Gemeinde Reilingen

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Wie Reilingen und einige Nachbardörfer zu ihrem Namen kamen

[Online seit 12.10.2015]

Eine erdachte Geschichte von Rosa Schnabel geb. Krämer
Gerne trug Rosa Krämer bei geselligen Veranstaltungen der Reilinger Landfrauen ihre Geschichten vor. Sie hatten meist einen lustigen Inhalt. Mir bekannt war auch ihre Geschichte vom "Berliner Streuselkuchen". In Berlin, so erzählte sie, habe man einen frisch gebackenen Streuselkuchen zum Abkühlen abgestellt. Derweil lief aber das Haushündchen zu dem Kuchen, hob das Bein und der Kuchen wurde nass. Mit schrillem Ton wurde der Hund weggejagt. Die Hausfrau wollte den Kuchen wegwerfen, aber ihr sparsamer Ehegatte sagte: "Den behalten wir, der trocknet wieder!"
Heute will ich eine Geschichte von Rosa Schnabel wiedergeben, welche mir in einer Kopie mit dem Datum vom 30. Januar 1984 vorliegt: " Die Geschichte vom Paradies"
Adam kam von "Lomä" ( Leimen), Eva war von "Kerche" (Kirchheim). Beide sind umhergewandert und in "Äppele"(Eppelheim) haben sie in den Apfel gebissen. Dann wurden sie verjagt. So liefen sie weiter und waren beide blank. Daher der Name "Plankstadt". Ohne Rast und Ruh’ liefen sie weiter und haben davon "geschwätzt", was sie alles schon erlebt hatten. Daher der Name "Schwetzingen". Immer weiter ging der Weg und in" Oftersheim", haben sie öfters heimgedacht. Nun wurde es dunkel. Sie setzten sich wieder einmal, weil sie müde waren. Da rief Gott, der Herr: "Adam, wo bist du?" Adam erwiderte: "Do hocke ma!" Daher der Name "Hockenheim". Sie tippelten weiter und weiter. Da sagte Adam: "Hab’ ich einen Hunger, do riecht’s nach Keeskuche!" Eva sagte : "Sei nur zufrieden!" und als sie den Kraichbach gesehen und überquert hatten, sagte sie zu Adam : Do guck ämol dess isch de "Rei"! Adam sagte dann mit hungriger Stimme: Wird es uns noch gelinge, dess nekschdä Dorf zu finne?" Und wegen des vermuteten Rheins, nannten sie es "Reilingen". Unser Bild (vermutlich aus den fünfziger Jahren), das uns Wilhelm Kief zur Verfügung stellte, zeigt dass es bei den Landfrauen stets lustig zuging. Rechts, ganz außen, steht Rosa Schnabel.
...übrigens: einen Teil des Reilinger Unterdorfes bezeichnet man auch als "Paradies". Eine schlüssige Erklärung dafür gibt es nicht. Man vermutet, dass damals um die alte Wendelinskapelle wohl ein "Kirchhof" gewesen sei, und dass die gestorbenen Personen von dort ihren Weg ins "Paradies" gefunden hätten. Das Bild vom Unterdorf zeigt etwa den "Paradiesteil". Die Postkarte wurde von Richard Dorn zur Verfügung gestellt und zeigt den Zustand des Unterdorfes um 1975. Man sieht auch, dass das kürzlich abgerissene Haus (Hauptstr. 5, auf der linken Seite) einen Fachwerkgiebel hatte. Die Häuser Nr. 12 (Georg Bräuninger) und Nr. 14 Karl Zahn (Gustel Müller) waren noch unrenoviert.
Philipp Bickle

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