Gemeinde Reilingen

Andreas Mossbrugger hat uns wieder einen interessanten Zeitungsausschnitt beschert. Darin wird zum "großen öffentlichen Preiskegeln" in das Gasthaus " zur Eintracht " eingeladen. Es gibt praktische Gegenstände zu gewinnen. Der 1. Preis ist ein Fahrrad (Wert damals etwa 50 Mark), dann kam ein Diwan ( Sofa ), dann ein Spiegel und gar ein leeres Fass mit 70 Litern. Der Gesamtwert betrug 345 Euro.

In der "Eintracht" gab es damals eine Kegelbahn, welche wohl vom ältesten Reilinger Kegelclub, damals hieß es Kegelgesellschaft "Alle Neun" benützt wurde. Die Kegelbahn sehen wir auch auf einer alten Postkarte von 1915. Eine Replik hiervon wurde dieses Jahr als Jahresgabe bei den "Freunden Reilinger Geschichte" als Jahresgabe ausgegeben. Einige interessante Einzelheiten erfahren wir auch in unserem Heimatbuch (" 700 Jahre Reilingen " S. 424). Neben der "Eintracht" lag das Haus des praktischen Arztes (vermutlich: Dr. Wilhelm Hezel? Er war auch Kolonnenarzt des Roten Kreuzes in Reilingen, Hockenheim und St. Leon, von 1934 bis 1945). Sein Haus grenzte gerade an die Kegelbahn. Er schrieb an das Bürgermeisteramt, die Mauer zu seinem Hause wirke wie ein Resonanzkastens eines Musikinstrumentes und verstärke den Lärm der rollenden Kugeln in einer Weise, dass es unmöglich sei, während des Kegelns im Sprechzimmer zu arbeiten. Und am Abend, wenn alles ruhig sei, verstärke sich der Lärm noch mehr. Trotz der Beschwerde des Arztes und Mitteilung an das "Bezirksamt Schwetzingen" erhielt der Verein eine Verlängerung der Polizeistunde. Die Klage des Arztes hatte keinen Erfolg. Es wurden Keglerbälle, Unterhaltungsabende und, wie der Zeitungsausschnitt zeigt, Preiskegeln durch- geführt. 1971 zog der "Kegelsportverein 1962" von der "Eintracht" in die "Fritz-Mannherz-Halle " um. Danach wurde wohl in der "Eintracht" auch die Kegelbahn geschlossen und umgebaut. Bild "Restauration zur Eintracht" und rechts angebaute Kegelbahn. Philipp Bickle