauptstraße 84. In die langwierigen Eigentümergespräche kam zwar gerade in den letzten Wochen Bewegung. Auch die Zustimmung des Gemeinderates zu einem modifizierten Bebauungsplankonzept gab Anlass zu einem optimistischen Ausblick. Die damit verbundenen Hoffnungen auf einen baldigen Baubeginn haben sich aber leider nicht bestätigt. Derzeit ist nicht absehbar, wann die städtebauliche Neuordnung des dortigen Areals endlich verwirklicht werden kann.

Erste Überlegungen für eine grundlegende Neugestaltung der Hauptstraße gehen bis in das Jahr 1993 zurück. Sie werden jetzt konkret. Zwischen der Einmündung Hockenheimer Straße und Speyerer Straße soll die Fahrbahnbreite auf 6,5 Meter reduziert werden. Zur Sicherheit der Fußgänger ist es dadurch möglich, beidseitige Gehwege von jeweils 1,5 Meter Breite anzubieten. Durch 37 wechselseitige Längsparkbuchten soll der ruhende Verkehr geordnet und die Sicherheit und Flüssigkeit des Verkehrs in der Ortsdurchfahrt verbessert werden. Die Fahrbahn erhält einen neuen Oberflächenbelag und bestehende Entwässerungsmängel werden beseitigt.

Die sichere Überquerung der vielbefahrenen Landesstraße mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehrsaufkommen von 7.562 Kraftfahrzeugen stellen in diesem Straßenabschnitt zwei beampelte Fußgängerfurten und ein Fußgängerüberweg sicher. Die Straßeneinmündungen werden bei dieser Gelegenheit verkehrsgerecht umgebaut. Neue Energiesparlampen werden die Hauptstraße in diesem Abschnitt ausleuchten.

Veranschlagt ist der Ausbau mit rund 1,067 Mio. Mark. Hiervon trägt das Land Baden-Württemberg etwa 639.000 Mark.

In diesem Zusammenhang können aller Voraussicht auch die Vorplätze der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden neu gestaltet werden.

Im Jahresverlauf 2000 werden die Ziegel- und Alte Friedhofstraße eine neue Verschleißdecke erhalten.

Wohnbau- und Gewerbeflächen

Um den Wohnflächenbedarf auch in den kommenden Jahren decken zu können, hat die Gemeinde Zukunftsplanungen in Gang gesetzt, forciert betrieben und teilweise bereits zum Abschluss bringen können. Der Satzungsbeschluss für das 2,76 ha umfassende Areal zwischen Vogelpark, Kleintierzuchtanlage, Wilhelmstraße und Baugebiet „Holzrott“ konnte schon im September erfolgen. Mit der Rechtskraft des Bebauungsplanes „Nachtwaid“ ist demnächst zu rechnen. Dort können neue Wohneinheiten in maximal zweigeschossiger Doppel- und Reihenhausbauweise entstehen. Wegen der anzutreffenden Bodenverhältnisse kann das Gelände nicht an Einzelinteressenten abgegeben werden. Es wird aller Voraussicht von einem Bauträger bebaut. Dadurch haben insbesondere junge Familien Gelegenheit, Wohneigentum in finanziell verträglichem Rahmen zu erwerben.

Mit den näheren Inhalten des Bebauungsplanes hatte sich der Gemeinderat erstmals in einem sogenannten „worst-case-szenario“ auseinandergesetzt. Unmittelbare Veranlassung war ein heftig umstrittenes Bauvorhaben im angrenzenden Neubaugebiet „Holzrott“.

Mittlerweile zwei Jahre beschäftigen wir uns mit der Erweiterung des Neubaugebietes „Reilinger Holzrott“. Die aufgenommenen Planungen für den 4. Bauabschnitt dürften im Jahresverlauf 2000 abgeschlossen werden können. Das Gelände wird jedoch nicht vor 2001 für eine Bebauung zur Verfügung stehen.

Weiterhin verzögert haben sich die Planungen für den Ortsrandbereich „Fröschau/Wörsch“. Wegen neuer Überlegungen für eine wirtschaftlich sinnvolle Erschließung wird ein ergänzendes Planfeststellungsverfahren notwendig.

Eine gewisse Anschubwirkung verspreche ich mir von der Einbeziehung dieses Planbereichs in ein neues Sanierungsgebiet. Entsprechende Voruntersuchungen und die Erstellung einer Grobanalyse sollen im Verlauf des nächsten Jahres erfolgen.

Die Neuordnung des Ortsrandbereiches „Fröschau/Wörsch“ könnte das bis im Jahr 2001 abzuschließende Sanierungsverfahren „Ortskern Reilingen“ ersetzen. Bei der Aufnahme in das Förderprogramm des Landes wäre es möglich, den innerörtlichen Erneuerungsprozess nahtlos fortzusetzen.

Seit 01. April ist die Baulandumlegung für das neue Gewerbegebiet „Rott“ unanfechtbar. Die Geländeerschließung wickelt die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft Reilingen mbH ab. Sie hat damit eine Arbeitsgemeinschaft eines Reilinger und Karlsruher Tiefbauunternehmens beauftragt.

Die Tiefbauarbeiten wurden im November aufgenommen. Bei guter Witterung dürfte das Gelände mit 19 gewerblich nutzbaren Grundstücken bis zum Frühjahr 2000 baureif sein.

Der Zweckverband Wasserversorgung Südkreis Mannheim wird in diesem Zusammenhang mit einem Kostenaufwand von 248.000,-- Mark die Hauptwasserversorgungsleitung Reilingen-Hockenheim verlegen. Sie durchschneidet derzeit noch das künftige Gewerbegebiet.

Die Gemeinde hat ihre unverbauten Flächen katalogisiert und ein Baulandkataster erstellt. Mit Zustimmung der jeweiligen Eigentümer können daraus auch Daten an Erwerbsinteressenten weitergegeben werden.

Das Amt für Flurbereinigung und Landentwicklung konnte nach 18 Jahren Verfahrensdauer im Frühjahr den Eintritt des neuen Rechtszustandes im Flurbereinigungsverfahren Altlußheim, Neulußheim, Reilingen verkünden. Der bisherige Grundbuchzustand wurde durch die Festlegungen im Flurbereinigungsplan ersetzt. Besitz und Verwaltung der neuen Grundstücke gingen mit dem 11. November auf die neuen Eigentümer über. Die Fortführung des Grundbuchs wird etwa 2 - 3 Jahre in Anspruch nehmen.

Zur Steigerung des Erholungswertes waren im Jahresverlauf etwa 20 Sitzbänke im Flurbereinigungsgebiet aufgestellt und Obstbäume entlang des Rote-Heck-Weges gepflanzt worden. Die Abmarkung der Grundstücksgrenzen wurde aufgenommen.

Nachhaltige Gemeindeentwicklung

Ein Schwerpunkt unserer diesjährigen Aktivitäten war der Erhalt und Schutz unserer Umwelt.

An den auf rund 3,5 Mio. Mark veranschlagten Investitionen der Stadt Hockenheim zur Verbesserung der Reinigungsleistung der dortigen Kläranlage beteiligen wir uns mit rund einer halben Million Mark. Hiervon waren 56.000,-- Mark im Haushaltsjahr 1999 zur Zahlung fällig.

Als eine der landesweit ersten Gemeinden hat sich Reilingen schon im Frühjahr 1998 dazu entschlossen, im Rahmen der Lokalen Agenda 21 ein Aktionsprogramm für eine nachhaltige Gemeindeentwicklung zu erstellen. In zahlreichen Zusammenkünften haben zwei Arbeitskreise unter Mitwirkung interessierter Bürger viele Anregungen und Vorschläge für ein zukunftsfähiges Reilingen erarbeitet. Von einem auszulobenden Ideenwettbewerb werden weitere Anregungen und Denkanstöße erwartet.

Ein Versuch, den Vogel des Jahres 1994, den Weißstorch, bei uns wieder anzusiedeln und neuen Lebensraum für eine Vielzahl anderer Tier- und Pflanzenarten zu schaffen, wurde im Frühjahr in den Kisselwiesen unternommen. Dazu wurden Feuchtbiotope angelegt.

Umgesetzt werden konnte ein Anschluss der Außenbereichsgrundstücke im Herrenbuckel an das örtliche Kanalnetz. Die Schadstoffbelastung gewerblicher Abwässer wird neuerdings in einem Indirekteinleiterkataster erfasst.

Über 150.000 Mark will die Gemeinde über die Wintermonate in die Befestigung des Häckselplatzes stecken. Durch ein zweites Tor soll auch eine geordnete Zu- und Abfahrt erleichtert werden.

Gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Kreis, Verkehrsverbund Rhein-Neckar und der Stadt Walldorf arbeiten wir derzeit an der Einführung einer öffentlichen Nahverkehrslinie zwischen Reilingen und Walldorf. Hierzu wurde eigens ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben.

Fehlgeschlagen ist offensichtlich des Bemühen der Verkehrsbehörde, mit einem Herabsetzen der Geschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer und verstärkten Radarkontrollen den Unfallschwerpunkt an der Straßeneinmündung L 599/L 546 zu entschärfen. Weitergehende Maßnahmen, wie eine Ampelregelung oder die Anlage eines Verkehrskreisels werden derzeit näher untersucht.

Mit einem einheitlichen Sammelleitsystem will die Gemeinde den anzutreffenden Wildwuchs an unterschiedlich gestalteten und teils unzulässigen gewerblichen Hinweisschildern abstellen und gleichzeitig die Zufahrtshinweise für öffentliche Einrichtungen optimieren. Die einheitlich gestalteten, 80 cm großen Schilder sind für gewerbliche Hinweise in blau mit gelber Schrift gehalten und bei öffentlichen Einrichtungen in gelb mit blauer Schrift. Sie werden an zentralen Standorten gut sichtbar angebracht.

Das Angebot an Radwanderkarten konnte heuer noch verbessert werden. Zum einem um eine zweiteilige, aufwändig gestaltete Radwanderkarte entlang der „Badischen Spargelstraße“. Darin präsentieren sich die an der Feinschmeckerroute gelegenen Spargelgemeinden, darunter natürlich auch Reilingen. Sechs Tourenvorschläge beinhaltet eine Radwanderkarte für den Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim, die mit Unterstützung der Bezirkssparkasse Hockenheim kostenlos an Interessenten ausgegeben werden konnte.

Dienstleistungsorientierte Bürgerkommune

Als der Ort, an dem die Bürger Demokratie direkt erfahren, haben die Kommunen auch und gerade im 50sten Jahr des Bestehens der Bundesrepublik Deutschland eine besondere Verantwortung für die Zukunft. Auf dem Weg in eine dienstleistungsorientierte Bürgerkommune haben wir von Verwaltungsseite aus weitere Schritte zur optimalen Aufgabenerfüllung unternommen. Ein Bauhofverwaltungsprogramm regelt neuerdings den Einsatz der zu erbringenden Dienstleistungen nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen.

Die Verwaltung des umfangreichen Schriftverkehrs der Kernverwaltung erleichtert eine seit Juni eingesetzte spezielle Software. Die Schriftstücke werden nicht mehr nach individuellen Dateinamen, sondern einheitlich im ganzen Haus nach dem landeseinheitlichen Aktenplan elektronisch abgelegt.

Als neue Serviceleistung können Sie als Bürger jetzt die Beerdigungszeiten per Telefon rund um die Uhr abfragen. Auch das Informationsangebot im Internet wurde kontinuierlich weiter ausgebaut. Landesweit einmalig war die Möglichkeit, via Internet den Bebauungsplan „Nachtwaid“ einzusehen und sich über seinen kompletten Inhalt zu informieren. Unsere Homepage wurde noch um einen Formularservice ergänzt. Auf das neu eingerichtete „Internet-Rathaus“ haben binnen einem Monat rund 1.900 User zurückgegriffen. Die allgemeine Nutzungsfrequenz der Reilinger Seiten ist ständig im Steigen begriffen. Seit März 1998 waren über 48.000 Abrufe zu verzeichnen.

Die Gemeinde wird dieses zukunftsträchtige Angebot weiter ausbauen.

Der Medienoffensive des Landes angeschlossen hat sich auch die Schiller-Schule. Sie wurde mit einem Multi-Media-PC ausgestattet und verfügt ebenfalls über eine eigene Homepage. Ziel dieses landesweiten Projektes ist eine Vernetzung aller Schulen in Baden-Württemberg.

Der fünfjährige Leasingvertrag für die im Rathaus eingesetzte EDV-Technik läuft im Frühjahr aus. Über die neue Ausstattung mit optimierter Hard- und Software wird der Gemeinderat demnächst entscheiden können.

Das örtliche Waren- und Dienstleistungsangebot kann neuerdings einem eigens erstellten Branchenregister entnommen werden, das jährlich kostenlos an alle Haushalte verteilt wird und demnächst auch im Internet eingesehen bzw. abgerufen werden kann. Bis zur Jahreswende werden Sie auf den neuen Ortsplan auch per Internet zugreifen können.

Landesweit in der Diskussion ist die flächendeckende Einführung des elektronischen Grundbuchs und die in diesem Zusammenhang geplante Auflösung der örtlichen Grundbuchämter. Auch der Gemeinde Reilingen ist es freigestellt, ob sie das Grundbuch an den Sitz des für uns zuständigen Notariats Schwetzingen abgibt, auf Verwaltungsverbandsebene zusammenführt oder es weiter im Bestand erhält.

Eine Entscheidung pro/contra wird der neue Gemeinderat unter Abwägung aller relevanten Gesichtspunkte treffen müssen.

Ehrengäste der Gemeinde können sich neuerdings in einem goldenen Buch verewigen. Der erste Eintrag war dem baden-württembergischen Finanzminister Gerhard Stratthaus vorbehalten.

Hort an der Schule und Kernzeitbetreuung sind zwei freiwillige Angebote der Gemeinde, die insbesondere bei beruftstätigen Eltern auf ansprechende Resonanz gestoßen sind. Die Betreuungszeiten wurden zu Beginn der neuen Schuljahres zunächst versuchsweise auf ein Jahr beschränkt auch auf die Ferienzeit erstreckt. An fünf Ferienwochen können damit Kinder der Grundschulklassen ganztägig betreut werden.

Zwei Wahlen haben die politische Landschaft europaweit und auch auf kommunaler Ebene verändert. Am 13. Juni fand die 5. Direktwahl des Europäischen Parlaments statt. Bei der Kommunalwahl am 24. Oktober, bei der erstmals Unionsbürger wahlberechtigt und wählbar waren, wurden 18 Gemeinderäte, darunter sieben Neulinge, und auf Verwaltungsverbandsebene sechs Kreisräte, darunter zwei Reilinger, bestimmt.

Die Deutsche Post AG hat sich nicht davon abbringen lassen, ihre Postfiliale im ersten Jahresquartal in eine Postagentur an neuem Standort umzuwandeln. Die befürchteten Einschränkungen im Leistungsangebot haben sich in vertretbaren Grenzen gehalten. Die neue Einrichtung wurde von der Bevölkerung zwischenzeitlich gut angenommen.

Lebendiges Gemeinschaftsleben

Das kulturelle und sportliche Angebot der vergangenen 12 Monate war wieder beachtlich. Von dem Bemühen um die Gemeinde, in der das Gemeinschaftsleben blüht und gedeiht, in der die Menschen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit entwickeln und sich der Einzelne auch für das Gemeinwohl mitverantwortlich fühlt, war sehr viel zu spüren.

Für eine ganze Anzahl von Großveranstaltungen, teils mit überregionalem Charakter, wurde Reilingen als Austragungsort bestimmt. Besonders erwähnen möchte ich die 2. Reilinger Spargeltage, erstmals kombiniert mit einem Sommertagsumzug, die in Reilingen ausgetragenen Deutschen Tauziehmeisterschaften, die baden-württembergische Meisterschaft der Zweispänner-Fahrer oder den Badentreff der CVJM.

Beim europaweiten Tag des offenen Denkmals hatten die Reilinger und zahlreiche ortsansässige Gäste Gelegenheit, an einer kostenlosen Führung durch zwei technische Denkmäler teilzunehmen. An dieser Stelle möchte ich dem Vorsitzenden des Vereins Freunde Reilinger Geschichte, Philipp Bickle, den Dank der Gemeinde aussprechen, der diesen Tag wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis hat werden lassen.

Ein besonderes Naturschauspiel zog uns alle am 11. August in seinen Bann. Der Mond schob sich um die Mittagszeit zwischen Sonne und Erde, so dass sich ein Teilgebiet unseres Planeten vollständig im Schatten des Mondes befand. Die Verdunkelung der Sonne elektrisierte auch in unserer Region die Massen und war ein großes Medienereignis.

Beständig weiterentwickelt hat sich die Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Jargeau. Die Jubiläumsfeier zum 10 jährigen Bestehen war ein deutliches Zeichen gewachsener Freundschaft und Partnerschaft.

Herausragende Ereignisse des Veranstaltungskalenders für das Jahr 2000 dürften das am 16. April geplante Passionsspiel des evangelischen Kirchenchores auf dem Rathausplatz und Fritz-Mannherz-Hallen-Parkplatz sowie die Leistungsschau des Bundes der Selbständigen am Kerwewochenende sein. Vereinsjubiläen feiern der Landfrauenverein (50), Reiterverein (75), evangelischer Kirchenchor (125) und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr (75).

Die breite Palette an sportlichen und geselligen Angeboten ist nur möglich, weil viele Frauen und Männer und auch erfreulich viele Jugendliche bereit sind, sich in unserer Gemeinschaft ehrenamtlich zu engagieren. Ihrem persönlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass es zu manchen Höchstleistungen gekommen ist. Gemeinde und Kultur- und Sportgemeinschaft honorieren dies mit der Ausrichtung eines jährlichen Ehrungsabends, wo herausragende sportliche Leistungen gewürdigt, verdiente Vorstandsmitglieder ausgezeichnet und langjährige Blutspender geehrt werden.

Zweimal wurde die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen. Ministerpräsident Erwin Teufel würdigte damit die Verdienste von Dr. Fritz Bornemann um den Behindertensport. Grundlage für die Ehrung von Werner Eichhorn war sein ehrenamtliches Engagement für den Reitsport.

Eine nahezu 20 Jahre währende ehrenamtliche Tätigkeit als Gemeinderat war Anlass, die ausscheidenden Gemeinderäte Käte Baumann und Klaus Langer mit der silbernen Ehrennadel des Gemeindetags Baden-Württemberg auszuzeichnen.

Die höchste Auszeichnung wurde dem Reilinger Allgemeinmediziner Prof. Dr. med. Georg Härter zuteil. Der Bundespräsident verlieh ihm auf Vorschlag des Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg das Bundesverdienstkreuz am Bande und würdigte damit das unermüdliche soziale und medizinische Engagement des Landarztes.

Zukunftsprobleme gemeinsam meistern

Jeder von uns prägt unsere Gesellschaft ein kleines Stück weit. Jeder von uns trägt deshalb auch ein Stück Verantwortung dafür, wie sich unsere Gesellschaft darstellt. Ich möchte die Gelegenheit dazu nutzen, gerade jenen unter uns zu danken, die im ablaufenden Jahr mehr als ihre Pflicht getan haben. Lassen Sie mich mit großer Herzlichkeit allen Dank sagen, die sich um die stete Fortentwicklung und für das allgemeine Wohl eingesetzt haben, sei es im Gemeinderat, in der Verwaltung, in der Wirtschaft, in den Hilfsorganisationen der Kirchen und karitativen Verbände, den Vereinen und Institutionen.

Ihnen allen spreche ich meine Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Werden Sie auch in Zukunft in Ihrem Engagement nicht müde und bleiben Sie Ihrer Heimatgemeinde in Treue verbunden. Bilden wir auch weiterhin eine feste Koalition aller, die guten Willens sind. In diesem Geist werden wir gemeinsam die Zukunft meistern - eine Zukunft, die mit Ihnen zum Erfolg wird.

Ich wünsche Ihnen allen von Herzen eine gesegnete und frohe Weihnachtszeit. Vor allem wünsche ich Ihnen, sich Zeit zu nehmen, Zeit für sich selbst und Ihre Angehörigen, Freunde und Bekannte, Zeit insbesondere aber auch für die in der Gemeinde lebenden Hilfsbedürftigen, Kranken, Einsamen und vom Schicksal besonders betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürger.

An Silvester um Mitternacht werden wir dem alten Jahr lebe wohl sagen und das neue Jahrhundert begrüßen. Lassen wir uns im Jahr 2000 angenehm überraschen. Jahresanfänge sind bekanntlich Zeitpunkte, die zum Nachdenken im Allgemeinen und zu guten Vorsätzen im Besonderen Anlass geben. Wir sollten keine Zeit mehr verlieren, vor allem aber uns weiterhin aktiv und mit aller Kraft für ein zukunftsfähiges Reilingen einsetzen.

Allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, Freunden und Gästen in unserer Gemeinde wünsche ich ein gutes neues Jahr, Erfolg im privaten und beruflichen Bereich, nicht zuletzt Gesundheit als unser wichtigstes Gut.

Ihr

Walter Klein

Bürgermeister

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