Gemeinde Reilingen

Gespinstmotten befallen Bäume und Sträucher
In den letzten Tagen häufen sich die Anrufe besorgter Bürger bei der Gemeindeverwaltung, weil sie dichte Gespinste an Bäumen und Sträuchern beobachten. Viele halten es für den Eichenprozessionsspinner, der im Siedlungsbereich aus gesundheitlich-hygienischen Gründen bekämpft werden muss. Meist ist es aber nur die für Menschen ungefährliche Gespinstmotte, die regelmäßig um diese Jahreszeit beispielsweise auf dem Lärmschutzwall zwischen Erich-Kästner-Ring und Festplatz oder im Bürgerpark mit silbrig glänzenden, kahl gefressenen Sträuchern auf sich aufmerksam macht. Ihren Namen verdanken die Insekten den Gespinsten, die einen ganzen Baum oder Hecke bedecken können. In den Gespinsten leben die Raupen und verpuppen sich schließlich, bis aus ihnen ein Schmetterling wird.
„Die gefräsigen aber harmlosen Tierchen verhalten sich wirtsspezifisch, machen sich also nur über die Blätter von einem oder zwei Baum- beziehungsweise Straucharten her“, beruhigt Landschaftsgärtner Michael Greif vom kommunalen Bauhof. „Sobald sich die Raupen verpuppen, um zum Schmetterling zu werden, ist der Spuk wieder vorbei“.
Auf eine Bekämpfung will der Pflanzenexperte verzichten, zumal der Befall meist erst bei Kahlfraß entdeckt werde. Seien die Raupen schon fleißig am Fressen und über die gesamte Pflanze verteilt, werde eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ohnehin erschwert bis unmöglich. Ein Gifteinsatz gefährde zudem die natürlichen Feinde, wie beispielsweise Vögel. Den übrigen Bäumen und Sträuchern im Umfeld schade der Befall keineswegs. Noch im gleichen Jahr würden auch befallene Gehölze mit dem so genannten Johannisaustrieb um den 26. Juni wieder austreiben.
Bericht und Bilder: jd