Gemeinde Reilingen

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Alte Bilder mit Namen versehen

[Online seit 25.06.2012]

Ehrenmal an der kath. Kirche
Ehrenmal an der kath. Kirche
"Gedenken für die Gefallenen" hinter dem Altar der ev. Kirche (um 1935).
"Gedenken für die Gefallenen" hinter dem Altar der ev. Kirche (um 1935).
Wenn wir alte Fotos oder Postkarten zum Berichten über unsere Ortsgeschichte erhalten, so können manche Bilder nicht mehr zum "Leben" erweckt werden, weil die Bildbesitzer niemand mehr erkennen können. Besonders schwierig wird die Zeit des Ersten Weltkrieges. Heute stellen wir ein Bild vor, das am 1. 10. 1915 aus Straßburg ka. Die Karte geht an Bäckermeister Gottlieb Haußmann (damals Hauptstraße 63, heute "Antiquitäten Siggi Adams") und ein Kanonier Wilhelm Heinkel sendet Grüße. Er ist beim1. Rekruten Depot der Fussartillerie beim Regiment 14 in Straßburg. Er möchte die Adresse von Tochter Luise haben, welche die Frau des Schwiegersohns und Bäckermeisters Karl Kief in der Kirchenstraße ( und Mutter von Hedwig Frank , "Kiefe-Bäckers-Hedwig" ) ist.
Während der nachfolgenden Kriegszeit wurden viele Feldpostkarten geschickt. Darüber gibt es demnächst eine Sonderausstellung im Heimatmuseum mit Bild-Farbpostkarten, die mit lustigem oder ernsterem Bildinhalt von der Front nach Hause gesendet wurden.
In Reilingen selbst begann der Krieg am Samstag, dem 1. Agugust 1914, mit der Mobilmachung. Da das Rathaus noch kein Telefon hatte, wohl aber die Zigarrenfabrik Baer ( Ecke Ziegelgasse/ Hauptstraße, heute Neubau der Sparkasse) musste der jüngste kaufmänn. Lehrling Karl Zimmermann die dringende Nachricht aufs Rathaus bringen. Ansonsten kamen die öffentlichen Bekanntmachungen über den Telegraphen im Postamt (damals Hauptstraße 81) und wurden dort ausgehängt. An den einzelnen nachfolgenden Tagen marschierten die "eingezogenen" Reilinger Männer mit einer Musikkapelle zum Hockenheimer Bahnhof. Voran schritt der Feuerwehrkommandant Peter Läuser. So berichtete Frau Mina Wirth geb. Müller. (Quelle "700 Jahre Reilingen". S. 148/149)
Am Ende der Krieges 1918 blieben 103 Bürgersöhne tot auf den Schlachtfeldern zurück. Zahlreiche Kriegsinvaliden litten noch lange an den Entbehrungen des Krieges. Die katholische Kirchengemeinde baute ein Ehrenmal an der östlichen Kirchenseite an. Die evangelische Kirche stellte hinter dem Altar eine Gedenktafel auf. Die politische Gemeinde stellte kein Ehrenmal für die Gefallenen auf, wie man es im 1870er Krieg getan hatte.
Philipp Bickle
Postkarte aus Straßburg 1915
Postkarte aus Straßburg 1915

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