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Aktuelles aus der Kirche

Diagnose "Krebs" - Einfluss auf Leben und Psyche

[Online seit 15.07.2019]

„Welchen Einfluss hat eine Krebserkrankung auf die Psyche und das Leben des Erkrankten und sein soziales Umfeld“ Diesem Thema widmete sich das katholische Bildungswerk und lud dazu die Referentin Erika Buchholz ins Wendeliunshaus ein. Buchholz ist Ärztin, Psychoonkologin und systematische Beraterin, arbeitete in der Thoraxklinik in Heidelberg und trotz Ruhestand kam sie gerne nach Reilingen um der großen Runde über dieses Thema zu berichten. Die Diagnose „Krebs“ ruft bei den Betroffenen und den Angehörigen erst einmal Angst, Unsicherheit, eine Schockreaktion und Zukunftsängste hervor. Man sieht sich seiner Endlichkeit gegenüber und der Betroffene und auch sein Umfeld müssen lernen mit der neuen Situation umzugehen.

Erika Buchholz hält es für wichtig, dass Patienten selbst aktiv werden, in dem sie sich informieren, den Ärzten viele Fragen stellen und auch ihre Behandlung und ihre Therapie teils selbst mitbestimmen. „Man hat Anspruch auf Aufklärung und Beratung, auf eine zweite Meinung, auf qualifizierte Versorgung und Selbstbestimmung“, betonte Erika Buchholz. Schnell entwickelte sich aus der Runde ein aktiver Austausch in dem Betroffene, Angehörige aber auch Nichtbetroffene mit Erika Buchholz in den Dialog traten, was zeigte, dass die Reaktionen und der Umgang mit der Krankheit nie gleich verläuft. Manche möchten mit ihrem Partner und der Familie ganz viel über die Krankheit sprechen, andere überhaupt nicht oder erste nach einiger Zeit. Oft ziehen sich Patienten erst einmal von allem zurück, oder machen auch genau das Gegenteil in dem sie weiter machen wie bisher um die „Normalität“ nicht zu verlieren.

Erika Buchholz
Erika Buchholz

Mit betroffen sind aber auch immer der Partner, Kinder, Familie, Eltern, Freunde oder Kollegen in denen ebenfalls Ängste oder Hilflosigkeit geweckt werden. Die Psychoonkologin hält es für wichtig, dass man viel miteinander Spricht, sich an schönem erfreut, positive Erlebnisse plant und sich auch Ziele setzt. Auch Sport, selbst regelmäßige Spaziergänge, schaffen eine Ausdauer mit der sich die Therapie besser ertragen lässt. Die ruhige und angenehme Stimme der Referentin ließ die Besucher den Ausführungen leicht folgen und man konnte erahnen, dass Erika Buchholz mit ihrer Ehrlichkeit, ihrem Einfühlungsvermögen, Verständnis und ihrer großen Erfahrung vielen Menschen geholfen hat. Auch in die Rolle der Vermittlerin zwischen Partnern und Familienangehörigen, die Erika Buchholz als Psychoonkologin inne hat, konnte man sich die Referentin schnell und gut vorstellen. Sie erklärte, dass etwa ein Drittel der Krebspatienten im Verlauf ihrer Krankheit an psychischen Störungen leiden und es wichtig ist Kraftquelle für diese Menschen zu finden.

Wichtig zu erwähnen ist aber auch, dass nicht alle Krebserkrankungen tödlich verlaufen sonder auch geheilt werden können. Operationen, Chemotherapie, Strahlentherapie und Komplementäre Therapie können heilen oder das Leben verlängern. Auch wenn Erika Buchholz über Jahrzehnten Krebspatienten behandelte, bezeichnete sie sich doch als Außenstehende, da sie noch nie selbst betroffen war. Jedoch versuchte sie sich immer so gut es ging in ihre Patienten hinein zu versetzten um ihnen die beste Behandlung zu gewähren.

K.D. / Fotos: Katrin Dietrich

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