Gemeinde Reilingen

Seitenbereiche

Volltextsuche

Was suchen Sie?

RSS

Facebook

Kontrast

Schriftgröße:

Seiteninhalt

Wir berichten

Ein Fliegerschicksal in den letzten Kriegstagen

[Online seit 07.11.2011]

Walter Rautenberg
Walter Rautenberg
Nach einem gekürzten Bericht des Reilinger Zeitzeugens Peter Thorn
Bei den Kriegsgräbern auf dem Reilinger Friedhof befindet sich ein Grabstein für den Oberleutnant Walter Rautenberg (Jagdflieger). Am 1. März 1945, gegen 11 Uhr, kam es zu einem Luftkampf mit alliierten Flugzeugen. welche zuvor Bahnanlagen und Industrieanlagen in Schwetzingen und Heidelberg bombardiert hatten. Sie waren auf dem Rückflug nach Metz. Dabei wurde Walter Rautenberg (damals 25 Jahre alt ) abgeschossen, aber er schaffte es noch, eine Telefonleitung und die Bahnlinie zu überqueren; aber die Notlandung scheiterte. Die Maschine zerschellte in unmittelbarer Nähe des Bahnwärterhauses Thorn, das zwischen Neulußheim und Reilingen auf Reilinger Gemarkung ( "Bohnenbuckel") lag. Es war das Elternhaus des damaligen 4 ½ jährigen Peter Thorn. Aus Neugierde bat er seinen Vater ihn an die Unglückstelle mitzunehmen. Dort war ein großer Trichter, die Flugzeugteile brannten und waren über eine große Fläche verteilt. Der Pilot lag in seiner dunklen Uniform in mehrere Teile zerrissen auf einem Acker. Aus einem verbrannten Fliegerstiefel ragte ein blutiger Beinknochen.....! Peter sollte diesen Anblick sein Leben lang nicht vergessen. Auch ein Stück des Fallschirmes hing am Gestrüpp in der Nähe der Bahnstrecke. Bei diesem Luftkampf wurden auch amerikanische Flugzeuge abgeschossen, welche bei Speyer und Oftersheim abstürzten. Die Leichenteile des abgestürzten Piloten wurden von dem damaligen Totengräbers Wilhelm Oberacker in einer groben Bretterkiste gesammelt und mit dem Pferdefuhrwerk zu dem Reilinger Friedhof gefahren. Dort liegt Walter Rautenberg nun seit 66 Jahren in der Reilinger Erde auf dem Ehrenfriedhof. Er war Fluglehrer gewesen und war erst im Januar 1945 zum "Jagdgeschwader 2" versetzt worden. Die Absturzstelle selbst findet man nicht mehr. Schrottteile wurden beim Schrotthändler Bachert in Neulußheim abgeben. Beim Bau der Schnellbahntrasse 1986 wurde dort gebaggert und eingeebnet. Peter Thorn versuchte damals noch Flugzeugteile zu finden. Er fand einige Elektroteile und wenige korrodierte Elektrokabel. Wer noch Näheres über Flugzeuge und Flugzeugabstürze während des Krieges weiß, kann seine Mitteilungen gerne an Peter Thorn (Sauerbruchstraße 8) weitergeben.
Philipp Bickle
Sein Grab auf dem Reilinger Friedhof
Sein Grab auf dem Reilinger Friedhof

Weitere Informationen

Archiv - Ortsgeschichte

Hier können Sie ältere Artikel zum Thema Ortsgeschichte nachlesen.

Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
Jahr 2006
Jahr 2007
Jahr 2008