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"Ziegelgasse" erinnert an ein ehemaliges Gebäude "Die Zigarren-Fawwarik"! (Teil 1)

[Online seit 30.01.2023]

 

Früher wurden breite „Wege“ als „Straßen“ bezeichnet. Waren Wege nicht so breit und nicht so wichtig, dann nannten wir sie immer nur „Gassen“.
1941 wurde ich in der „Ziegelgasse“ geboren. Erst weit nach dem 2. Weltkrieg wurde es üblich, dass man alle Wege im Reilinger Ortsbereich als „Straßen“ bezeichnete. Es war früher die „Speyerer Gasse“, dann das „Schulgässl´, die „Neue Brandgasse“ („Neugasse“) oder wie sogar in einer alten Karte beschrieben, die „Hockenheimer Gasse“ , die ebenfalls wie die „Ziegelgasse“, in Hockenheimer Straße umbenannt wurde!.
Die „Ziegelgasse“ war damals nach einer alten Ziegelei benannt worden.


Der Eingang zu dem Gebäude befand sich damals eigentlich in der Hauptstraße.
Eine aktuelle Fotografie von der Hauptstraße in die Ziegelstraße in „Froschaugen“-Perspektive wurde von Daniela Grebe fotografiert. Bis spät nach dem Zweiten Weltkrieg stand links von der Hauptstraße ein Fachwerkhaus. Es wurde von den Familien Christ und Müller bewohnt. Von Anne und Karl Schell wurde nach dem Abriss das nachfolgende Gebäude erbaut. Später siedelte Karl Schell dann mit seiner ganzen Landwirtschaft zum „Herrenbuckel“ um. Sein älterer Sohn „Peter“ wohnt noch auf dem „Herrenbuckel“ und die Familie Ludwig Schell wohnt bis heute am früheren Wohnsitz.


Durch die Errichtung der heutigen Sparkasse erfolgte später eine neue Bebauung.
An dieser Stelle befand sich zunächst die jüdische Zigarrenfabrik „Gebrüder Baer“, die um das Jahr 1900 erbaut wurde. In den beiden Gebäuden arbeiteten über die Jahre hinweg viele Frauen, die Zigarren herstellten. Als Folge der „Arisierung“ im Dritten Reiche um 1938 wurde die Fabrik der Gebrüder „Baer“ zum Besitz der Firma Erhard OHG (Leimen). Nach einer Renovierung wurden beide Anwesen von 1969 bis 1989 zur Produktionsstätte der Firma Hopf.  

 

 

Danach diente ein Großteil des Gebäudes als Übergangswohnheim für die dort Arbeitenden und die Zigarrenfabrik wurde zu einer Druckerei. Um 2003 riss man das ehemalige große Areal ab. Später erfolgte eine Neubebauung zur „Sparkasse“. Die Filiale der“ Sparkasse“ im Jahre 2012 wurde dann in der Hauptstraße 84 als modernes Wohn- und Geschäftshaus eingeweiht.
Quellenangabe:
Bericht von 2003 aus den „Reilinger Nachrichten“,
Fotos von historischen Aufnahmen
Aktuelles Bild von Daniela Grebe: links Haus der Familie Schell und rechts die „Sparkasse“.
Fotos: Ph. Bickle, D. Grebe

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