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"Unser täglich Brot gi(e)b uns heute"

[Online seit 17.01.2011]

Blick auf die Bäckerei Adolph, Hauptstr. 144, heute Verkaufsstelle Huthert & Sachs
Blick auf die Bäckerei Adolph, Hauptstr. 144, heute Verkaufsstelle Huthert & Sachs

Manch alter Brotteller im Reilinger Heimatmuseum ist mit einer Teilbitte des "Vaterunsers" versehen. "Unser täglich Brod gieb uns heute!" (vor der Rechtschreibreform von 1902). In der Tat hatte früher fast jedes (Fachwerk-) Haus seinen eigenen bäuerlichen Backofen, welcher mit Holz befeuert wurde. Selbst um 1908 wurde im Hause von Lehrer Eyermann (Gründer des evangelischen Kirchenchores) in der Kirchenstraße 41 noch ein Backofen im Keller eingebaut. Ebenso stand im Hause von Adam Christ (Hauptstraße 132, erbaut nach 1914) noch ein Backofen im Erdgeschoss. Im Heimatbuch von Professor Hermann Krämer ( 1912 ) lesen wir, dass es im Ort 8 Bäcker gibt. Dabei wurde noch lange Zeit das Brot zuhause zubereitet, und in Backnäpfen zum Bäcker zum Backen getragen. Das fertige Brot wurde dann im häuslichen Keller auf einem an der Decke befindlichen "Brothang" aufbewahrt, so dass es 8 Tage bis zum nächsten Backen (relativ) frisch blieb.

Das Adressbuch von 1950 nennt uns 10 Bäckereien. Es waren dies Fritz Adolph, Hauptstr. 144; Karl Aichele; Hockenheimer Straße 52; Ehhalt Heinrich, Kirchenstraße 12, Franz Hauser, vormals Mannherz, Hauptstraße 76; Peter Keitler (vormals Haußmann), Hauptstraße 64; Karl Kief, Kirchenstraße 25; Otto Schnepf, ( Bäckerei und Konditorei mit Cafe) Hauptstraße 55 und schon Telefon; Karl Vogel, Kirchenstraße 52 ;Friedrich Vögele, als älteste Reilinger Bäckerei mit kurfürstlicher Erlaubnis, Hauptstraße 36 und Geschwister Anna und Felix Zahn, Hauptstraße 248 und ebenfalls schon mit Telefon. Einige Bäckereien stellten auch Nudeln oder Speiseeis her.
Fragte man einen Einheimischen bei wem er Brot und Kuchen backen ließe, so antwortete man z. B. "Beim Feehjele Bäcker (Vögele)!" Eine Bäckerei hieß aber bei " `s neije ( neuen) Bäckers!" Das kam davon, dass als letztes Haus auf der rechten Seite der Hauptstraße gegen Neulußheim (wohl um 1908) die Bäckerei von Conrad Adolph erbaut wurde. Eine alte Postkarte (vom Verein Freunde Reilinger Geschichte im Internet gekauft) gibt uns einen Blick auf die damals neue Bäckerei .
Philipp Bickle

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