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Schulklasse aus Jargeau zu Gast bei Reilinger "Klassenkameraden"

[Online seit 23.05.2011]

in der Schule
in der Schule
„Guten Tag – wie geht’s!“ angestrengt blickt Pierre erst auf den Zettel in seiner Hand und dann in die Runde, um sich zu vergewissern, ob das auch richtig war. Ein freundliches Nicken und ein aufmunternder Blick seines Lehrers Aymerick Chollet zaubern ein Strahlen auf das sommersprossige Gesicht des Jungen. Pierre ist einer von 22 Kindern einer Schulklasse aus Jargeau, die für eine Woche in Reilingen bei den Viertklässlern der Schillerschule zu Gast ist.
Dem Besuch vorausgegangen waren Briefkontakte zwischen den Kindern der Schillerschule und der Grundschule in Jargeau. Den Stein ins Rollen brachte im letzten Jahr Agnès Thuault-Pfahler, Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Reilingen-Jargeau und des Förderkreises der Schillerschule, indem sie die Reilinger Schüler animierte, Briefe an die Viertklässler in der Partnergemeinde Jargeau zu schreiben.
„Bisher kannten wir uns ja nur von Fotos“, erzählt Bianca aus Reilingen, „deshalb haben wir uns riesig gefreut, und waren schon sehr gespannt auf die französischen Kinder“.
Entsprechend herzlich fiel die Begrüßung der Klasse, die begleitet wurde von ihrem Lehrer Aymerick Chollet sowie den beiden Betreuerinnen Françoise Oberson und Élodie Riglet, in der Schillerschule aus.
Die Reilinger Kinder hatten bunte Schilder gestaltet, worauf in großen Lettern „Bonjour“ zu lesen war, um die jungen Franzosen gleich in ihrer Landessprache willkommen zu heißen. Und so war im Handumdrehen die erste Schüchternheit auf beiden Seiten überwunden. Die französischen Schüler hatten zu Hause in Jargeau kleine „Spickzettelchen“ mit deutschen Wörtern vorbereitet, die jedoch bald nicht mehr benötigt wurden. „Zumal man sich im Notfall auch mit Händen und Füßen verständigen konnte“, lacht Françoise Oberson, die schon seit der Gründung der Partnerschaft mit Jargeau im Jahr 1989 immer wieder nach Reilingen kommt und sich bestens auskennt.
Zusammen mit den Klassenlehrern der Viertklässler hatte der Freundeskreis Reilingen-Jargeau ein abwechslungsreiches Programm für die Woche zusammengestellt, das bei den Kindern keine Wünsche offen lassen sollte. So war der erste Tag in Reilingen ganz dem Erkunden der Gemeinde gewidmet. Zunächst empfing Bürgermeister Walter Klein die muntere Schar, die gleich mit den deutschen Klassenkameraden ins Rathaus gekommen war und vom Gemeindeoberhaupt persönlich begrüßt wurde.
In mehrere deutsch-französische Gruppen aufgeteilt, gab es anschließend eine Schnitzeljagd durch Reilingen, bei der es die verschiedensten Aufgaben zu lösen galt wie zum Beispiel „wie viele Hände zählt ihr auf der Skulptur bei der Schillerschule“ oder auch anhand von Fotos die entsprechenden Orte zu finden. Ein Besuch im Heimatmuseum bei Hildegard und Philipp Bickle gehörte natürlich auch zum Pflichtprogramm an diesem Tag und die Kinder machten alles begeistert mit. Schließlich wartete am Schluss der Dorfrallye ein leckeres Eis im Eiscafé Bianchi auf die Kinder.
Auch das Motodrom in Hockenheim wurde besichtigt, bei einer Führung im Mannheimer Schloss durften die Kinder in historische Kostüme schlüpfen und nachmittags bestand im Luisenpark ausreichend Gelegenheit zum Spielen und Toben.
Selbstverständlich fanden aber auch gemeinsame Schulstunden statt. Hierzu hatten sich die Lehrer der vierten Klassen einiges einfallen lassen, um den Unterricht interessant und lebhaft zu gestalten. Im Mathematikunterricht gab es ein Rechenspiel, bei dem Punkte gesammelt werden konnten, und es wurden Bewegungsspiele in beiden Sprachen gemacht. Viel Spaß machte allen auch das Dominospiel, bei dem es galt, an verschiedene Begriffe das jeweilige passende deutsche oder französische Wort anzulegen. „Was heißt „jaune“ fragt Lisa-Marie, und Tizia aus Jargeau hilft ihr, das passende deutsche Wort zu finden, indem sie einen gelben Stift in die Höhe hält. Im Kunstunterricht malten die Kinder Silhouetten aus, und dabei lernten sie auch die Körperteile und Farben auf Deutsch und Französisch. Auch Rektor Falk Freise zeigte sich begeistert von dem Austausch und glänzte mit Französischkenntnissen, als er Françoise Oberson, die an diesem Tag Geburtstag hatte, mit seinen Glückwünschen und einem Geburtstagsständchen der Kinder eine große Überraschung bereitete.
Den Nachmittag verbrachten die kleinen Franzosen in den Familien ihrer deutschen Klassenkameraden. Jeder nahm dabei einen französischen Schüler mit nach Hause, wo zunächst in den Familien zu Mittag gegessen wurde, so dass die jungen Gäste auch ein wenig vom Alltagsleben ihrer deutschen Freunde kennen lernen konnten. „Zuerst hatten wir Bedenken, dass wir uns vielleicht nicht verstehen“, meint Bianca, „aber dann war es doch gar nicht so schlimm“. „Außerdem habt ihr ja schon fleißig Französisch gelernt in der Schul - AG“, fügt ihre Mutter hinzu und Bianca nickt eifrig.
Am einzigen Regentag der Woche besuchten die Kinder das Technikmuseum in Speyer und während der anschließenden Shoppingtour in der Innenstadt bestand auch noch die Gelegenheit, ein Mitbringsel für die Familien daheim in Jargeau zu erstehen.
Wie im Flug verging eine ereignisreiche Woche und der Abschied fiel allen schwer. Kaum waren die Franzosen nach Jargeau zurückgekehrt, traf von dort schon die erste E-Mail ein: „Vielen Dank für alles. Wir waren alle begeistert von dem Aufenthalt in Reilingen. Ihr habt die Messlatte sehr hoch gelegt. Wenn ihr nach Jargeau kommt, wird es für uns schwer werden, das zu überbieten!“ Ein schöneres Kompliment kann es für alle Beteiligten kaum geben.
AB
Im Heimatmuseum
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