Gemeinde Reilingen

Kraichbach-Ufer mit gewässertypischen Gehölzen bepflanzt
Nordöstlich der Gemeinde erstreckt sich zwischen den Brückenbauwerken der Landesstraße 723 und am „Kleinen Hertenweg“ ein Gewässerabschnitt des Kraichbachs als Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes (FFH) Lußhardt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat dort noch im Dezember an vier, bislang nahezu gehölzfreien Uferbereichen die Anpflanzung diverser Feldgehölze  veranlasst. Auf einer Fläche von insgesamt rund 1.000 Quadratmeter wurden von den Landschaftsgärtnern der Rudolph Galabau aus dem südhessischen Obertshausen standortheimische und standortgerechte Gehölzarten zweireihig auf Lücke gepflanzt. Bevorzugt wurden die Schlehe (60 Prozent), Eingriffelige Weißdorn (20 Prozent) und Pfaffenhütchen (10 Prozent). Auch wenige Setzlinge der Bruch-Weide, Gewöhnlichen Traubenkirsche und Hundsrose kamen in die Erde.
Die Bepflanzung stellt einen aus naturschutzfachlicher Sicht vollständigen, funktionellen Ersatz für den Eingriff in ein geschütztes Biotop am Kriegbach auf Gemarkung Altlußheim dar, bestätigt die das Projekt begleitende „Bresch Henne Mühlinghaus Planungsgesellschaft mbH“ aus Nürtingen in einer abschließenden Dokumentation. Entlang des Kriegbachs hätten sich keine geeigneten Ausgleichsflächen gefunden.

Einfluss auf geschützte Lebensräume
Damit die Gehölzbepflanzung keine Beschattung mit Einfluss auf die Lebensräume der geschützten Gebänderten Prachtlibelle sowie der Blauen Federlibelle verursacht, wurden die Gehölze einseitig am Nordostufer entwickelt, so dass im Tages- und Jahresverlauf eine insgesamt ausreichende Besonnung weiterhin gewährleistet ist. Der Pflanzabstand der Gehölze untereinander beträgt in der Reihe versetzt 2,50 Meter. In Abschnitten mit Uferabbrüchen und extrem steilen Böschungen wurde über Strecken von bis zu 15 Metern geländebedingt auch einreihig gepflanzt. Ein ausreichender Abstand besteht zum Bankett des angrenzenden Wirtschaftsweges und zur mittleren Hochwasserlinie.   
Die jüngste Pflanzaktion ist ganz im Sinne des Angelsportvereins, der sich seit Jahren dafür einsetzt, den Kraichbach als Pachtgewässer des Vereins ökologisch aufzuwerten. (jd)
 
Fotos: jd (1), bhm (1)