Gemeinde Reilingen

Katholische Pfarrgemeinde feiert Patrozinium, 125 Jahre Kirchenchor und Grundsteinlegung für Gemeindezentrum

Am Kerwe-Sonntag feierte die katholische Pfarrgemeinde Reilingen den Namenstag des Heiligen Wendelin (20. Oktober), des Namenspatrons der katholischen Kirche St. Wendelin und Schutzpatrons von Bauern und Hirten. Den Festgottesdienst zelebrierte Dekan Jürgen Grabetz, der auf zwei Besonderheiten des diesjährigen Wendelinsfestes verweisen konnte. Der Katholische Kirchenchor begehe seinen 125. Geburtstag und für das neue Gemeindehaus könne der Grundstein gelegt werden.   
Den Jubiläumschor würdigte Jürgen Grabetz als einen wichtigen Bestandteil der Verkündigung des Glaubens in der Gemeinde. „Gemeinsames Singen zum Lobe Gottes, aber auch gemeinsames Feiern gehören zusammen“, stellte er in seinen Dankesworten an die Sängerinnen und Sänger fest. Auch im neuen Gemeindehaus sollten sich Menschen treffen, beten, singen und miteinander lachen, und so das Haus mit Leben erfüllen, wünschte er.
 
Höhepunkt der Jubiläumsfeier
 
Als Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten sang der Katholische Kirchenchor „Cäcilia“ die „Missa brevis in B-Dur“. Das Werk des begabten britischen Komponisten Christopher Tambling (1964-2015) wurde anlässlich des Speyerer Diözesantages im Herbst 2014 uraufgeführt. Unterstützt  wurde der Jubiläumschor von Sängern des Hockenheimer Kirchenchors, einem versierten Bläserensemble des Musikvereins „Harmonie“, sowie dem Organisten Eberhard Winge. Die Gesamtleitung lag in den bewährten Händen von Dirigentin Vera Pfannenstiel.
Zum Ende des Gottesdienstes gratulierte auch Bürgermeister Stefan Weisbrod dem Jubelchor zu 125 Jahre Erfolgsgeschichte, die 1892 mit der Gründung im Amtszimmer des damaligen Bürgermeisters ihren Anfang genommen habe. Seinen Dank und Wertschätzung brachte er mit einer stattlichen Motivtorte in Form eines Notenschlüssels, einem ansehnlichen Geldbetrag und üppigem Blumenstrauß zum Ausdruck.
Bei stürmischem Herbstwetter versammelten sich die Besucher auf dem Kirchenvorplatz. Dort zogen mehr als zwei Dutzend geschmückte Pferde mit ihren Reitern und einige Kutschen des örtlichen Reitervereins vorbei, um von dem Geistlichen den kirchlichen Segen zu erhalten. Die Tradition der Pferdesegnung geht auf einen sehr alten Brauch zurück, der vor etlichen Jahren in Reilingen erfolgreich wiederbelebt wurde.
 
Zeitkapsel in den Grundstein eingemauert
 
Das Patrozinium krönte die Grundsteinlegung für das neue Gemeindezentrum, das gerade unmittelbar neben der Kirche errichtet wird. In einer feierlichen Zeremonie versenkte Dekan Jürgen Grabetz gemeinsam mit Architekt Eberhard Vögele eine flache Edelstahl-Zeitkapsel in einer vorbereiteten Mauernische, direkt neben dem Gebäudeeingang. Sie ist befüllt mit einer Urkunde, einer Ausgabe der Vatikanzeitung, der Schwetzinger Zeitung und der Reilinger Nachrichten sowie den Bauplänen des neuen Gemeindehauses. Auch einige Münzen der heutigen Zeit durften nicht fehlen. Polier Ilidio Santos griff schließlich zu Kelle und Mörtel, um an Ort und Stelle die Wandöffnung zu schließen.
Die sichtbare Freude von Dekan Jürgen Grabetz steigerte noch eine Spende aus den Händen von Heidi Spitzer, die namens des Katholischen Kirchenchors einen nennenswerten Betrag als finanziellen Baustein überreichte. Denn jeder gespendete Euro reduziert den kirchlichen Eigenanteil an den Kosten des Bauprojekts.  
Seine erste Feuertaufe hatte der künftige Gemeindesaal zu bestehen. Dort konnte ein kleiner Imbiss eingenommen und mit einem Glas Sekt auf ein Gelingen des Bauwerks angestoßen werden. Viele Besucher nutzten auch die Gelegenheit zu einer ersten Besichtigung des Rohbaus. (jd/VSe)
 
Fotos: Katrin Dietrich