Gemeinde Reilingen

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Aus der Reilinger Postgeschichte: Die Anfänge im 19. Jahrhundert (Teil 1)

[Online seit 31.08.2015]

Quelle: Die Entwicklung der Reilinger Post ( von Franz Eichhorn, in "700 Jahre Reilingen", Seite 277 ff ).
... das Ende der (alten) Posteinrichtungen der einzelnen Länder brachte die Reichsgründung von 1871, als deren Folge die "Deutsche Reichspost" entstand. Der Postdienst wurde in unserer Gemeinde bis fast bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von den sogenannten Amts- oder Landboten versehen. Diese Boten holten in der Regel zweimal wöchentlich zu Fuß (!)die Postsendungen in Heidelberg, und einige Jahre später, in Schwetzingen ab. Mit einem Schreiben des Großherzoglichen Postamtes Heidelberg auf Grund eines Erlasses der Großherzoglichen Verkehrsanstalten an die Gemeinde Reilingen (14. Februar 1859) wurde mitgeteilt, dass hier eine "Brieflade" einzurichten sei. Unter "Brieflade" versteht man den heutigen, eingemauerten Briefkasten. Das war der erste Schritt zur Errichtung einer Postagentur in unserer Heimatgemeinde.
Es war 1859, als im Hause des Posthalters Vogt in der Hauptstraße 81 eine Postagentur eröffnet wurde. Um 1860 fuhr ein "Pferdeomnibus" (Postkutsche ?) von Speyer über Hockenheim, Reilingen, Walldorf nach Wiesloch und wieder zurück, der außer Personen und Fracht auch die Post beförderte. Somit war unser Ort an einer wichtigen Verkehrsstraße angeschlossen. Durch die Entwicklung der Zigarrenindustrie in Reilingen wurde diese Poststelle von Jahr zu Jahr immer mehr in Anspruch genommen und schließlich um die Jahrhundertwende in ein Postamt umgewandelt. Dieses wurde von einem Postmeister geleitet, dem gewöhnlich eine Postangestellte und zwei Briefträger zur Seite standen. Als Amtsvorsteher wirkten hier vor dem Ersten Weltkrieg die Postmeister Selzer und Wimmer. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg war ein Teil der Zigarrenindustrie der allgemein schlechten Wirtschaftslage zum Opfer gefallen. Dadurch hat der Postverkehr erheblich nachgelassen, und das Postamt wurde wieder in eine Postagentur zurückgestuft. Im Jahre 1925 wurde die Agentur dann von Jakob Schell ("Postschell") übernommen und die "alte Post" in der Hauptstraße 81 wurde zunächst zu einem Kolonialwarenladen der Lebensmittelkette "Schreiber". Die "neue " Post befand sich jetzt im Hause Schell in der Hauptstraße 137. Bild: Postkutsche im Reilinger Unterdorf 1967, anlässlich der Bundesgartenschau in Karlsruhe, als ein Werbefeldzug durch Baden und die Pfalz. Fotos von Hans Dorn, Hauptstraße 5 - Bild: Hauptstraße 81, die "Alte Post", links im heutigen Heimwerkermarkt "Haas" sollte wieder eine "Neue Post" im Jahre 1964 eingerichtet werden. Hier stand früher das renommierte Gasthaus "Adler".
Philipp Bickle

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