Gemeinde Reilingen

Im Rahmen der Sonderausstellung "Es ist (k)eine Freude Soldat zu sein! " (Farbpostkarten aus der Zeit des 1. Weltkrieges) im Reilinger Heimatmuseum gab es durch Hinweise unserer treuen Leserin und Mitarbeiterin Mina Astor geb. Vögele eine kurze Ergänzung : " Der 1916 gefallene Ludwig Auer wohnte in der Bierkellergasse ( und nicht wie ich geschrieben hatte in der Hildastraße!).  Sie hatte auch noch ein  neues "altes" Bild, das wir heute veröffentlichen. Es wurde  am 18. November 1914 in Müllheim (Baden) verschickt. Wir sehen auf der Karte Jakob Brandenburger (Kirchenstr.), Ludwig Kammer ( Bruder von Karl K.), Karl Astor ( Friedrichstr., Gemeinderechner, einen Arm im Krieg verloren),Ludwig Auer( Bierkellergasse 1916 gefallen, Onkel von Käthe Eichhorn geb. Hoffmann), Jakob Christ (?), Michael Villhauer (?), Adam Vögele (Kirchenstraße) und Christoph.
Der Text ,der in altdeutscher Schrift abgefassten Karte,  lautet: " Lieber Kamerad! Deine Karte habe ich erhalten. Es hat hier schon viel Schnee (im November) in den Gebirgen. Es ist sehr kalt hier. Urlaub werden wir wahrscheinlich keinen bekommen, denn es gibt nur Urlaub in der Umgebung. Viele Grüße sendet Dir Dein Kamerad Christoph. Viele Grüße an Deine Eltern." Die Karte ist an Adam Vögele, Kirchenstraße, Reilingen bei Schwetzingen, Baden" geschickt worden. Gestempelt ist sie am 23.11. 1914 mit "S.B. Ersatzbatallion in Müllheim(Baden)".
Auf dem Bild sehen wir die sechs Soldaten als Reservisten. Auf dem Tisch stehen zwei "Reservistenkrüge", wie sie die Soldaten bei ihrem Abgang kaufen konnten. Sie enthielten den Namen der Einheit und der Truppengattung z. B. " 111" (Rastatt) und waren mit Zinndeckeln mit Kanonen oder Reitern verziert. An einer versteckten Stelle konnte man beim Durchblick oft ein hübsches Mädchen entdecken. Diese Krüge sind heute begehrte Sammlerstücke. Das Reilinger Heimatmuseum hat  nur neue, nachgebaute Krüge in seiner Ausstellung.  le