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Wie macht man "Pitzauf" (Pfitzauf)?

[Online seit 24.08.2015]

 Einige Leser(innen) haben bei uns nachgefragt, wie man "Pitzauf" macht. Eine Dame schwärmte auch, wie gut diese Süßspeise bei ihrer Großmutter gemundet hätte; sie hätte aber kein Rezept mehr dazu gefunden.
Ich überprüfte meine Kochbuchsammlung und stellte fest, dass das Standardrezept schon seit über 100 Jahren fast unverändert verwendet wird. Die nachfolgende Anleitung stammt aus dem in Süddeutschland bekannten und oft wiederaufgelegten Kochbuch "Koch- und Haushaltungsbuch", herausgeben von E. Wundt, 16. Auflage, Berthold Dobler , Karlsruhe i. B. 1936.
Interessant sind auch Auszüge aus dem Vorwort: ..."Wenn uns der Krieg auch ein guter Lehrmeister war und wir auch heute noch sparsam wirtschaften müssen: Die Koch- und Backregeln wurden wieder den Friedensverhältnissen angepasst und neue Gerichte für die Eintopfgerichte darin aufgenommen." Gut und sparsam wirtschaften!" heißt heute das ernste Gebot des derzeitigen Wirtschaftskampfes, darin auch die Hausfrau ihre ganze Pflicht erfüllen muss. Sie sei vor allem darauf bedacht, keine ausländischen, sondern nur deutsche Erzeugnisse zu verwenden..... Das Buch möge der deutschen Hausfrau und Mutter.....die Führung des Haushaltes, das Wirken und Schaffen für die Familie und damit für die große Volksgemeinschaft zur segensreichen Aufgabe machen und so zu einem kleinen Teil mithelfen an dem großen Neuaufbau unseres geliebten Vaterlandes." ( Karlsruhe, im Oktober 1938)

Pfitzauf
180 g Mehl, 3/8 l Milch, 90 g Butter, 4 Eier, 1 Prise Salz, ½ Pfund Mehl. Zum Bestreuen 30 g Staubzucker
"Das gesiebte Mehl wird mit der Hälfte der angegebenen Milch glatt angerührt, die verquirlten Eier, Salz und kurz vor dem Einfüllen die zerlassene, ja nicht heiße Butter, sowie der Rest der Milch, die man bis 28 Grad erwärmt hat, zugegeben. Diesen Teig füllt man in 12 mit ausgelassener Butter bestrichene Förmchen - das Fett muss aber vor dem Einfüllen schon wieder fest geworden sein, sonst lösen sich die Pfitzauf nach dem Backen nicht los - und bäckt sie bei guter Hitze bei 180 bis 200 Grad C ( 20 bis 30 Min.) Nach dem Backen werden die Pfitzauf mit einem dünnen Messer aus den Förmchen gelöst, mit Zucker bestreut und sofort aufgetragen (12 Stück)."
Wer keine Förmchen hat, kann auch Tassen nehmen. Bitte höchstens halbvoll machen, beim Backen wächst das Ganze weit über den Rand hinaus! Guten Appetit!
Ph. Bickle
Alte Pfitzaufförmchen im Reilinger Heimatmuseum
Alte Pfitzaufförmchen im Reilinger Heimatmuseum
Für P(f)itzauf war die Mehlmenge doppelt angegeben!
In unserer Ausgabe Nr. 35 vom 25.8.2015 war die Mehlmenge doppelt angegeben. Deswegen hier noch einmal das Originalrezept. Unsere Leserin Ute Dufrin entdeckte die Doppelangabe, Es wurden 180 Gramm Mehl angegeben und fälschlicherweise zusätzlich 1/2 Pfund Mehl. Entschuldigung!
Philipp Bickle

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