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Aktuelles aus der Kirche

Impuls und Zuspruch von Pfarrerin Eva Leonhardt und Kaplan Tobias Springer

[Online seit 12.05.2020]

Impuls und Zuspruch von Pfarrerin Eva Leonhardt und Kaplan Tobias Springer
 
„Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich doch heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“. Diesen Satz soll Martin Luther einmal gesagt haben, auch wenn er wahrscheinlich erst sehr viel später entstanden ist, aber gerade jetzt passt er für Pfarrerin Eva Leonhardt besser denn je. Denn, er gibt uns allen Hoffnung. „Heute hab ich auch ein Apfelbäumchen gepflanzt. Nicht in meinem Garten, sondern im Internet. Dort kann man auf der Seite apfelbaum-pflanzen.de ein virtuelles Apfelbäumchen pflanzen. Viele hundert Bäumchen sind dort in den letzten Jahren gepflanzt worden, in den Wochen seit Corona sind sie zahlreicher geworden. Ein Apfelbaum steht für Vertrautheit, aber auch für Hoffnung und Neubeginn. Bäume sind in der Bibel von Anbeginn an, seit dem Garten Eden, ein Symbol für schicksalhafte Begegnungen – und für uns Menschen, die wir irgendwo zwischen Selbstbestimmtheit und Gottes Führung das rechte Maß finden müssen“, sagt Eva Leonhardt, als sie gemeinsam mit Kaplan Tobias Springer an einem Apfelbaum im Pfarrgarten steht. Der Baum wurde schon vor ein paar Jahren gepflanzt, ist seither deutlich gewachsen und man erkennt schon die ersten Früchte. Auch die Menschen können gerade erste Früchte erkennen, denn durch den Zusammenhalt der Menschen hat sich die Zahl der Menschen, die an dem Corona- Virus infiziert sind, deutlich verringert, ein erstes Zeichen der Zuversicht.

„Wir brauchen in dieser anhaltenden Krisenzeit Zeichen der Hoffnung. Wenn man die virtuellen Bäumchen anklickt, kann man dort lesen, welche Blüten sie treiben, was anderen digitalen Gärtnerinnen und Gärtnern Mut und Hoffnung macht, was sie bewegt. „Corona zum Trotz – das Leben geht weiter und wird besser und menschlicher werden“ schreibt Petra, und Basti wünscht sich „eine Pause für alljene, die in dieser Zeit die Verantwortung auf ihren Schultern tragen“. Ich habe meinem Bäumchen den Namen „Geduld“ gegeben, denn die brauchen wir. Ich hoffe, dass es mit Gottes Hilfe wachsen kann und Früchte trägt“ erklärt die Pfarrerin voll Zuversicht.
Dass die Menschen schon lange vor Jesu Geburt auf Gott und die Zuversicht vertraut haben, daran erinnert  Kaplan Tobias Springer. „Im Alten Testament steht beim Propheten Jeremia: „Denn so spricht der Gott Israels (…): Man wird wieder Häuser, Äcker und Weinberge kaufen in diesem Land. (Jer 32, 15) Dieses Wort fällt in die Zeit der Belagerung Jerusalems durch die Babylonier – etwa 600 Jahre vor Christi Geburt. Und die Folgen werden das sogenannte „Babylonische Exil“ sein – 70 Jahre der Gefangenschaft des jüdischen Volkes in Babylon. Also alles andere, als ein Zeitpunkt, sich auf die Zukunft freuen zu können. Doch was macht der Prophet Jeremia während dieser Belagerung Jerusalems? Er kauft einen Acker in seiner Heimat! Was für ein demonstratives Zeichen der Hoffnung und des Glaubens, dass Gott das Geschick Israels wieder wenden wird. Der Prophet wird das selbst gar nicht mehr erleben, aber er blickt über sein eigenes Leben hinaus in die Zukunft seines Volkes. Ja, er blickt in diesem Prophetenwort sogar noch weit über unser Zeitalter hinaus, in die Vollendung des Gottesvolkes hinein. Die Botschaft ist eindeutig: Gott wird uns nicht im Stich lassen. Trotz allem Leid, welches die Menschen erfahren, bleibt Gott seiner Heilszusage doch treu und wird alles zum Guten wenden. Damals, heute und morgen“, erklärt Tobias Springer seine eigenen Gedanken zu dieser Bibelstelle.

Er, und auch Eva Leonhardt, bedauern es sehr, dass sie in den vergangenen Wochen ihre Gottesdienste ohne ihre Gemeinden feiern mussten und möchten somit auf diesem Wege Hoffnung an die Menschen schicken, die nicht in die Kirchen kommen können. Auch wenn nach den neuesten Lockerungen in Baden- Württemberg nun wieder Gottesdienste möglich sind, wird es nicht einfach dies alles auf die schnell um zusetzten. „Wir sorgen uns auch um unsere älteren Gemeindemitglieder, denn sie brauchen einen ganz besonderen Schutz“, sind sich die beiden Geistlichen einig. Nun heißt es für sie, dass sie sich viele Gedanken für eine entsprechende und sichere Umsetzung zumachen.  Aber vorab ist es ihnen wichtig, den Menschen mit den Impulsen Hoffnung zu schicken und gemeinsam das Wachsen der Früchte zu sehen.
 
KD/Fotos: KD

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