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Jagdbomber über Reilingen

[Online seit 28.11.2011]

Jagdbomber über Reilingen

Unser Artikel über den abgestürzten Militärflieger Walter Rautenberg, der bei uns auf dem Friedhof bestattet liegt, brachte uns allerhand Nachfragen oder Mitteilungen ein. Leider gibt es in Reilingen kaum Bilder aus den letzten Kriegstagen, da unser Ort (Gott sei Dank!) von schwereren militärischen Kämpfen verschont blieb. Unsere Leserin Margret Schuppel geb. Schneider hat uns einen Erlebnisbericht aus den letzten Kriegstagen geschickt. "An diesem Tage waren Ilse Schuppel geb. Hoffmann und ich (damals 10 Jahre alt) im Wald, um Bucheckern ("Bucheln")zu sammeln. Die konnte man dann in der Ölmühle gegen (knappes) Öl eintauschen. Als die Luftschutzsirene anfing, wollten wir nach Hause laufen, aber die Jagdbomber ("Jabos") waren sofort da und bombardierten in Neulußheim die Bahngleise. Zu unserem Glück gab es am Waldrand eine deutsche "Flak "(Flugabwehrkanone) mit vier Soldaten.
Zwei davon fingen uns ein und brachten uns in ihren Unterstand. Wir mussten uns die Ohren zuhalten und ruhig sein; dann würde uns nichts passieren.
Das Geschütz stand am Graben unter einem großen Busch und drei Soldaten bedienten es. Einer brachte die Munition, der andere legte sie ein, der dritte zielte und schoss auf die feindlichen Flieger. Der vierte Soldat war im Unterstand am Funkgerät. Er hat mit uns gesprochen und uns wieder beruhigt. Als alls vorbei war, ging er noch mit uns bis zum Mühlweg. Das war für mich als Zehnjährige ein schlimmes Erlebnis.
Wenn ich nach dem Krieg mit meinen Eltern auf dem Feld war und ein Flieger kam, rannte ich noch immer zum Wagen und versteckte mich darunter. Das ging noch lange so, denn man konnte es als Kind nicht verarbeiten. Die Eltern hatten keine Zeit, vor dem Lehrer hatte man zu viel Respekt und Seelenheiler (Psychologen) gab es zu dieser Zeit nicht!" Zur Information brachte uns Brigitte Maier geb. Münkel das Buch von Peter Huber "Als der Himmel Feuer spie" (Der Luftkrieg über Kraichgau, Hardt und Bruhrain, Bruchsal 1996) auf die Redaktion. Hierin wird das Leid der uns umgebenden Ortschaften geschildert, als die Jabos mit ihren Bordwaffen auf Militärs und Zivilisten schossen.
Der Reilinger Heimatverein wird zu diesem Thema demnächst eine Sonderausstellung vorbereiten. Wer noch Angaben machen kann oder Fotos oder Erlebnisse hat, möge sich bitte bei Philipp Bickle melden.
Amerikanische Jagdbomber (
Amerikanische Jagdbomber ("Jabos", Republic P 47 D Thunderbolt) wegen des rot-orange gefärbten Leitwerks "Rotschwänze" genannt. (Quellen: "Als der Himmel Feuer spie", Seite 88 und Bericht von Margret Schuppel geb. Schneider)

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