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Krebsforschungszentrum untersucht Krebse im Baggersee

[Online seit 13.08.2018]

Eine Krebsreuse wird von Mitarbeitern des Deutschen Krebsforschungszentrums im Reilinger See geleert
Eine Krebsreuse wird von Mitarbeitern des Deutschen Krebsforschungszentrums im Reilinger See geleert

Es hört sich komisch an, ist aber so: "Das Deutsche Krebsforschungszentrum will die Krebse in unserem See untersuchen!!!"
Nicht wenige Anglerkollegen hielten diese Aussage zuerst für einen Scherz,aber es stimmte tatsächlich.Das Objekt der Begierde ist der Mamorkrebs.Ein Neozoon, also eine eingeschleppte Tierart, deren Ursprung fast mysteriös erscheint. Über Aquarien als Everglades Sumpfkrebs eingeführt, wurde er 1995 in Deutschland zuerst als dessen Unterart bestimmt.Seitdem wird er leider auch in mehreren Seen nachgewiesen.

Das besondere Merkmal am Marmorkrebs : Es sind alles Klone!


Nach Untersuchungen mehrerer Tiere,u.a. aus Madagaskar, zeigte sich, dass alle über ein identisches Genom verfügen. Männchen sind unbekannt, die Fortpflanzung läuft über die sogenannte Jungfernzeugung. Es ist die einzige bekannte Krebsart die sich so fortpflanzt. Und das nicht nur explosionsartig im 12 Wochen Rhythmus mit bis zu 500 Eiern. Nein,sondern auch mit ungewöhnlich großer Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Lebensumstände in kürzester Zeit - weltweit.
Dies und einiges mehr erfuhren zwei Vereinsmitglieder bei einem Besuch des DKFZ in Heidelberg auf Einladung von Prof.Dr.Frank Lyko, Leiter der Epigenetik. Ähnlich wie beim Marmorkrebs haben die Zellen eines Tumors ihren Ursprung in einer einzigen Zelle und breiten sich rasant durch Zellteilung aus. Wie genau die Prozesse im Tumor funktionieren wollen die Wissentschaftler mit Hilfe des Tieres erforschen. Dabei haben Ergebnisse bereits weltweit für Aufsehen gesorgt.


Für die, auch für uns Landeier, verständlichen Erläuterungen und die Führung durch das Labor möchten wir uns auch bei Sina Tönges bedanken.
Aufmerksam wurde Prof.Dr. Lyko und sein Team auf den Reilinger Baggersee durch den Hinweis eines Kollegen, der bei einem Spaziergang einen Krebs im Flachwasserbereich beobachtete. Unser See ist beileibe nicht der einzige mit einem Bestand an Marmorkrebsen, aber vermutlich sind die Reilinger Angler einfach netter und hübscher als andere. Aber Spaß beiseite,es ist schlicht die Nähe zu Heidelberg,die den Ausschlag gab. Inzwischen ist der Marmorkrebs als eigenständige Art mit dem wissenschaftlichen Namen Procambarus virginalis anerkannt. Der Holotyp, das Tier also, das zur Artbestimmung herangezogen wird, befindet sich im Frankfurter Senckenberg Museum - und stammt aus dem Reilinger See.
Wenn der Angelsportverein Reilingen die Möglichkeit hat die Wissenschaftler zu unterstützen,dann freuen wir uns die mehr als einjährige Zusammenarbeit mit dem DKFZ fortzuführen.

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