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Im "Adler" war immer etwas los! (Teil 2)

[Online seit 24.09.2015]

Familie des alten Gasthauses mit Auto von der Familie Brandel.
Familie des alten Gasthauses mit Auto von der Familie Brandel.

Auch in kultureller Hinsicht war der "Adler" ein Stück Alt-Reilinger Geschichte. Seit 1905 war der "Adler" das Lokal des Sängerbundes "Männergesangverein 1897", dessen Aufschwung eng mit dem Lokal und den sangesfreudigen Wirtsleuten verbunden war. Heute wird noch viele Geschichten geselliger Art werden heute noch davon erzählt, wie z. B. eine Kuh oder ein Pferd zur Wirtschaft gebracht wurde, um es dort aus einem Eimer Bier zu saufen zu lassen.. Eine andere Geschichte erzählt, dass es in geselliger Runde zu einem "Übersitz" gekommen war. Den Installateur ("Kammerflaschner") schickte man in ein Haus in der Hockenheimer Straße, weil es dort "in der Küche ruße"! Beim vorsichtigen Öffnen der Küchentüre ertönte lautes "Schimpfen und Gekeife" der Ehefrau, die in den frühen Morgenstunden ihren spätheimkehrenden Ehegatten vermutete. Flaschnermeister Kammer kehrte um, er wußte jetzt was gemeint war, dass es in der dortigen Küche "ruße". Ein technischer Fehler lag also nicht vor.

Aber auch andere Vereine fühlten sich im "Adler" wohl. Im großen Saal fand manch ein Ball statt und viele Theaterstücke gelangten auf der Adlerbühne zur Aufführung. Auch der "Turnerbund Germania" hatte dort in einem Nebenraum eine Zeit lang sein Geräteturnen durchgeführt. Im Jahre 1952 wurde der große Saal zu den "Reilinger Lichtspielen" umgebaut, nach dem das Kino zuvor im "Pfälzer Hof" in der Ziegelgasse ( Kinobetreiber war die Familie Back) angesiedelt war. Das Kino im Adler schloss im Frühjahr 1969 mit dem Film "Dr. Schiwago" endgültig seine Pforten, so dass es in Reilingen seit dieser Zeit kein Kino mehr gibt. Im Jahre 1964 wurde im ehemaligen "Adler" nach zahlreichen Umbauten das Reilinger Postamt untergebracht. ( Wir werden darüber noch in einer weiteren Ausgabe berichten.)

Seit 1975 hieß der neue Besitzer Adolf Walter und seit 1979 ist es Dieter Hoffmann. Als für die Post die Räumlichkeiten zu klein wurden, zog das Postamt am 14. März 1977 in das Reilinger Neubaugebiet um. Im ehemaligen Kinosaal standen jetzt Pferde. Aber auch das ganze Gebäude war für die damalige Zeit unrentabel geworden. So entschloss sich der Besitzer zum Abriss des Gebäudes. An seiner Stelle entstand ein Supermarkt (Lidl). Heute befindet sich in dem neuen Wohn- und Geschäftshaus u. a. eine Zahnarztpraxis und der Baumarkt "Haas". Philipp Bickle

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