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Die Gemeinde informiert

Spätfolgen des "Eisel-Großbrandes"

[Online seit 25.05.2021]

Ausmaß der PFC-Kontamination von Boden und Grundwasser wird final erkundet

Der Einsatz von PFAS-belastetem Löschmittel (PFAS=Per- und polyfluorierten Alkylverbindungen) beim Großbrand auf dem Eisel-Gelände im Jahr 2008 wirkt bis heute nach. Seine schädigenden Folgen für die Umwelt, respektive das Grundwasser sind auch mehr als ein Jahrzehnt nach dem Schadensereignis nicht abschließend bewertet, schon gar nicht behoben. Licht ins Dunkel soll jetzt eine vom Landratsamt veranlasste, finale Detailuntersuchung der sich weiter ausbreitenden Boden- und Grundwasserkontamination mit anschließender Gefährdungsabschätzung bringen.

Die enormen Kosten von rund 300.000 Euro lassen schon vermuten: Die  im Wege der Ersatzvornahme vom Rhein-Neckar-Kreis beauftragten Untersuchungen sind keine Kleinigkeit. Sie werden sich auf einen Zeitraum von mehreren Monaten erstrecken und voraussichtlich im Juni aufgenommen. Noch offen ist, wer schlussendlich den Kostenaufwand übernehmen muss.

Bürgermeister Stefan Weisbrod (grüne Jacke) informiert sich gemeinsam mit Kämmerer Christian Bickle über die anstehende Untersuchung der Boden- und Grundwasserkontamination
Bürgermeister Stefan Weisbrod (grüne Jacke) informiert sich gemeinsam mit Kämmerer Christian Bickle über die anstehende Untersuchung der Boden- und Grundwasserkontamination

Untersuchungsumfang konkretisiert

Am Donnerstag vor dem Pfingstwochenende gab es ein erstes Treffen vor Ort, das Vertreter des Wasserrechtsamtes, Gemeindeverwaltung und der mit dem Gutachten beauftragten Arcadis Germany GmbH dazu nutzten, in einem mehrstündigen Prozess das weitere Vorgehen zu erörtern. Insbesondere ging es um konkrete Ansatzpunkte für die vorzunehmenden Sondierungen und die noch zu errichtenden Grundwasser-Messstellen.

Mit der Auswahl geeigneter Sondierungsstellen beschäftigt sind Dr. Arno Nothstein (v.l.) und Abteilungsleiter Umwelt Hansjörg Kaiser (beide Arcadis GmbH), sowie Chris Elisabeth Schneider, Referatsleiter Christian Svenson und Christiane Siefert (alle Wasserrechtsamt Heidelberg).
Mit der Auswahl geeigneter Sondierungsstellen beschäftigt sind Dr. Arno Nothstein (v.l.) und Abteilungsleiter Umwelt Hansjörg Kaiser (beide Arcadis GmbH), sowie Chris Elisabeth Schneider, Referatsleiter Christian Svenson und Christiane Siefert (alle Wasserrechtsamt Heidelberg).

Hansjörg Kaiser, Abteilungsleiter Umwelt bei der Arcadis GmbH hat bereits konkrete Vorstellungen. „Vordringlich sollen zunächst drei kleinere Bohrungen im unmittelbaren Schadstoff-Eintragsbereich an der „Siemensstraße“ erfolgen“, legt er dar. Ferner seien alle im potentiellen Schadensausbreitungsbereich bestehenden Grundwassermessstellen aufzusuchen, zu beproben und einzumessen. In Phase zwei müssten an 40 noch zu konkretisierenden Ansatzpunkten bis zu 64 Bohrungen niedergebracht werden. Sie befinden sich innerhalb von fünf von Nord-Ost nach Süd-West verlaufenden Achsen, die vom Brandherd ausgehend den Grundwasser-Abstrombereich in nordwestlicher Richtung abdecken. Dabei werden das Gewerbegebiet „Hägebüch II“, sowie die Gewanne „Biblis“ und „Spiesacker“ berührt. Allein 16 Kleinbohrungen entfallen auf das Gewerbegebiet. „Soweit möglich, wollen wir uns auf öffentliche Flächen beschränken“, versichert Hansjörg Kaiser. Das werde aber nicht überall möglich sein. Auch würden Sondierungen auf bewirtschafteten Ackerflächen erst nach der Erntezeit erfolgen.

Bevor überhaupt Aktivitäten vor Ort feststellbar sein werden, ist noch viel Vorarbeit zu leisten. Grundstückseigentümer und Pächter müssen um ihr Einverständnis gebeten werden, verkehrsrechtliche Erlaubnisse sind einzuholen, eine finale Terminplanung ist zu erstellen, ja sogar eine mögliche Kampfmittelbelastung der beanspruchten Flächen muss ausgeschlossen werden.

Pragmatische Lösungen sind gefragt

Grundsätzlich sind sich Landratsamt und Gemeinde einig, dass der eingetretene Umweltschaden nach all den Jahren endlich abschließend begutachtet wird. Differenzen gibt es jedoch rund um die juristische Bewertung, die alleine der Gemeinde die Rolle des Zustands- und Verhaltensstörers zuweist. Damit wäre die Gemeinde auch alleiniger Kostenträger. Ein Umstand, den Bürgermeister Stefan Weisbrod nicht widerstandslos hinnehmen will. „Wir haben für Feuerwehreinsatz, Bodensanierung und Verfahrenskosten bereits die enorme Summe von knapp 600.000 Euro aufbringen müssen“, stellt er fest. Er sehe daher die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde völlig ausgereizt. Erforderlich seien jetzt pragmatische Lösungen, wodurch die Kommune nicht weiter belastet werde. „Wir sind und bleiben hier streitbar“. Noch sei man hoffnungsvoll, dass mit Rücksicht auf das „Verhältnismäßigkeitsprinzip“ keine Grundwassersanierung notwendig werde. Ausschlaggebend sei nicht der finanzielle Aufwand, sondern der Grad der „Drittbetroffenheit“, so Hansjörg Kaiser in seiner Antwort. Schließlich handele es sich hier um eine hohe Schadstoffkonzentration, die nicht mikrobiologisch abbaubar sei. „Wir tun aber das Beste, um zu einem guten Ergebnis zu kommen“. (jd)

Fotos: jd

Weitere Informationen

Informationen zur Grundsteuerreform

Die Grundsteuer muss wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts bundesweit reformiert werden. Deshalb wird das Finanzamt die Grundstücke neu bewerten. Maßgebend hierfür sind die Verhältnisse zum 01. Januar 2022. Der ermittelte Grundsteuerwert wird ab dem 01. Januar 2025 verwendet, um die Grundsteuer neu zu bemessen.

Das Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg hat die Grundstückseigentümer zur Abgabe einer sogenannten Feststellungserklärung bis zum 31. Oktober 2022 aufgefordert.

Mit nachstehend zum Download bereitgestellten Dokumenten informieren wir Sie über die Reform und das vorgesehene Verfahren.

Weitere Informationen zur Grundsteuerreform finden Sie unter

www.grundsteuer-bw.de oder www.steuerchatbot.de

Reilinger Flüchtlingshilfe

Auch in unserem Dorf wollen wir den Geflüchteten eine sichere Unterkunft anbieten. Damit diese Hilfe auch genau dort ankommt, wo sie tatsächlich gebraucht wird, wurde eine separate Homepage erstellt.

Alle Reilinger Bürgerinnen, Bürger und Firmen können sich hier über die Maßnahmen zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge in unserer Gemeinde informieren.

Bitte helfen Sie mit !

Alle Informationen finden Sie unter:
http://ukraine.reilingen.net/

 

Archiv - Aus dem Rathaus

Hier können Sie Artikel aus den Jahren 2003 bis 2008 nachlesen.

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