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Jakob Christ -ein Einzelschicksal aus dem 1. Weltkrieg

[Online seit 05.11.2012]

Der Soldatenfriedhof von Hènin-Liètard im Jahre 1915.
Der Soldatenfriedhof von Hènin-Liètard im Jahre 1915.

Am Sonntag ging im Heimatmuseum die Sonderausstellung mit Farbpostkarten aus der Zeit des 1. Weltkrieges zu Ende. Dabei wurde eine Dokumentation über den Leibgrenadier Jakob Christ vorgestellt. Neue Bilder, ein Reservistenkrug und ein Brief aus dem Lazarett aus dem Besitz von Peter Schell (Herrenbuckel) ließen rückblickend das kurze Leben des Soldaten noch einmal erlebbar machen.

Jakob Christ war der Sohn des gleichnamigen Kirchengemeinderats Jakob Christ. Von 1911 bis 1913 leistete er seinen Wehrdienst im Grenadierregiment 109 in Karlsruhe ab. Er konnte seine Reservistenruhe aber nicht lange ausleben. Bei Kriegsausbruch im August 1914 wurde er wieder eingezogen. Er wurde dreimal verwundet; ein letztes Mal am 5.März 1915 bei dem nun beginnenden Stellungskrieg. Er wurde auf dem deutschen Kriegsgräberfriedhof in Hènin- Liètard ( Frankreich, nahe bei Belgien) beerdigt. Der Oberstabsarzt schreibt, dass der Soldat "an einem Bauchschuss mit nachfolgender Bauchfellentzündung nach drei Tagen verstorben sei". Der Nachlass werde zugeschickt. Das waren eine Brieftasche mit Briefsachen und ein Geldbeutel mit 14 Pfennigen Inhalt. Jakob Christ war nur 23 Jahre alt geworden. Das Schreiben an den Vater schließt: "Das Feldlazarett nimmt Veranlassung Ihnen seine herzliche Teilnahme auszusprechen" und ist vom Chefarzt unterzeichnet. Mit den Unterlagen und Daten konnte durch den "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge" noch weiteres über das Grab erfahren werden. Die Toten wurden wurden nach dem Krieg in den 1915 von der deutschen Truppe angelegten Soldatenfriedhof Billy-Montigny von den französischen Behörden umgebettet. Dort ist nun das Grab von Jakob Christ zu finden. Ein Lageplan wurde mitgeschickt. Dort, etwa 550 km von Reilingen weg, ist das Grab heute noch zu finden. Auf dem Friedhof gibt es 2511 Gräber. 78 Gräber aber tragen keinen Namen, weil man die Toten nicht identifizieren konnte. Philipp Bickle
Quellen: "Zum Gedächtnis", Blätter zu Erinnerung an den Weltkrieg 1914-18, 1929 von Pfarrer August Erckenbrecht - Brief des Lazarettes 12 des Armeekorps XIV- Bilder von Peter Schell - Deutsche Kriegsgräberfürsorge : Soldatenfriedhof Billy-Montigny"
Ein Gruppenbild aus dem Lazarett im Jahre 1914. Es zeigt u.a. den verwundeten Jakob Christ (rechts außen). Die Aufschrift heißt: "Erinnerung an den Weltkrieg 1914". Aber der Weltkrieg sollte ja noch viel länger dauern...!
Ein Gruppenbild aus dem Lazarett im Jahre 1914. Es zeigt u.a. den verwundeten Jakob Christ (rechts außen). Die Aufschrift heißt: "Erinnerung an den Weltkrieg 1914". Aber der Weltkrieg sollte ja noch viel länger dauern...!

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