Gemeinde Reilingen

Jugendbeteiligungsmodell startet zusammen mit dem Postillion e.V.

Die Gemeinde muss Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen. Dafür hat die Verwaltung zusammen mit der Stadt Eppelheim als weitere Pilotkommune und dem Postillion e.V. ein geeignetes Beteiligungsverfahren entwickelt. In Reilingen startet das Modell jetzt nach den Pfingstferien.
Im März 2016 hatte der Gemeinderat beschlossen, ein Jugendbeteiligungsmodell in Kooperation mit dem Postillion e.V. durchzuführen. Jetzt beginnt die Durchführung anhand einem . Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit des Postillion e.V. werden Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren in der Schule, im Jugendhaus oder auf der Straße über das Beteiligungsmodell informieren und die Möglichkeit anbieten, sich dafür anzumelden. Auf www.reilingen.postillion.org können Jugendliche sich registrieren, um bei Neuigkeiten informiert zu werden. Auf der Internetseite haben die Jugendlichen ebenso die Möglichkeit, eigene Anliegen zu formulieren.
In Reilingen wird direkt mit einem Projekt gestartet, das viele Kinder und Jugendliche interessieren dürfte. Die Gemeinde plant Spielgeräte für Jugendliche anzuschaffen, neue Plätze zu schaffen bzw. alte zu sanieren. „Ich höre immer wieder, dass einige Jugendliche die Halfpipe auf dem Festplatz vermissen“, erläutert Bürgermeister Stefan Weisbrod das erste Projekt. „Wir wollen auch wissen, wie wir mit dem Bolzplatz in der Haydnallee weiter verfahren sollen“.
Hintergrund für ein solches Modell ist die Einführung des § 41 a Gemeindeordnung Baden-Württemberg, mit dem die Rechte von Kindern und Jugendlichen gestärkt wurden. Viele Jugendliche haben Interesse an den sie betreffenden Themen und sind bereit, sich für ihre Interessen einzusetzen. Dieses Engagement ist jedoch häufig projektbezogen und an einen abgesteckten und für sie überblickbaren Zeitrahmen gebunden. Selten sind sie bestrebt, ein über mehrere Jahre bestehendes Wahlamt zu bekleiden. Das entwickelte Modell  bietet den Vorteil, dass sich die Jugendlichen nicht auf Jahre festlegen müssen, sondern bei jedem Vorhaben entscheiden können, ob und inwieweit sie sich beteiligen wollen.
„Die Gemeinde soll Kinder und muss Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen.“ so der erste Satz des Paragraphen. Kinder und Jugendliche müssen damit in der Regel zumindest informiert und angehört werden. Immer wenn die Gemeinde künftig ein entsprechendes Vorhaben hat, werden Informationsmaterialien auf die Internetseite gestellt. Registrierte Jugendliche werden je nach Wunsch per E-Mail oder SMS darüber informiert.
Weitere Informationen: jugend.postillion.org/jugendbeteiligung und www.reilingen.postillion.org