Gemeinde Reilingen

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Wir berichten

Vom Reilinger Radfahr(er)verein 1911, Erg.4

[Online seit 19.01.2015]

Der Reilinger Radfahrerverein hatte nach dem 1. Weltkrieg bereits 60 Mitglieder. Im Jahre 1927 wurde eine hübsche Fahne eingeweiht ("Bannerweihe"). Ein Hockenheimer Fotograf machte dabei ein tolles Gruppenbild, welches wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Solche "Fahnenweihbilder" gab es bei vielen Vereinen. Auch die umliegenden Feuerwehren haben schönen Gruppenbilder. Die sind bei der Reilinger Feuerwehr leider nicht mehr aufzufinden. Deswegen meine wiederholte Bitte: "Sichern Sie solch seltene Bilder! Ein Teil unserer Ortsgeschichte geht dadurch verloren!"
Auf dem Bild sind etwa 80 Personen (nur Männer!).Fast alle tragen eine Mütze ("Batsch-Kapp", Schildmütze).Links sieht man zwei Rennräder und auf der rechten Seite posiert ein strammer Jungrennfahrer mit seiner Maschine. Es sind auch Musikanten dabei. Wir erkennen ( links unten) 5 Spieler von Schalmeien, 1 Beckenschläger, einen Schellenbaumspieler, 1 Akkordeon, 1 Trommler, 1 Tamburin, 1 Fanfare und vermutlich (ganz rechts außen) noch einmal drei Schalmeienspieler.Nach dem 1. Weltkriege hatten die Turn- und Radfahrvereine oftmals eine eigene Schalmeiengruppe. B. Martin hatte eine "Martinstrompete" entwickelt. Diese wird heute noch in Feuerwehr- oder Polizeifahrzeugen eingebaut (nach dem Erfinder "Martinshorn" genannt). Die Firma befindet nach dem 2. Weltkriege in Philippsburg. Die Schalmei wurde als leicht zu erspielendes Musikinstrument entwickelt. Besonders nach dem 1. Weltkrieg entstanden bei Rad- und Turnvereinen Schalmeienzüge, welche meist von Schlaginstrumenten begleitet wurden. Viele Arbeiter-Schalmeiengruppen entstanden. Im Verlaufe des Dritten Reiches wurden (die meist kommunistischen) Schalmeiengruppen verboten und die Spielmannszüge mit Trommeln und Pfeifen gefördert. Nach dem 2. Weltkriege bildeten sich meist in der DDR wieder zahlreiche Schalmeienmusikzüge. Aber auch in den alten Bundesländern gibt es solche Musikzüge wieder. Der Philippsburger war schon einmal beim Straßenfest hier. In der nächsten Ausgabe der RN werden wir über das Aussehen der Fahne und über das 50jährige Jubiläum im Jahre 1961 berichten.
Philipp Bickle

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