Gemeinde Reilingen

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Professor Hermann Krämer erforscht die "Geschichte von Reilingen und Wersau" ( Teil 2)

[Online seit 19.11.2012]

So schildert gekürzt die "Schwetzinger Zeitung" vom Dezember 1912 den Holzrottstreit, zitiert nach dem im Jahre 1912 erschienen Reilinger Heimatbuch. ( Quelle: "Sammlung Moosbrugger")

Der Holzrott- oder Auchtweidstreit (Nachtwaidstreit) mit Hockenheim
" Um den Boden ertragreicher zu gestalten, veranlasste die kurpfälzische Regierung in der Mitte der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die Umwandlung der "Almenden" (Gemeindegrundstücke, aus Wiesen und Wald bestehend, auf denen die Bürger Holz- und Weiderecht besitzen) in fruchtbares Ackerland.Bei den zu diesem Zweck erteilten Aufteilungen der Gemeindealmende unter die Bürger kam es zu mannigfachen Reibereien zwischen Schultheiß, bzw. Vogt, Gericht und Gerichtsschreiber, die von der Regierung (ein)gesetzt waren einerseits und der Bürgerschaft andererseits, die eifrig darauf bedacht waren, ihre Rechte gegen "Ausmärker" (Auswärtige), die Vogt und Gericht bei der Verteilung der Almende zulassen wollten und gegen den Gerichtsschreiber Piazolo zu wahren, der sich wiederholt und vergeblich bemühte, Lose zu erhalten und immer wieder neue Aufteilungen durch die Regierung herbeiführte, um zu seinem Ziele zu gelangen. Bei diesem Gegensatz innerhalb der Gemeinde spielt sich ein Streich ab, nach außen, gegen die Gemeinde Hockenheim, um den Besitz eines zwischen Reilingen und Hockenheim gelegenen 90 Morgen großen Waldstückes, die Holzrotte, das schon früher, nach langem Streite zu zwei Drittel an Hockenheim und zu einem Drittel an Reilingen fiel, jedoch gänzlich in der Gemarkung Reilingen und daher dort steuerpflichtig blieb. Als man auch in Hockenheim dazu überging, die Almende in Ackerland zu verwandeln und aufzuteilen, suchte man die "Sand" Almende in die zu diesem Zwecke auszurodenden Hockenheimer Holzrotte zu verlegen und diese gleichzeitig aus der Gemarkung Reilingen in die Hockenheimer zu bringen. Deshalb verhandelte man mit Reilingen. Bei den eingangs geschilderten Gegensätzen zwischen den von der Regierung gesetzten Vogt, Gericht und Gerichtschreiber, ist es zu verstehen, dass sich diese nicht sehr für Reilingen einsetzten, umso mehr als Piazolo (der in Hockenheim wohnte) gleichzeitig auch Gerichtschreiber von Hockenheim(!) und Reilingen(!) war. Nachdem man bei der Reilinger Bürgerschaft nicht das geringste Entgegenkommen fand, beantragte Hockenheim bei der Regierung zwangsweise Durchführung dieses Planes, ward jedoch wider Erwarten von der Regierung abgewiesen, so dass der ganze Wald in Reilinger Gemarkung bleib, jedoch zu zwei Drittel Hockenheim und ein Drittel zu Reilingen gehört. Der erste Teil des Streites um den Besitz des erwähnten Waldes ließ sich aus den Reilinger Akten nicht ersehen. Vielleicht entspricht auf Hockenheimer Seite den Anregungen des Verfassers eine Untersuchung des dortigen ganzen Aktenmaterials. Dr. Hirt.(1912)
Philipp Bickle
Ausschnitt aus einem Gemarkungsplan von 1881 (S. 402, "700 Jahre Reilingen"): Man sieht die Hockenheimer Straße mit "Reilinger" und "Hockenheimer" Holzrott in Richtung "Steinerne Brücke" und Kraichbach. Es gibt noch keine Wilhelmstraße. Hinter der Hockenheimer Straße im "Kleinen Feld" liegt der Friedhof ( bis 1897. ) Heute stehen dort das Feuerwehrgeräte- und Rieglerhaus. Der Name "Alte Friedhofstraße" erinnert an den "alten" Friedhof.
Ausschnitt aus einem Gemarkungsplan von 1881 (S. 402, "700 Jahre Reilingen"): Man sieht die Hockenheimer Straße mit "Reilinger" und "Hockenheimer" Holzrott in Richtung "Steinerne Brücke" und Kraichbach. Es gibt noch keine Wilhelmstraße. Hinter der Hockenheimer Straße im "Kleinen Feld" liegt der Friedhof ( bis 1897. ) Heute stehen dort das Feuerwehrgeräte- und Rieglerhaus. Der Name "Alte Friedhofstraße" erinnert an den "alten" Friedhof.

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