Gemeinde Reilingen

Tag der offenen Tür im Wendelinushaus – endlich. Was lange währt, wird endlich gut. Der 21. Oktober 2018 ist für die katholische Kirchengemeinde St. Wendelin in Reilingen ein besonderer Tag. Viele Reilinger haben lange auf diesen Tag gewartet. Endlich. Endlich ist das neue katholische Gemeindehaus fertig und kann seiner Bestimmung übergeben werden.
Die offzielle Einweihung fand am 19. Oktober 2018 im Rahmen statt (siehe separaten Bericht zur Einweihung des Wendelinushauses). Heute, am Sonntag, den 21. Oktober 2018, hat das Wendelinushaus zum ersten Mal seine Eingangstüren für alle seine Gemeindemitglieder und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger von Reilingen für eine Besichtigung geöffnet. Jeder konnte einen Rundgang durch die neuen Räume des Hauses unternehmen, sich bei einem kleinen Umtrunk mit anderen Gästen, mit Mitgliedern des Pfarrgemeinderats der Seelsorgeeinheit, mit den Mitgliedern des Reilinger Gemeindeteams oder Herrn Dekan Grabetz und seinen Mitarbeitern der Seelsorgeeinheit Hockenheim unterhalten, sich die schönen Räume ansehen und Fragen zum neuen Haus und zur künftigen Nutzung stellen.

Don-Bosco und Josefshaus
An der Stelle, wo jetzt das Wendelinushaus steht, stand bis Januar 2017 das katholische Gemeindehaus Don-Bosco. Dieses war früher von der katholischen Jugend für Gruppenstunden genutzt worden, aber auch für Pfarrhoffeste, Gottesdienstvorbereitungen, zum Einsingen für Chöre und kleinere Veranstaltungen. Das eigentliche Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde aber war das Josefshaus in der Schulstraße, welches mit dem Hauptgebäude vorne, dem früheren Reilinger Kindergarten bzw. Kinderschule, und mit seinem großen Saal im angebauten Nebengebäude dahinter viel Platz für Veranstaltungen bot. Das Josefshaus hat viele Feiern und Feste erlebt, sowohl katholische Gemeindefeste wie das jährliche Patrozinium, das Wendelinsfest, Feiern von Kommunion und Firmung, aber auch Vereinsfeiern, Faschingsveranstaltungen, Weihnachts- und Winterfeiern, Theaterspiele, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, und andere Jubiläen.

Überlegungen und Entscheidung für einen Neubau
Doch wie bei allen materiellen Dingen auf dieser Welt so nagte auch an den beiden Gemeindehäusern Don-Bosco und Josefshaus der Zahn der Zeit. Beide Häuser in einem betriebsbereiten Zustand zu halten kostete die katholische Kirchengemeinde jedes Jahr viel Geld, die Technik in beiden Häusern war alt, die Energiekosten hoch. Das Don-Bosco-Haus (gebaut Anfang der 70er) war nur noch im oberen Teil nutzbar, da der Kellerbereich nach einem Wasserschaden mit Schimmel befallen war und ohne kostenintensive Sanierung nicht mehr genutzt werden durfte. Auch das Josefshaus – der alte Kindergarten aus dem frühen 20. Jahrhundert und der Anbau mit dem großen Saal nach dem Krieg – war technisch, baulich und energetisch schon lange nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Die Situtation für die katholische Kirchengemeinde St. Wendelin stellte sich also so dar: entweder weitermachen wie bisher, also mit dem vorhandenen finanziellen MItteln die beiden Gemeindehäuser noch so lange wie möglich betriebsbereit zu erhalten und zu unterhalten, oder aber sich von den beiden alten, renovierungsbedürftigen Gebäuden zu trennen und mit den zum damaligen Zeitpunkt vorhandenen finanziellen Möglichkeiten und den sich daraus ergebenden Handlungsspielräumen sich an einen Neubau zu wagen. Am 31. Mai 2008 Informierten Pfarrer Grabetz und das Reilinger Gemeindeteam die katholische Kirchengemeinde in einer Pfarrversammlung zum ersten Mal über die Situationen und erläuterten die Idee, das Josefshaus zu verkaufen und mit dem Erlös und den vorhandenen Rücklagen ein neues Gemeindehaus an der Stelle des Don-Bosco zu bauen. In der darauffolgenden Vollversammlung am 28. Februar 2009 wurde dieser Vorschlag nach intensiver Diskussion mehrheitlich angenommen.
Von der Idee im Jahr 2008 dauerte es fast neun Jahre, bis alle Voraussetzungen geschaffen waren, um mit dem Abriss des Don-Bosco-Hauses und dem Neubau des Wendelinushauses zu beginnen.

Bauphase
Im Januar 2017 begann die Bauphase mit dem Ausräumen und dem anschließenden Abriss des Don-Bosco. Bis Mitte März 2017 war das Don-Bosco vollständig abgerissen. Die Baugrube für den Keller wurde im April 2017 ausgehoben. Keller, Kellerdecke und Fundemente waren im Juni 2017 fertiggestellt. Der Rohbau war bis zum Oktober fertig und wurde im Rahmen des Wendelinsfestes am 17. Oktober 2017 zusammen mit der Grundsteinlegung gefeiert. Der Innenausbau des Hauses sowie die Gestaltung des Pfarrhofes dauerten noch ein weiteres Jahr.

Namenssuche
Im Februar 2018 war ein Ende der Bauphase absehbar, sodass man sich nun überlegen konnte, wie das neue Haus denn nun heißen soll. In einer Umfrage unter den Gemeindemitgliedern hat sich eine klare Mehrheit für den neuen Namen „Wendelinushaus“ ausgesprochen. Die Kirche St. Wendelin und das neue Wendelinushaus haben also den gleichen Namenspatron. Die beiden Gebäude stehen aber nicht in Konkurrenz zueinander, sondern sollen sich mit ihren unterschiedlichen Funktionen zusammen ergänzen, wie Pfarrer Grabetz in seiner Sonntagspredigt zum Wendelinsfest am 21. Oktober erklärte.

Einweihung und Tag der Offenen Tür
Am 19. Oktober wurde das Wendelinushaus nun offiziell eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Am 21. Oktober, dem Patrozinium der St. Wendlins-Gemeinde, fand der Tag der offenen Tür statt. Alle Gemeindemitglieder und interessierte Bürger konnten sich nach dem Gottesdienst am Morgen und der anschließenden Pferdesegnung das neue Haus von oben bis unten ansehen, mit dem einen oder anderen ein Schwätzchen halten, und bei einem Glas Sekt oder anderen Getränk sich schon einmal überlegen, wann er oder sie denn in diesem Haus gerne einmal einen Geburtstag, eine Hochzeit, ein Jubiläum oder eine andere Veranstaltung durchführen möchte.

Danke
An dieser Stelle soll allen Firmen und Personen, die an Planung, Bau und Durchführung des Baus des Wendelinushauses direkt oder indirekt beteiligt waren, unser allerherzlichster Dank für die geleistete sehr gute Arbeit und geopferte Zeit ausgesprochen werden. Namentlich erwähnt werden soll an dieser Stelle Architekt Eberhard Vögele, der das Haus geplant und die Bauausführung geplant, organisiert und überwacht hat, sowie Herr Dekan Pfarrer Grabetz, der es neben seinen vielen anderen Verpflichtungen als Pfarrer, Seelsorgeeinheitsmanager und Dekan auch noch viel Zeit für das Management des Neubaus finden musste und auch zuweilen noch selbst Hand angelegt hat (insb. beim Ausräumen und Abriss).
Herrn Architekt Vögele gebührt außerdem noch Dank dafür, dass er als neuer Eigentümer des Josefshauses der katholischen Kirchengemeinde das Josefshaus während der ganzen Zeit des Baus noch für kirchliche Veranstaltungen zur Verfügung gestellt hat. Bis zum Ende des Jahres wird die katholische Kirchengemeinde nochmal alle helfenden Hände versammeln und die letzten Dinge, die noch im Keller des Josefshauses lagern, ausräumen und entweder verkaufen, entsorgen oder im Wendelinushaus weiterverwenden.

Zukunft
Das neue Wendelinushaus steht. Stühle, Tische, Küche, Geschirr, die wichtigsten Utensilien sind vorhanden und damit die Voraussetzungen geschaffen, dass in diesem Haus jetzt und künftig viele spannende, ereignisreiche, freudvolle und denkwürdige Veranstaltungen, Feiern, Jubiläen und Zusammenkünfte stattfinden, so wie sie früher im Don-Bosco oder im Josefshaus stattgefunden haben. Ab 2019 wird das Wendelinushaus auch für private Veranstaltungen und Vereinsveranstaltungen über das Pfarrbüro vermietet werden.
Die evangelische Kirchengemeinde befand sich in der gleichen Situation wie die katholische Kirchengemeinde und hat sich auf den gleichen Weg eines Neubaus begeben. Am 30. September 2018 war der offizielle Spatenstich für das neue evangelische Gemeindehaus. Möge auch Ihr Neubau möglichst reibungs- und problemlos verlaufen. Natürlich steht das Wendelinushaus unseren evangelischen Mitchristen während dieser Zeit für Veranstaltungen offen.

Spende für das Wendelinushaus
Abschließend möchten wir uns bei allen Spendern bedanken, die mit ihrer Spende für das Wendelinushaus einen wichtigen und notwendigen Beitrag zur Finanzierung des Hauses und zur Finanzierung der -jetzt oder später - noch benötigten Ausstattung leisten. Jede Spende, egal wie groß oder klein, ist uns willkommen und wird auch noch benötigt.

Ort der Begegnung
Nun hoffen wir, dass uns dieses Haus lange in die Zukunft begleiten wird und wir dort viele gute Begegnungen haben werden. Das Josefshaus war ein guter Ort der Begegnung und des Miteinanders, möge das Wendelinushaus uns für die Zukunft und mit Gottes Hilfe auch ein guter Ort der Begegnung sein. Der Tag der offenen Tür war schon einmal ein guter Anfang.
Gottes Segen sei mit uns.
 
Dekan Jürgen Grabetz und das Reilinger Gemeindeteam Robert Sügis, Thomas Schotter, Silvia Kief, Andreas Becker
 
Fotos: Andreas Becker