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Zwei Kühe als Zuggespann statt Traktor oder Pferd

[Online seit 27.01.2012]

Schon vor längerer Zeit übergab uns Margret Schuppel geb. Schneider ein tolles Bild mit einem Wagen und zwei Kühen als Zuggespann. Es entstand wohl 1941 oder 1942.

Auf dem Wagen sitzt die etwa 5jährige Margret mit ihrer Großmutter Katharina Schneider geb. Weißbrodt. Sie holen Rüben zum Füttern der Tiere aus dem Gewann
Auf dem Wagen sitzt die etwa 5jährige Margret mit ihrer Großmutter Katharina Schneider geb. Weißbrodt. Sie holen Rüben zum Füttern der Tiere aus dem Gewann "Geißheck". Das ist etwa dort, wo heute die Autobahn verläuft, in der Nähe der Reilinger Aussiedlerhöfe Baumann, Krämer und Schell. Es dauerte schon eine gehörige Zeit, bis die beiden Tiere den Wagen dorthin gebracht und wieder zurückgezogen hatten. Wo ist aber der Großvater? Warum hat er der Großmutter nicht beim Rübenrupfen geholfen?

Die Geschichte hat einen zeitbedingten Hintergrund. Großvater Friedrich Schneider war nur nebenberuflich Landwirt. Er arbeitete bei der Bahn.  Dann tat er irgendwann eine politische Aussage, welche nicht im Sinne der damaligen nationalsozialistischen Partei war. Er wurde denunziert, am Arbeitsplatz bei der Bahn verhaftet und in Sandhofen (bei Mannheim) eingesperrt. Nun musste Sohn Hans  (Vater von Margret) und die Großmutter die landwirtschaftlichen Arbeiten und das Füttern der Tiere übernehmen.
Gegen eine Gegenleistung kam der Vater aber frei. Nachdem Sohn Hans in die Partei eingetreten war, entließ man den Großvater nach sechs Wochen wieder aus dem Gefängnis.

Ein weiteres Bild mit Kuhfuhrwerk und zwei Tieren ruht bei uns auch schon seit längerer Zeit in der Redaktion. Es entstand in der Kirchenstraße. 

Es zeigt den Landwirt Friedrich(?) Geider mit weiteren Personen beim Einfahren in das Wohnhaus in der Kirchenstraße 14. Der
Es zeigt den Landwirt Friedrich(?) Geider mit weiteren Personen beim Einfahren in das Wohnhaus in der Kirchenstraße 14. Der "Bordwagen" ist gefüllt mit zu "Büscheln" gebundenen Tabakblättern. Sie werden jetzt noch in "Bandlieren" eingefädelt und dann unter dem Dach zum Trocknen aufgehängt. Wahrlich, es hat noch viele Handgriffe gekostet, bis die Tabakblätter dann nach weiterer intensiver Behandlung zu fertigen Rauchwaren verarbeitet werden konnten. Eine zeitliche Einordnung konnte ich für dieses Bild nicht vornehmen.
Philipp Bickle

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