Gemeinde Reilingen

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Reilingen "2040"

Prozess für einen Masterplan zur Gemeindeentwicklung angestoßen

[Online seit 02.05.2022]

Ganzheitliche Betrachtung der Zukunftsperspektiven bis in das Jahr 2035

Wie soll Reilingen bis 2035 aussehen? Welche Zukunftsthemen kommen auf uns zu? Was muss getan werden, damit Reilingen ein Ort mit hoher Lebensqualität bleibt? Mit welchen konkreten Schritten will die Gemeinde auf strukturelle, bauliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen reagieren? Welche Ziele setzt sie sich in den verschiedenen Handlungsfeldern? Antworten auf all diese Fragestellungen soll ein gesamtörtliches Konzept zur Gemeindeentwicklung geben, das die Gemeinde gemeinsam mit der Bürgerschaft angehen will. Als kompetenten Partner und Dienstleister steht die Stuttgarter STEG Stadtentwicklung GmbH zur Seite. Mit einer ersten Auftaktveranstaltung wurde am frühen Mittwochabend in der Schulmensa der Aufstellungsprozess für das zu erstellende Leitbild angestoßen.
Unter dem Motto „Nur wer sein Ziel kennt, lernt auch seinen Weg kennen“, hieß Bürgermeister Stefan Weisbrod etwa 50 Bürgerinnen und Bürger, darunter auch einige Ratsmitglieder und angehende Jugendgemeinderäte willkommen. „Wir wollen nicht aufhören, besser zu werden“, forderte Weisbrod dazu auf, gemeinsam mit Verwaltung und Gemeinderat konstruktiv und in einem „transparenten Diskurs“ eine Zukunftsvision für die Gemeinde zu skizzieren.

 

Ziel ist „das große Bild von Reilingen“
 
Dr. Tilman Sperle machte die Besucher mit den wesentlichen Inhalten eines Gemeindeentwicklungskonzeptes vertraut und erläuterte, wie Zieldiskussion und Strategie zu einer zukunftsorientierten Entwicklung führen können. Er warb dafür, den Wandel als Chance zu verstehen. Ausgangspunkt sei ein Monitoring vorhandener Planungen und Konzepte. Darauf aufbauend könne im Dialog eine gemeinsame Zielvereinbarung und ein Handlungsleitfaden für den kommunalpolitischen Alltag entstehen. Dabei handele es sich keineswegs um ein Wunschkonzert. „Was wir erarbeiten muss am Ende auch bewältigbar sein“.
Dr. Sperle stellte einige Themenschwerpunkte vor, beispielsweise die kommunale Infrastruktur, Wirtschaft und Arbeit, Energie, Umwelt und Klimaschutz, Freizeit, Kultur und Tourismus. Zu betrachten wären außerdem die Bereiche Bildung, Betreuung und Soziales, Freizeit und Vereine, aber auch bei der Qualität öffentlicher Räume und der Digitalisierung seien Akzente zu setzen. Mit Blick auf eine alternde Gesellschaft würden Mobilität, Barrierefreiheit, Verkehr und Versorgung an Bedeutung gewinnen. Eine spannende Diskussion erwarte er bei der weiteren Siedlungsentwicklung, die sich am prognostizierten Bevölkerungszuwachs orientiere. Hier zeichne sich ein Flächenbedarf zwischen 5,7 und 8,4 Hektar ab, wobei es gelte, Nachverdichtungspotentiale auszuloten. Auch die Frage der Wohnform sei ein wichtiges Thema. Zusammenfassend sei ein Gemeindeentwicklungskonzept „das große Bild von Reilingen“, so Dr. Sperle in einem Fazit.

Eine gut besuchte Auftaktveranstaltung dokumentierte das ansprechend Mitwirkungsinteresse der Gemeindebewohner.
Eine gut besuchte Auftaktveranstaltung dokumentierte das ansprechend Mitwirkungsinteresse der Gemeindebewohner.

Projektleiterin Laura Wolf leitete schließlich in die konkrete Arbeitsphase über. Hierzu war im Saal ein „Infomarkt“ mit Stellwänden aufgebaut, der sich mit sechs konkreten Themenfeldern befasste. Auf dem Boden lag zudem ein riesiges Luftbild der Gemeinde aus. Dort konnten eigene Ideen, Visionen und Anregungen formuliert, aber auch Hinweise auf gelungene Maßnahmen gegeben werden. „Uns geht es zunächst um Grundlagendaten und eine Analyse der Ausgangslage“, erklärte Wolf zum weiteren Vorgehen. Anknüpfend an die Auftaktveranstaltung schließe sich am 20. Juli eine „Bürgerwerkstatt“ an, wo konkreter auf die Themenfelder eingegangen werde, Inhalte und Ziele diskutiert und Maßnahmen zur Umsetzung erarbeitet werden. Voraussichtlich im Oktober folge noch eine Gemeinderatsklausur. Bis Ende des Jahres soll die Konzeption stehen, erwartet Laura Wolf. Das Entwicklungskonzept werde mit Fördergeldern des Landes unterstützt.

Auf dem Mensaboden ist ein riesiges Luftbild der Gemeinde abgelegt. Dort können die Besucher der Auftaktveranstaltung ihre Themenschwerpunkte setzen.
Auf dem Mensaboden ist ein riesiges Luftbild der Gemeinde abgelegt. Dort können die Besucher der Auftaktveranstaltung ihre Themenschwerpunkte setzen.
Auf einem halben Dutzend Stellwänden konnten erkannte Stärken und Schwächen zu verschiedenen Themenschwerpunkten angeführt werden.
Auf einem halben Dutzend Stellwänden konnten erkannte Stärken und Schwächen zu verschiedenen Themenschwerpunkten angeführt werden.

Eigene Ideen, Visionen und Anregungen formuliert
 
Die Wortmeldungen aus dem Publikum behandelten vornehmlich die Lärmbelastung in der Gemeinde und die mangelnde Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger im Straßenverkehr. Die meisten Kritikpunkte fanden sich schließlich auf den Stellwänden, die rund um das große Luftbild im Saal verteilt waren. Dort sammelten die Bürgerinnen und Bürger ihre Eindrücke zum Status Quo, führten Stärken und Schwächen zusammen. Arztpraxen, Kindergärten und betreutes Wohnen werden als Bereicherung gesehen, moniert wurde dagegen eine unzureichende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und das Fehlen von Carsharing und Radwegen. Angebote für Senioren seien rar. Stark frequentierte Straßen sollten durch optionale Angebote der Streckenführung entlastet werden. Vorgeschlagen wurde, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer auch auf den südlichen Teil der Hauptstraße zu erstrecken. Steingärten sollten verhindert werden. Viel Fläche könnte für Sonnenenergie genutzt werden. Das schöne Ortsbild sorge für einen freundlichen Empfang, die historische Gemeinde könnte aber besser für den Tourismus präsentiert werden. Positiv registriert wurde die stationäre Geschwindigkeitsmessanlage. Die Gehwege seien oft zugeparkt, so eine weitere Anmerkung. Vor einer Erschließung neuer Wohngebiete sollten zuerst die vorhandenen innerörtlichen Baulücken geschlossen werden. Angeregt wurde eine Wiedereingliederung von Konversionsflächen in Ortsrandnähe. (jd)

Bürgermeister Stefan Weisbrod (kniend), Verwaltung und Gemeinderat hoffen auf viele Ideen, Visionen und Anregungen für ein Reilingen im Jahr 2035.
Bürgermeister Stefan Weisbrod (kniend), Verwaltung und Gemeinderat hoffen auf viele Ideen, Visionen und Anregungen für ein Reilingen im Jahr 2035.

Fotos: STEG (1), Gemeinde (3)

Weitere Informationen

Leitlinien der Gemeindeentwicklung

Wer aufhört, besser zu werden, hört auf gut zu sein!

Hier geht`s zum Innenentwicklungs- und Gemeindeentwicklungskonzept der Gemeinde Reilingen:

Gemeindeentwicklungskonzept 2040

Reilingen "2040"

Hier finden Sie die die Dokumentationen zu den Veranstaltungen:

Auftaktveranstaltung am 27. April 2022
Bürgerwerkstatt am 20. Juli 2022