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Deutsche Kriegsgräberfürsorge klärt Schicksale Reilinger Kriegstoten

[Online seit 09.11.2015]

 "Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden" lautet das Motto des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Das konnte vor kurzem Familie Reinhold Großhans feststellen. Bei einer Fahrt in die Normandie lernten sie auf einem deutschen Soldatenfriedhof die Arbeit des Volksbundes kennen und sie beschlossen, das Schicksal von gefallenen Familienmitgliedern klären zu lassen.
Über Philipp Römpert, welcher am 14.12. 1906 in Reilingen geboren wurde, dessen Mutter am nachfolgenden Weihnachtstage verstarb, und der deshalb von Frau Lissette Christ , Hauptstraße 35 großgezogen wurde, erfuhren sie folgendes: "Aus der Gemeinschaft unabhängiger Staaten(GUS) ist uns jetzt eine Meldung bekannt geworden, dass er am 4.1. 1944 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft In Jawas (Mordowien)UdSSR verstorben ist und auf dem Friedhof in Jawas, Lager 58, bestattet wurde. Angaben über Todesumstände und über den Zustand der Grabanlage liegen uns keine Erkenntnisse vor.
Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes konnte aus einer in Russisch abgefassten Gefangenenakte folgendes entnehmen: Obergefreiter Philipp Rempert, Vorname des Vaters Philipp, zu einem nicht erfassten Zeitpunkt in sowjetische Gefangenschaft gekommen. Am 31.12. 43 wurde er im Temnikowsker Lager Nr. 58 des NKWD in Jawas, Kreis Subowo-Poljana/Mordowien übergeben. Im beigefügten Toten- und Bestattungsschein ist vermerkt, dass Philipp Römpert am 4.1.1944 infolge Pneumonie ( Lungenentzündung) und Dystrophie ( Mangel- oder Fehlernährung) verstarb. Er wurde nur 38 Jahre alt. Als Beruf wurde Landwirt angegeben. Eine Kopie der Karteikarte war angefügt.
Über das Lager weiß man folgendes: Im Sommer war es tropisch heiß (Sumpf- und Waldgegend). IM Hautlager waren bis zu 3000 Gefangene, verschiedene Nationalitäten, Zivilinternierte, auch Frauen. Die Baracken waren mangelhaft. Die Gefangenen wurden zu Holzschlag und Verarbeitung eingesetzt. Auch in der Fabrik oder in der Landwirtschaft. Es mangelte an Medikamenten und an Verbandsstoff. Es herrschten schlimme Herz- und Lungenkrankheiten. Aber auch Ruhr und Dystrophie sowie Furunkulose. Im August 1945 wurden erste deutsche Postkarten ausgegeben.
Ludwig Anweiler ( geb. 21.5.1919 ) war Gefreiter und starb am 1.12. 1943 in Schibany. Er wurde nur 24 Jahre alt. Sein Grab lag (laut Vermerk der ehemaligen Wehrmachtsauskunftstelle Berlin ) in Brjuchjowo, auf dem Soldatenfriedhof, Reihe 6 von rechts, Grab 13, früher Brjuchowskije, Kreis Orscha, Bezirk Witebsk. "Im Rahmen von Umbettungen deutscher Gefangener zur Kriegsgräberstätte Schtschatkowo wurden auch in Brjuchowo 67 deutsche Kriegstote aus oberirdisch nicht mehr erkennbaren Grabanlagen geborgen. 106 Tote hatte allerdings der Soldatenfriedhof der Wehrmacht verzeichnet. Die geborgenen Gebeine wurden in wurden in den Block 12 wieder eingebettet. Eine erste Durchsicht ergab, dass die Erkennungsmarke Ihres Onkels nicht unter den gefundenen ist. Aufgrund des komplexen Bearbeitungsablaufes, kann es noch Jahre dauern, bis eine endgültige Identifizierung möglich ist. Über die neue Grabsituation Ihres Onkels werden wir Sie so bald als möglich informieren. Vorab haben wir den Namen und die persönlichen Daten in das Gedenknamenbuch der Kriegsgräberstätte Schtschatkowo und in das Gesamtnamenbuch Belarus aufgenommen." so die schriftliche Auskunft des Voksbundes.
Die Brüder Ludwig (links) und Bernd Anweiler
Die Brüder Ludwig (links) und Bernd Anweiler
Philipp Römpert
Philipp Römpert

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