Wir berichten
Wer erinnert sich noch an diesen Kiosk?
[Online seit 07.05.2012]
Vor dem Kriege kannte man das Wort "Kiosk" in Reilingen nicht. Das fremdartige Wort stammt ursprünglich aus dem Persischen und bedeutet so viel wie Ecke oder Winkel. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Wort zum französischen "kiosque". Von dort wurde es in andere europäische Sprachen und auch ins Deutsche übernommen. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts verstand man unter dem Wort einen Gartenpavillon. Nach 1900 kamen die Pavillons aus der Mode und der Begriff wurde auf "kleine Verkaufsbuden" übertragen, in welchen Tabakwaren, Süßigkeiten, Getränke, Zeitungen usw. verkauft wurden.
Am 2. Juni 1949, (ein Jahr nach der Währungsreform!) und in wirtschaftlich harter Zeit, lesen wir in einer Gewerbeanmeldung: Es wird in der Alten Friedhofstraße 19 eine Verkaufsstelle für "Tabakwaren und Süßwaren, alkoholfreie Getränke, ohne Ausschank" eingerichtet. Der Kiosk wurde von Heinrich ("Heiner") Dufrin, dem Besitzer der späteren "Bäckerei Dufrin" in der Gartenstraße 19, errichtet. Er hatte den Kiosk bis zum März 1951 in Betrieb. Dann errichtete er seine Bäckerei in der Gartenstraße. Im Kiosk kauften wir Kinder buntes Brausepulver und andere Süßigkeiten. Die Erwachsenen kauften sich Zigaretten, teilweise in Packungen mit nur 3 oder 6 Stück. Wann das Kiosk aufgegeben wurde, weiß ich nicht. Ein anderer Betreiber des Kiosks war "Gustel Krisper", welcher in der Ziegelgasse wohnte.
Philipp Bickle