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Atemschutzübung unter "Realen Bedingungen"

[Online seit 29.06.2018]

 

Plötzlich ist alles ganz dunkel, das Haus fremd und die beiden Feuerwehrmänner haben eine lebenswichtige Aufgabe, sie müssen einen Menschen suchen und retten. Auf den Knien rutschen sie über den Boden und tasten in alle Richtungen. Ist das ein Mensch? Nein, es ist die Kante der Couch, die Suche weiter. „Wir gehen jetzt rechts herum in den nächsten Raum“, spricht ein Feuerwehrmann in sein Funkgerät und draußen vor dem Gebäude schallt diese Meldung aus dem Lautsprecher des stellvertretenden Kommandanten Florian Schulze. Wäre diese Szene Real würden nun auch Flammen aus den Fenstern schlagen und dichter schwarzer Rauch in den Himmel ziehen. Wenn es eine Übung ist, wie in der letzten Woche, fehlt dies, aber dafür schauen sich  Führungskräfte die Vorgehensweisen der Atemschutzgeräteträger aus der Nähe genau an.

„Heut haben wir ganz besonderes gute Übungsbedingungen“ erklärte Kommandant Markus Piperno mit einem Blick auf das alte Haus, das in nächster Zeit abgerissen wird und sich im Besitz der Gemeinde Reilingen befindet. Diese stellte der Feuerwehr das Objekt sehr gerne und mit großer Bereitschaft zur Verfügung, damit die Einsatzkräfte unter recht realistischen Bedingungen üben konnten. „In solch einem Objekt ist es uns Möglich, auch mal einen mit Wasser gefüllten Schlauch mit in das Gebäude zu nehmen und es sind Räume die den Kräften unbekannt sind“, ergänzte Piperno, der im Garten des Anwesens mit einer Gruppe die verschiedenen Möglichkeiten erarbeitete, wie Schläuche vor oder in den Gebäuden verlegt werden können.

Schnell wird klar, dass Feuerwehrarbeit nie nach ein und demselben Schema abläuft. Jeder Einsatz, jede Örtlichkeit und jede Lage ist anderes und gerade das setzt ein großes Wissen voraus. Die Feuerwehrleute müssen Situationen und mögliche Gefahren erkennen und sich dann schnell für die beste, schnellste und sicherste Vorgehensweise entscheiden.

Die beiden Feuerwehrmänner, die gerade das Untergeschoss des Wohnhauses absuchen, haben eine Verdunklung auf ihrer Atemschutzmaske und sehen nichts. Im Brandfall wäre dies genau so, da durch den Brandrauch die Sicht ebenfalls gleich Null wäre. Weiter tasten sie sich vor und nun sind sie sich sicher, das ist ein Schuh und darin steckt ein Bein. Die vermisste Person ist gefunden und wird sofort nach draußen gebracht. An der Haustüre wird die Verdunklung wieder von der Maske genommen und man erkennt die geröteten Gesichter darunter. Mit ihrer Schutzkleidung, dem Atemschutzgerät, dem Feuerwehr- Haltegurt, der Lampe, einem Leinenbeutel und einer Feuerwehraxt hat jeder bei der Suche rund 30 Kilogramm an Ausrüstung mit sich getragen. Dazu den mit Wasser gefüllten schweren Schlauch ständig mit sich gezogen und am Ende einen Menschen aus dem Haus getragen. Eine beachtliche Leistung.

In einem Nebenanbau führte die Suche den Atemschutzrupp eine Treppe hinauf und dies auch mit der völlig verdunkelten Atemschutzmaske, die in einem Raum mit Rauchgasen die Feuerwehrleute vor dem giftigen Rauch schützt. Verbunden ist diese mit der Flasche in der sich Atemluft befindet. So ermöglicht es die Ausrüstung den Rettungskräften in brennenden oder verrauchten Räumen Menschen zu retten und Feuer direkt am Brandherd zu löschen.

Nachdem alle Atemschutzgeräteträger an jeder der drei Stationen ihre Aufgaben bewältig hatten, neigte sich die Übung dem Ende und der letzte Trupp, der aus dem alten Haus kommt läuft zu Michael Malcher, erster Stellvertretender Kommandant, und nennt ihm die Zahl, die auf dem Manometer der Atemschutzflasche steht. Diese Zahl wird auf einer Tafel notiert. Darauf stehen die Namen des Trupps der im Gebäude war, der Druck  der Atemschutzflasche zu Einsatzbeginn der Übung und der Wert einer Zwischenabfrage. Diese Dokumentation nennt sich Atemschutzüberwachung und ist Pflicht bei jeder Übung und jedem Einsatz um Atemschutzunfälle zu vermeiden.

Somit absolvierte die Reilinger Feuerwehr mit einer großen Anzahl von Kräften eine realistische und Umfangreiche Übung, die dem Eigenschutz und dem Schutz der ganzen Bevölkerung diente.  In diesem Sinne bedankt sich die Feuerwehr noch einmal recht herzlich bei der Gemeinde für die stetige Unterstützung und auch ganz besonderes für die großartige Gelegenheit in diesem Objekt üben zu dürfen.

Bericht und Bilder K.D.

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