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Aktuelles aus der Kirche

Ein Osterfest, dass in Erinnerung bleibt

[Online seit 13.04.2021]


Bereits das zweite Osterfest, dass die Christen nicht im gewohnten Rahmen feiern konnten. Doch selbst eine Pandemie schafft es nicht, Ostern zu verdrängen, denn Ostern ist um einiges stärker als das Corona - Virus. Trotz verkürzter Präsenzgottesdienste und online Gottesdiensten, schafften die Gläubigen in Reilingen eine Gemeinschaft, in der sie in den Leidensstunden Jesu und schließlich auch an seiner Auferstehung miteinander verbunden waren.

Die evangelische Kirchengemeinde traf sich so virtuell zu einem gemeinsamen Brotbacken, und genau dieses Brot aßen sie dann gemeinsam am Gründonnerstag beim letzten Abendmahl, das online gefeiert wurde und sich alle auf den Bildschirmen sehen konnten. „Ich von meiner Seite aus fand den Abendmahls-Gottesdienst so besonders eindrucksvoll. Einfach zu sehen, wie viele andere "nebeneinander" Brot und Wein hochhalten, teilweise auch zu zweit oder mehrere als Hausgemeinschaft dasaßen und sich das Abendmahl gegenseitig gespendet haben. Ein "Gedächtnismahl" im wahrsten Sinne, denn es bleibt wohl allen lang in Erinnerung“, sagte Pfarrerin Eva Leonhard beeindruckt.

In der Seelsorgeeinheit Hockenheim entschied man sich, mit einem speziellen Hygiene- und Sicherheitskonzept die Gottesdienste in Präsenz zu feiern. So konnten die Gläubigen in die Kirche kommen, allerdings wurden die Gottesdienste zeitlich verkürzt und fanden ohne Gesang statt. Nach dem Gottesdienst am Gründonnerstag wurde mit Kaplan Tobias Springer der Tabernakel ausgeräumt und die Elemente für die Eucharistiefeier an einen anderen Ort gebracht. Die Türen des leeren Tabernakels blieben offen stehen. Genau wie Türen der katholischen Kirche, in die die Menschen so auch zu einem persönlichen Gebet kommen durften. Gerade am Karfreitag, als Jesus am Kreuz für uns Menschen gestorben ist und in dem die Trauer steht, ist das Gebet für die Christen auf der ganzen Welt eine wichtige Verbindung zu dem Sohn Gottes.

Verbindungen und Gemeinschaften tragen uns durch schwere und auch durch schöne Zeiten und deshalb sollten sie auch ganz besonderes im nahen Umfeld auch als etwas Besonderes angesehen werden. In Reilingen wird dies in der Ökumene, die die katholische und die evangelische Kirche verbindet, immer wieder deutlich. Eine schöne Tradition wurde auch in diesem Jahr wieder fortgeführt, der Austausch der Osterkerzen. Seit einigen Jahrzehnten gestalten die Kirchengemeinden selbst eine Osterkerze, die sie dann an die andere Kirchengemeinde übergeben. „Normalerweise besuchen wir uns dazu gegenseitig in den Gottesdiensten um die Kerzen zu überbringen“, erklärt die katholische Pfarrgemeinderätin Silvia Kief, als sie am Karsamstag Pfarrerin Eva Leonhardt in der evangelischen Kirche besuchte. Sie übergab ihr die Kerze die von Gemeindereferent Thorsten Gut und den Pastoralreferenten Christine und Felix Mallek gestaltet wurde. Mit Freude nahm die Pfarrerin diese entgegen und überreichte Silvia Kief im Gegenzug die Osterkerze der evangelischen Kirchengemeinde, die von Angela Hoffmann gestaltet wurde. Stolz zeigte Eva Leonhardt an diesem Tag auch das Hungertuch das über dem Altar hängt. Viele Gemeindemitglieder, vom Kindergartenkind bis zur Großmutter, haben dafür ein Stück Stoff gestaltet und diese Stücke wurden dann zu einem großen Tuch zusammengefügt. „Es gefällt mir so gut, dass ich es, entgegen dem ursprünglichen Sinn der Fasten- oder Hungertücher, auch über den Karsamstag hinaus in der Kirche hängen lassen möchte. So bekommt es einen neuen Sinn“, sagt Eva Leonhardt.

Am Ostersonntag wurde dann in beiden Gemeinden die Auferstehung Jesu gefeiert. In der katholischen Kirche feierte Kaplan Tobias Springer bereits um 6 Uhr die Osternacht und verkündete „Christus ist auferstanden - er ist wahrhaftig auferstanden“. Somit zogen auch das Licht und das Halleluja wieder in die Kirche. Der Kaplan zeigte den Menschen, welche Überzeugung die Überlieferungen der Auferstehung für ihn hat. „Die Auferstehung war ein konkretes öffentliches Ereignis. Das leere Grab, die Erscheinungen des Auferstandenen, der Eifer der Jünger, waren Tatsachen, die niemand im Umfeld leugnen konnten“, sagte er in seiner Predigt.
Trotz Abstand, Distanz und Masken wurde die frohe Botschaft von Ostern und der Auferstehung des Herrn in Reilingen verkündet und gibt uns allen Hoffnung und Kraft, was uns der aktuellen Zeit stärkt. (K.D.)
Fotos: K.D.

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