Wir berichten
"Mini-Eissalon" im Museum
[Online seit 16.04.2012]
Frau Geiss beim Drehen der Eismaschine
Auf keinen Aprilscherz waren zahlreiche Besucher des Reilinger Heimatmuseums am ersten Sonntag des Monats hereingefallen, als es hieß "Speiseeis herstellen, aber ohne Strom!" Etwa 70 Besucher waren gekommen, um als "Dings des Monats" mehr über die Kälteerzeugung unserer Großeltern zu erfahren. Museumsleiter Hans Christ ( Tabakmuseum Hockenheim) wurde neben weiteren Besuchern aus der Nachbarschaft extra begrüßt. Sogar ein junges Paar aus Ungarn war unter den Besuchern der kleinen Sonderausstellug.
In wenigen Beispielen erklärte Philipp Bickle, der erste Vorsitzende der Reilinger Heimatfreunde, die physikalischen Voraussetzungen der Kühlung durch Verdunstungswärme an den alten Butterdosen aus Ton oder an dem Kühlschrank von Josef Winkler, welchen er 1953 als Gesellenstück bei der Firma Hartung in Schwetzingen gefertigt hatte.
Spontane Mithelferin wurde Frau Geiss aus Hockenheim beim Herstellen von Aprikosenspeiseeis mit einer alten Eismaschine nach einem bewährten Kochbuchrezept. Nach dem Einfüllen der pürierten Früchte und mit Zuckerzusatz erfolgte die Übergabe in die Gefrierbüchse, welche nun vorsichtig in der antiken Eismaschine abwechselnd mit Eis und Viehsalz bedeckt wurde. Nun sollte etwa ½ Stunde fleißig gedreht werden.....! Bald war es soweit. Das Kochsalz hatte die benötigte Energie dem Eise entzogen und die entstandene Kältemischung ließ das Speiseeis gefrieren. Das Drehen ging immer schwerer! Die Masse gefror beim Rühren, blieb aber dennoch geschmeidig und schmeckte köstlich! Frau Geiss war aber schwer außer Atem! Bei zweimaliger Füllung reichte es für Alle ! Das Rezept und ein Arbeitsblatt über die alte Technik konnte man mit nach Hause nehmen. Bericht: Philipp Bickle
Prinzip und Eisrezept der alten Eismaschine
