Gemeinde Reilingen

Seitenbereiche

Volltextsuche

Was suchen Sie?

RSS

Facebook

Kontrast

Schriftgröße:

Seiteninhalt

Gemeinderatsberichte lesen

Öffentliche Sitzung des Technischen Ausschusses am 27.04.2017

[Online seit 21.04.2017]

Auf den Baustellen im Ort geht es im zeitigen Frühjahr wieder rund. Das zeigt sich auch an der umfänglichen Tagesordnung, mit der sich der Technische Ausschuss am frühen Donnerstagabend zu befassen hatte. Acht Bauvorhaben, darunter der geplante Neubau eines Pflegeheimes mit 84 Plätzen, bestimmten die Ratsdebatte. Aber auch die Spielplatzgestaltung im Neubaugebiet „Herten II“ konnte auf dem Weg gebracht werden.
Platz zum Spielen auf der Bürgerwiese
Die jungen Familien im Neubaugebiet „Herten II“ dürfen sich freuen. Bis zum Herbst entsteht am östlichen Ende der Bürgerwiese am Hertenweg auf 634 Quadratmeter Fläche ein Spielplatz. Die vom Walldorfer Ingenieurbüro Spang.Fischer.Natzschka gemeinsam mit dem „Arbeitskreis Spielplätze“ entwickelte Gestaltungskonzeption wurde von den Ratsvertretern in leicht modifizierter Form einstimmig akzeptiert. Das vorgegebene Kostenbudget von 100.000 Euro kann eingehalten werden.
Das Areal teilt sich in zwei Bereiche auf. Eine Teilfläche ist für die Altersgruppe von null bis drei Jahren bestimmt, eine weitere für Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren. Zugeordnet sind mit Bäumen bestandene Sitzbereiche für die Erwachsenen, die auch Platz lassen für Kinderwagen oder Bollerwagen.
Der mit einem Sandbelag ausgestattete Bereich für die Minis erhält zwei Spielhäuschen. Eines davon ist „aufgeständert“, so dass sich im „Erdgeschoss“ ein Räumchen befindet und zusätzlich die Dreijährigen über die Holzplattform in das erhöhte „Obergeschoss“ klettern können. Mit diesem Häuschen wurde ein ausdrücklicher Wunsch des Arbeitskreises berücksichtigt. Drei Wipppferde runden diesen Teil des Kleinkinderspielplatzes ab. Sonnensegel dürfen natürlich auch nicht fehlen.
In den Boden eingelassene Robinienstämme separieren den Bereich der Größeren, der einen 40 Zentimeter starken Fallschutzbelag aus Holzhackschnitzel erhalten wird. Im Übergangsbereich befindet sich eine Schaukel mit zwei Sitzen, wobei auf Vorschlag des Arbeitskreises eine Sitzmöglichkeit für die Kleinsten ausgebildet ist. Nebenan befindet sich ein Kletterturm mit Rutsche. Dieser wiederum ist verbunden mit dem großen Kletterspielgerät aus verschiedenen Stämmen und mit einem zentralen Netz.
Fünf unterschiedliche Sitzbänke mit und ohne Lehnen ergänzen die Aufenthaltsqualität des Spielplatzes. Sie sollen allerdings auf Anregung von Sabine Petzold (Freie Wähler) nicht gleichförmig in Reihen sondern in Sitzgruppen platziert werden. Aufgegriffen werden soll auch ihr Vorschlag, ein Bewässerungssystem für die Grünflächen mit auszuschreiben.
Ein Stahlmattenzaun mit Eingangstoren an den Wegzugängen schirmt den Spielplatz gegenüber den Straßen ab. Zum bebauten Nachbargrundstück bilden Staudenpflanzen sowie eine Forsythienhecke eine natürliche Abgrenzung.
Die Idee des Planers, zusätzlich ein Fitnessgerät für Erwachsene im Bereich der beschatteten Sitzbänke aufzustellen, wurde im Rat zwar grundsätzlich positiv aufgenommen, soll aber doch auf Empfehlung des Arbeitskreises andernorts umgesetzt werden.

 Eine digitale Visualisierung zeigt, wie der Spielplatzbereich auf der Bürgerwiese einmal aussehen wird
Eine digitale Visualisierung zeigt, wie der Spielplatzbereich auf der Bürgerwiese einmal aussehen wird

Neubau des Pflegeheimes ein Gewinn für die Infrastruktur
Schon im Februar hat ein Investor den Genehmigungsantrag für den Bau eines Pflegeheimes mit 84 Plätzen auf den Weg gebracht. Der Gebäudekomplex soll im neuen Wohnbaugebiet „Herten II“ errichtet werden. Ausgehend von einer klassischen Gebäudeform fordert der maßgebende Bebauungsplan für das Baugrundstück „Am Feldrain 1“ ein Zurücksetzen des Attikageschosses um mindestens 1,50 Meter. Das lässt sich aber nicht rundum auf allen Gebäudeseiten bewerkstelligen, da sich der Bauherr für eine abweichende Kubatur entschieden hat.
Für die notwendige Befreiung erteilte der Technische Ausschuss sein Einvernehmen und belohnte damit die vom Antragsteller gezeigte Kompromissbereitschaft.
Bürgermeister Stefan Weisbrod bezeichnete das private Bauprojekt als einen Gewinn für die Infrastruktur. Die zeitnahe Realisierung liege daher im Interesse der Gemeinde. Das Haus bietet nach seinen Worten 84 Pflegeplätze, zusammengefasst in sieben Hausgruppen mit jeweils 12 pflegebedürftigen Menschen.
Die Anzahl notwendiger Stellplätze liegt mit 15 deutlich über den gesetzlichen Vorgaben von sieben Parkständen.
Mit einer Sockelhöhe von 18 Zentimetern bewegt sich das Bauprojekt innerhalb der zulässigen Grenzen. Das Pflegeheim wird nicht unterkellert.

Auf dem Lageplan ist der Zuschnitt des Gebäudekomplexes für ein Seniorenpflegeheim gut erkennbar
Auf dem Lageplan ist der Zuschnitt des Gebäudekomplexes für ein Seniorenpflegeheim gut erkennbar

Geringfügige Abweichung von den Rahmenvorgaben
Erfolg hatten zwei weitere Bauherren im neuen Wohnbaugebiet „Herten II“. Sie können ihre Planungen für ein Eigenheim „Am Feldrain 64“ und „Am Feldrain 3“ unverändert umsetzen. Eine Überschreitung der Außenmaße des Baufensters um bis zu fünf Quadratmeter wurde jeweils als geringfügig eingestuft und als Folge der hohen Grundwasserstände toleriert. Freuen kann sich auch der Eigentümer der Liegenschaft am „Mezzagoring 12“, der die zu überbauenden Flächen seines Grundstücks durch untergeordnete Bauteile, wie eine Terrasse und einen Vorbau, um rund 8,5 Quadratmeter überschreiten darf.
Erneuerungsmaßnahme im Ortskern
Eine einschneidende Veränderung erwartet das Innenbereichsgrundstück „Speyerer Straße 23“. Der Gebäude-Altbestand in Form eines Einfamilienhauses soll abgebrochen werden. Geplant ist, an seiner Stelle ein zweigeschossiges Gebäude zu errichten. Das Einfügungsgebot sah der Technische Ausschuss als erfüllt an. Das einstimmig erklärte Einvernehmen war demnach reine Formsache.
Wohnstudio im Dachgeschoss
Ein weiterer Genehmigungsantrag befasste sich mit dem Ausbau eines Studios im Dachgeschoss des Anwesens Friedrichstraße 21. Dabei wird die Firsthöhe um etwas mehr als einen Meter auf dann fast zehn Meter angehoben, sowie jeweils eine Dachgaube zur Hof- und Straßenseite angelegt. Bei Art und Maß der baulichen Nutzung hatte der Technische Ausschuss keine Bedenken und erklärte einstimmig das geforderte Einvernehmen.
Auf Garagenstandort geeinigt
Drei Anläufe bedurfte es, bis der Technische Ausschuss mit der modifizierten Planung für den Neubau einer Doppelgarage sowie eines überdachten Stellplatzes im „Falkenweg 2“ einverstanden war. Für den außerhalb des Baufensters zu errichtenden Baukörper mit einem auf lediglich 75 Zentimeter geschrumpften Straßenabstand gab das Ratsgremium trotz der Abweichungen vom Bebauungsplan grünes Licht.
Landwirtschaftliche Halle privilegiert
Auf dem Außenbereichsgrundstück am Sandweg 2 will ein landwirtschaftlicher Großbetrieb expandieren. Der eingereichte Bauantrag sieht vor, eine neue Halle mit den Außenmaßen von 30 mal 84 Meter zu errichten, um dort Landmaschinen unter zu stellen. Ferner sollen zwei unbefestigte Abstellflächen für landwirtschaftliche Geräte und Maschinen angelegt werden. Dem als privilegiert eingestuften Vorhaben gab der Technische Ausschuss seine Zustimmung.
Produktionsbetrieb für Backwaren in der Sauerbruchstraße
In der Sauerbruchstraße 1 will sich in einem ehemaligen Lagergebäude ein Produktionsbetrieb für Backwaren nieder lassen. Die Betriebszeiten sollen sich auf ein Zeitfenster von 6.00 bis 22.00 Uhr beschränken und an Sonn- wie auch Feiertagen die Arbeit ruhen. Ein Verkauf der Backwaren vor Ort ist nicht vorgesehen.
Ob es sich dabei tatsächlich um einen nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieb handelt, der nach der im Bebauungsplan festgelegten Gebietsart (MI) genehmigungsfähig wäre, muss noch geklärt werden. Eine Bewertung durch die Baurechtsbehörde steht noch aus. Deshalb sei man in dieser Bauangelegenheit zurzeit noch nicht abschließend „sprachfähig“, so der Bürgermeister.
Heinrich Dorn (SPD) gab zu bedenken, dass die zusätzliche Verkehrsbelastung durchaus zum Problem werden könne. Die Vorbehalte hatte auch Sabine Petzold (Freie Wähler), die ein Verlagern des Verkehrs in die frühen Morgen- und späten Abendstunden befürchtet.

In der ehemaligen Verkaufs- und Lagerhalle sollen künftig Backwaren produziert werden
In der ehemaligen Verkaufs- und Lagerhalle sollen künftig Backwaren produziert werden

Verkehrsknotenpunkt L 723 erhält neue Lichtsignalanlage
Nach einer Information des kreiseigenen Straßenbauamtes sollen im Herbst die Ampelleuchten an der versetzten Straßenkreuzung zur Landesstraße 723 erneuert werden. Daneben werden als Folge der Straßenabstufung Vorwegweiser versetzt und im Verlauf der Hockenheimer Straße ersatzlos entfernt. Noch einzulösen ist dagegen die Zusage, im Einmündungsbereich zur L 723 die Fahrbahn zu ertüchtigen.
Stellplatztausch am Martin-Luther-Weg
Über einen vorgenommenen identischen Stellplatztausch berichtete Bürgermeister Stefan Weisbrod dem Ratsgremium. Betroffen ist das Eckgrundstück Hockenheimer Straße 21, wo die seitlich angeordneten Stellplätze flächengleich auf die Gebäuderückseite mit Zufahrt über den Martin-Luther-Weg transferiert wurden. Der Erschließungsvorteil sei schon mit den 2001 veranlagten Beiträgen abgegolten, versicherte Weisbrod.
Hauptstraße für drei Tage gesperrt
Ein Umschluss der neu installierten Wasserversorgung in der Bierkellergasse macht es notwendig, die Hauptstraße vom 02. bis 04. Mai zu sperren. Deshalb seien, so der Bürgermeister, erhebliche Verkehrsprobleme im Umfeld der Baustelle zu erwarten.
(jd)
Foto: jd
Zeichnungen/Visualisierung: Spang.Fischer.Natzschka

Weitere Informationen

Archiv - Aus dem Gemeinderat

Hier können Sie Artikel aus den Jahren 2000 bis 2008 nachlesen.

Archiv 2000 - 2008

Ratsinformationssystem

Mit dem Ratsinformationssystem können interessierte Bürgerinnen und Bürger die zu öffentlichen Sitzungen gehörenden Unterlagen bequem einsehen.