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Professor Hermann Krämer schreibt eine ausführliche Reilinger Heimatchronikchronik (Teil 3)

[Online seit 26.11.2012]

Manche Stunde hat Hermann Krämer mit dem Lesen und Übersetzen der zahlreichen Urkunden verbracht. Er hat sie dann in der damals üblichen Schrift ("Sütterlin") aufgeschrieben. Hier soll ein kleiner Vergleich die mühsame Arbeit dokumentieren.

Original "Lebenslauf" des Wersauer kurfürstl. Kellers Johann Ludwig Mayß" um 1675).
Original "Lebenslauf" des Wersauer kurfürstl. Kellers Johann Ludwig Mayß" um 1675).
Übersetzung von Hermann Krämer.
Übersetzung von Hermann Krämer.

Text in heutiger Schrift: "Mein Lebenslauff. So bin ich gebo(h)ren den 5. September 1653.Mein Eltern haben geheißen, als der Vat(t)er Georg Elias Mayß, ein gebohrener Heydelberger, meine Mutter nahmens Margaretha geborene Siglin, von Wachenheim, welche mich den September (?) haben tauffen lassen, meine Phäter (Paten) waren Hl. Ludwig Zigler a(l)lhier und Philips Koch Churpfaltz Keller und Zollschreiber zu Germersheim, worauf mich meine lieben Eltern in Gottesfurcht erzogen und zu Schulen gehalten....."
Im Frühjahr 1663 kommt er als 10jähriger nach Heidelberg in die "Clahses", aber 1664 nehmen seine Eltern ihn wieder nach Hause und senden ihn nach dem speyrischen Gymnasium. 1670 hat ihn sein Vater zur "Schreyberei" (wohl als Zollschreiber) angehalten und "etliche Jahr darin angewiesen". Er wollte aber während seiner "Jugendt" nicht zu Hause sitzen, sondern etwas "in der Frembde" sehen. Am 2. August 1672 geht er von Speyer weg, um in Böhmen (?) als "Cammerdiener zu servieren". Doch dort angekommen, musste er Soldat werden und ein "Pique" tragen. Nach zwei Monaten nahm er seinen Abschied unter unter dem "Hertzog "von Zell wurde er Musterschreiber .
Dieser hier von Prof. Krämer benutze "Lebenslauf" diente dazu , über die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu berichten, die man um 1670 mit dem Wersauer Hofgut hatte, sodass ein Pächter "nächtlicherweise durchgegangen" sei.( S. 26/27, Gesch. von Reilingen u. Wersau, Krämer 1912) .
Die vorhandenen Quellen sollen in Zukunft noch besser ausgewertet werden. Deshalb haben einige Mitglieder des "Arbeitskreises Wersau" kürzlich zwei Kurse über das Lesen alter Schriftstücke beim Zentralarchiv der Ev. Kirche der Pfalz in Speyer absolviert. Da sich die oben angeführte und von Hermann Krämer gelesene Urkunde im Besitz des Reilinger Gemeindearchives befindet, wurde sie auch im letzten "Sütterlinkurs" des Heimatvereines Reilingen als Übersetzungsaufgabe verwendet.
Philipp Bickle

Leseproben mit Einträgen in Kirchenbüchern des 17. Jahrhunderts in Speyer.
Leseproben mit Einträgen in Kirchenbüchern des 17. Jahrhunderts in Speyer.

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