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Steinmetzmeister Frank Lederer stellte seinen uralten Beruf vor

[Online seit 18.09.2015]

Steinmetzmeister Frank Lederer stellte seinen uralten Beruf vor
Trotz des wenig verlässlichen Wetters konnte Bürgermeister Stefan Weisbrod über 40 interessierte Besucher vor der katholischen Kirche in Reilingen begrüßen. Unter dem Thema "Alte Handwerke" hatten die Freunde Reilinger Geschichte und die Gemeinde zu einem Ortsrundgang eingeladen. Der Wimperg aus gelbem Sandstein über der großen Eingangstüre zur Kirche ist derzeit eingerüstet, weil der gelbe Sandstein durch die Umwelt zerstört ist und herabzustürzen droht. Hier konnte Steinmetz-und Bildhauermeister Frank Lederer wichtige Informationen zum Alterungsprozess der Steine geben. Mesner Georg Czinszky wusste zu berichten, wie die das Standbild des Hl. Wendelin bei der letzten Renovierung mit dem Kran wieder an seine hohe Stelle gekommen war. Museumsleiterin Hildegard Bickle erzählte über das Leben und die Legenden des Kirchenpatrons Wendelin und über die zweite Statue vor der Kirche, über den St. Antonius.
Auf dem Weg zum "Kreuzbäcker" erinnerte Philipp Bickle an verschwundene Gebäude wie den Kolonialwarenladen von Hedwig Broda, den Küfer Althaus , das Elektrogeschäft Willi Eichhorn und den ehemaligen Eiskeller. Das Wegekreuz bei der Bäckerei Schieck stammt vermutlich von 1854 und trägt die Wundenmale und die Dornenkrone Christi. Über die ehemalige Hermann-Göring-Straße (später "Siedlung", heute "Gartenstraße") erfuhr man Interessantes über den Bau der Straße und seiner Häuser. Alte Erinnerungen an das Gasthaus "Neue Heimat", an das Schuhgeschäft Memminger, an die Schuhmachermeisterin Frieda Braun oder die Erbauung der "Pfarrershäuser" oder der Neubau der Schillerschule wurden wieder aufgefrischt.
Nach "Überquerung" des alten Nachtwaidgrabens (längst zugeschüttet) gelangten die Teilnehmer nun zur Werkstatt in der Robert -Bosch-Str. 20. Dort hatte Frank Lederer zunächst kühle Getränke zur Erholung nach dem Fußmarsch bereitgestellt.
Nun berichtete er über die Arbeit des Steinmetzen. Dazu hatte er extra einige Steine und die zugehörigen Werkzeuge aufgelegt. Man konnte einen Einblick nehmen in die Restaurierung des Friedhofkreuzes, das 1897 von der katholischen Kirchengemeinde aufgestellt wurde. Es ist aus rotem Maulbronner Sandstein und einige Bilder zeigten die einzelnen Schritte der notwendigen Renovierung. Man konnte erkennen, dass der aus Marmor bestehende Korpus gut erhalten war. Fragen der Besucher wurden von Frank Lederer gerne beantwortet. Er erklärte auch ausführlich die zeitaufwendige Tätigkeit des Bildhauers bei der Arbeit an Steinfiguren, bei der Fertigung von Treppen und Friedhofsdenkmälern. Teilnehmer Enrico Ciminski, ein Stuckateur aus Neulußheim, versuchte nun selbst eine Steinarbeit (mit Schutzbrille versteht sich) an einem Pfälzer Sandstein durchzuführen. Er erkannte schnell, wie viele Erfahrungen und Übungen für die anspruchsvolle Arbeit des Steinmetzen notwendig sind. Am Ende dankten Bürgermeister Weisbrod und Philipp Bickle dem Steinmetzmeister für die interessante Einführung und für in die Informationen zu seinem nicht alltäglichen, aber uraltem Handwerkerberuf. Mit einem kleinen Präsent und mit viel Beifall verabschiedeten sich die Teilnehmer nach gut zweieinhalb Stunden von der gelungenen Veranstaltung zum Tag des "Offenen Denkmales". Erfreulich war, dass die vorsorglich mitgebrachten Schirme nicht gebraucht wurden.
le/Fotos: Christian Bickle

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