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Wir berichten

Vor über einhundert Jahren begann der Erste Weltkrieg

[Online seit 26.05.2015]

In vielen Reilinger Fotoalben liegen noch Bilder und Briefe aus der Zeit des 1. Weltkrieges. Manche ältere Einwohner können sich noch an Erzählungen ihrer Großväter oder Großmütter erinnern. Für die heutige junge Generation werden Informationen nur noch über Zeitungen, Bücher oder Filme zugänglich. Wilhelm Kief aus der (unteren) Hauptstraße hat uns einige der Bilder für die Redaktion übergeben. Die in deutscher Schrift verfassten kurzen Texte sind oft nur schwer leserlich. Aber in einer Zeit, als es kein Telefon oder Handy gab, erfreuten diese Karten die zu Hause in Sorge wartenden Angehörigen.
So schreibt Jakob Kief am 30. Dezember 1916 Hiob Kief in Reilingen bei Schwetzingen, Baden (Postleitzahlen gab es noch nicht!): "Berlin (Schöneberg), den 29.12. 16 : Meine Lieben! Die besten Glück- und Segenswünsche zum Neuen Jahr sendet Euch allen Jakob." Die umseitige Fotografie zeigt Jakob Kief (mittlere Reihe 1. von links, mit verbundenem Arm) zusammen mit zahlreichen verwundeten Kameraden, Schwestern und Ärzten im Gruppenbild mit Weihnachtsbäumchen im Lazarett.
Eine scherzhaft gemeinte Karte zeigt einen Unterstand mit Soldaten. Es ist eine Werbekarte von Knorr-Suppen mit dem Text: "Krupp Kanonen und Knorrsuppen, auf die können wir uns verlassen!" Die Kameraden beobachten den Feind, so dass im Unterstand die Post gelesen und geschrieben werden kann. Genüsslich wird ein Pfeifchen geraucht und die Knorrsuppe wird im "Essekänndl" auf der Feuerstelle erwärmt. Die Karte geht am 27.2. 1915 an Abraham Kief. Sie kommt von der 28. Infanterie Division vom 1. Badischen Leibregiment Nr. 109, 2. Battaillon, 8. Kompanie. Der Bleistifttext lautet: " Meine Lieben! Ich habe die Karte gerade bekommen. Ich will sie gleich schreiben da könnt ihr wohl sehen, wie der Schützengraben aussieht. So steht man da auf Posten und wartet, bis die Franzosen kommen. Aber sie kommen nicht, denn sie haben Angst. Es grüßt Euch Jakob."
Wir bedanken uns bei Wilhelm Kief für die Überlassung der Karten.
Philipp Bickle

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