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Laubsägen war früher ein beliebtes Hobby der jungen und älteren Leute

[Online seit 12.08.2019]


Unter dem Christbaum lag früher oft eine Laubsägegarnitur. Diese enthielt ein Bündel verschiedenster kleinster Sägen, den Sägebogen, einen kleinen Drillbohrer und eine Schraubzwinge mit Laubsägetischchen. Dazu kam noch ein dünnes Stück Voll- oder Sperrholz.
Mit einer Laubsäge kann man nicht nur geradlinig, sondern auch enge Kurven sägen. Eine Laubsäge bestand aus einem U-förmig gebogenen Metallbügel mit Holzgriff. An beiden Enden waren Schraubklemmen, an welchen man die kleinen Sägen mit der steilen Seite der Sägezähne zum Griff zeigend, einspannte. Das Werkstück wurde dann auf das Tischchen gelegt, mit der Hand festgehalten und nun konnte man sägen. Freilich vorher musste mit dem Drillbohrer ein Loch in die Holzplatte gemacht werden, damit man die Säge im Holzinnern auf und ab bewegen konnte.

Die Holzbrettchen durften nicht dicker als 6 mm sein. Bei der Laubsäge handelt es sich um eine italienische Erfindung aus dem Jahre 1562. Mit ihr wurden kostbare Intarsien hergestellt. Die ausgesägten Einzelteile wurden aus verschiedenen Hölzern zu einem Bild zusammengesetzt. Diese Intarsien waren oft in Laubform gehalten, so dass sich der Name des Werkzeuges als „Laubsäge“ durchsetzte. 
Um die Jahrhundertwende gab es in Reilingen zahlreiche Sägekünstler, welche aus den Zigarrenkisten wahre Kunststücke zauberten. Man nannte diese Arbeiten „Dilletantenarbeiten“. Man konnte fertige Vorlagen kaufen, welche zum Nachbau anregten ( wie z.B. den abgebildeten ausgesägten Bilderrahmen aus dem Heimatmuseum). Beliebt waren auch Lampenschirme. Besonders bekannt war ein Herr Kubach, welcher auch Schmuckschatullen aussägte. Zu meiner Zeit als Kind sägten wir gerne „Hampelmänner“ aus. Es gab aber auch Sperrholzplatten mit verschiedenen anderen vorgefertigten Teilen zu kaufen. Besonders berühmt waren und sind bis heute noch die tollen Schwibbogen aus dem Erzgebirge. (Quelle: Wikipedia)
Philipp Bickle/Fotos: Ph. Bickle

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