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Sorge um die deutsche Sprache: Vom "Denglisch" und anderen Versuchen

[Online seit 18.05.2015]

Viele Menschen sorgen sich auch heute um die deutsche Sprache. Viele der älteren Mitbürger benützen ein "Handy", hören gerne "Evergreens" und warten im Fernsehen auf die Fragen des "Quizmasters". Für den Foto brauchen sie jetzt einen "Chip", im Auto ist der "Airbag" nicht mehr wegzudenken und die jungen Leute, die es morgens immer eilig haben, nehmen einen "Coffee to go " mit in den Bus. Es sind Wörter, die also mehr oder weniger Englisch geschrieben werden. Für die französischen Gäste bei der diesjährigen 25jährigen Partnerschaftsbegegnung stand "Voucher" auf dem Kuvert, das ihr blaues Essensbändchen für das "Buffet" enthielt. Das französische Wörterbuch gab aber keine Auskunft, denn es war das englische Wort für "Gutschein"( oder so ähnlich).
Jetzt aber zurück zu dem" Denglisch". Damit meinen wir Wörter aus tatsächlich oder scheinbar englischer oder amerikanischer Herkunft, welche sich in unserer Sprache und täglichem Wortschatz eingebürgert haben, ohne dass wir noch viel darüber nachdenken. Schon die alten Germanen haben von den Römern viele Fremd- oder Lehnwörter übernommen. So z. B . das "Portal" stammt von dem römischen "Porta"d. h. "Türe", das "Fenster" von "Fenetra" usw.. Von den Franzosen stammt das "Chaiselongue" "(Schesslohng", das "Trottoir", der "Schandarm") oder das "Portmonnaie". Luthers Bibelübersetzung brachte allerlei Sprachausdrücke, die sich in ganz Deutschland ausbreiteten. Auch aus dem jüdischen Alltagsbereich gab es Namen, welche sich in unserem Sprachraum verbreiteten. Es sind Namen, welche in der Alltagssprache auftauchten. Natürlich war es im "Dritten Reich" verpönt, wenn man jüdische Ausdrücke gebrauchte. Wir haben hier einen Auszug aus einem Schulbuch, welches in Otterstadt bei Speyer 1944 in Brauch war. Es wurde 1940 gedruckt. Darin wurde aufgefordert, diese Wörter zu meiden. Meine heutigen Bericht "maile" ich an die Redaktion der "Reilinger Nachrichten". Vielleicht liegt bei Ihnen demnächst ein "Flyer" im Briefkasten. Mensch, jetzt haben sie schon das gute deutsche "Prospekt" (stammt aber aus dem Lateinischen) schon wieder durch ein "denglisches" Wort ersetzt. Ich habe gelesen, dass im letzten gedruckten Rechtschreibbuch, dem " Duden ", allein 3,8 % der Wörter einen englisch-amerikanischen Hintergrund haben sollen. Wenn Sie demnächst am "Service Point" der Bahn anstehen, hätten sie vielleicht doch besser die "App" zuvor zu Hause "gedownloaded". Vielleicht wird auch noch ein von Ihnen bestellter Flug "gecancelt", dann denken sie nach, ob auch wir noch genügen deutsche Ersatzwörter für unsere täglichen Bedürfnisse haben.
Philipp Bickle

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