Gemeinde Reilingen

In der  „Danziger Straße“ müssen Verteilungsanlagen und Hausanschlüsse erneuert werden

Seit Mitte November ist die Zufahrt zu den Grundstücken in der „Danziger Straße“ eingeschränkt. Grund ist eine Erneuerung der Trinkwasser-Versorgungsleitung. Konkret geht es dabei zunächst um eine Teilsanierung. Sie soll Erkenntnisse darüber liefern, ob der Austausch der Leitungen auch für die effektive Problembehandlung in der „Sauerbruch-, Stettiner- und Görlitzer Straße“ angebracht ist. Mit der Ausführung der Tiefbauarbeiten ist die Sandhausener Bauunternehmung Walter Sailer betraut. Im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Wasserversorgung sind für derartige Erneuerungsmaßnahmen 200.000 Euro für das laufende Jahr eingestellt.

Im Verlauf der Sommermonate  war es in besagten Ortsstraßen immer wieder zu unerwünschten Wassereintrübungen, versursacht durch Eisen- und Manganablagerungen, gekommen. Dabei handelt es sich um Rostpartikel, die sich hauptsächlich in den Leitungsenden von duktilen Gussleitungen ohne Beschichtung abgelagert haben. Beim Konsum des Trinkwassers bestehen keine gesundheitlichen Bedenken. Eine mikrobiologische Untersuchung ergab hierzu keine Anzeichen. Dennoch stellen die Eintrübungen eine unerwünschte Qualitätsminderung dar. Eine erhöhte Konzentration von Mangan beeinflusst Geschmack und Farbe des Trinkwassers. Auf der Wäsche kann Mangan braun-schwarze Flecken hinterlassen. Durch die Rückstände können sich Filteranlagen und Siebe zusetzen.

Trinkwasserkonsum gesundheitlich unbedenklich

Als kurzfristige Maßnahme hatte die für die Technische Betriebsführung des EB Wasserversorgung Reilingen verantwortlichen Stadtwerke Hockenheim ein sogenanntes „Impulsspülen“ veranlasst. Daraufhin trat nur eine kurzfristige Besserung ein, weshalb von fachtechnischer Seite zunächst ein Leitungsaustausch in der „Danziger Straße“ empfohlen wurde. Erhofft werden Erkenntnisse, die für weitere, von diesem Problem betroffene Ortsstraßen von Bedeutung sein können.   

 „Wir haben uns daher dem Rat der Fachleute angeschlossen und zunächst eine Teilsanierung der „Danziger Straße“ auf einer Länge von 40 Meter ins Auge gefasst“, informiert der Eigenbetriebsleiter im Reilinger Rathaus, Kämmerer Christian Bickle.  Denn in dieser Stichstraße seien die Grenzwerte einer zulässigen Trübung und Färbung des Trinkwassers am stärksten überschritten.

Dass die Tiefbauarbeiten vor Überraschungen nicht sicher sind, ergab sich schon in der zweiten Arbeitswoche. In der für den Neuanschluss hergestellten Baugrube traten erste Undichtigkeiten als Folge einer Leitungskorrosion auf. Die Baumaßnahme wird sich daher auch auf den zweiten Ast der Stichstraße erstrecken müssen.

„Erschwerend kommt hinzu, dass die genaue Lage der Leitungen vereinzelt nur hypothetisch zu erahnen ist“, stellt Diplomingenieur Arno König fest. Um für die dortigen Bewohner keine Risiken einzugehen und eine sichere Wasserversorgung auch während der Leitungsarbeiten zu gewährleisten, sei deshalb vorsorglich eine Notversorgung aufgebaut worden.

„Die Tiefbauarbeiten im jetzigen Bauabschnitt sollen noch vor Weihnachten beendet sein“, erwartet Bauleiter Arno König. Der zweite Teilbereich in der „Danziger Straße“ werde erst im neuen Jahr in Angriff genommen. „Wegen der nicht vorhersehbaren Ausmaße der Sanierungsarbeiten und der nicht kalkulierbaren Preisentwicklung auf dem Bausektor könnten enorme Kosten entstehen“, zeigt sich König besorgt über die Unsicherheitsfaktoren der Baustelle. (jd)

Fotos: jd