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Vor 100 Jahren: Not und Sorge im 1. Weltkrieg

[Online seit 23.03.2015]

Im Jahre 1915 kommt es bei Helgoland zu einer Seeschlacht zwischen deutschen und britischen Seestreitkräften. Der deutsche Panzerkreuzer "Blücher" wird versenkt ( 260 Seeleute wurden von englischen Schiffen gerettet, 792 Seeleute ertranken), das deutsche Flaggschiff "Seydlitz" schwer beschädigt. Am 31. Januar werden in Deutschland Lebensmittelmarken für Brot und Mehl eingeführt und Höchstpreise festgesetzt. Am 4. Februar erklärt das Deutsche Reich in den Gewässern um Großbritannien den U-Boot-Krieg gegen die Alliierten. Am 22. März bombardiert in einem Nachtangriff ein deutscher Zeppelin Paris. Am 22. April verwenden die Deutschen im Stellungskrieg in einem Angriff im Westen bei Ypern erstmals Giftgas. Italien kündet am 3. Mai den Dreierbund auf. Am 5. August erobert die deutsche Armee Warschau. Am 31. August wird Polen in das deutsche General-gouvernement Warschau und das k.u.k. (österreichisch-ungarisch) Militärgouvernement Kielce aufgeteilt. Am 14.September schließen das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich und Bulgarien den Viererverband.
Der Reilinger Löwenwirt Michael Adolf ( " Bahnarbeiter, Cigarrenarbeiter, Gastwirt", geb. 1873 , gest. 1951 ) war als Soldat in Frankreich und stand zusammen mit zwei weiteren Kameraden am Grabe eines Reilinger Soldaten und schickte eine Fotoaufnahmen nach Reilingen. Das Bild wurde uns von Brigitte Koch-Brömmer (Neulußheim) zur Verfügung gestellt. Der Tote ist Emil Schuppel (Sohn des Landwirtes Johann Peter Schuppel, der Dritte, 1853 – 1893). Sohn Emil war im Dreikaiserjahr 1888 geboren. Im November 1914 wurde er als Ersatzreservist nach Freiburg einberufen, kam Februar 1915 ins Feld und wurde in den Kämpfen um die Lorettohöhe eingesetzt. "Aus dieser Hölle führte in Gott wieder gnädig heraus", wie Dr. August Erckenbrecht in seinen "Blättern der Erinnerung" schreibt, "wie ihn auch die Vorsehung in den Kämpfen um die Stadt Reims bewahrte. Als er am 18.7 1915 in Ruhestellung einen Brief an seine Mutterschreiben wollte, (der Vater war schon verstorben), explodierte einem
Kameraden, der neben ihm stand, eine Handgranate, die ihn am Kopf schwer verwundete, so dass er bald darauf starb." (Er war 27 Jahre alt.)
Bild: Grab des Soldaten Emil Schuppel (1888 – 1915). Zeitungsanzeige aus "Deutsche Tageszeitung" Für Kaiser und Reich! Für deutsche Art! Für deutsche Arbeit in Stadt und Land! Berlin, Montag, den 21. Juni 1915 , Anzeige zur Überführung Gefallener in die Heimat.
Philipp Bickle 

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