Wir berichten
Primizfeier im Jahre 1965
[Online seit 15.08.2011]
Dank unserer aufmerksamen Leser und Leserinnen wie z. B. Helmut Kneis mit Frau Helga, mit Brigitte Müller und anderen konnten wir dem Bild aus der Wendelinuskirche den vergessenen Sachverhalt wieder zuordnen. Es war am Vorabend, des 3. Juli 1965, als Alois Teschner in Reilingen in der Kirche empfangen wurde. Am Sonntag, dem 4. Juli war die eigentliche Primiz. Unser Bild entstand aber am Samstag zuvor, deswegen ist die Kirche schon für Sonntag vorbereitet und auf der linken Seite sind die Bänke für Ehrengäste reserviert und sind leer. Über dem Altar hängt ein großer Segensspruch mit einem Kelch und einer Hostie. " Den Kelch des Heiles will ich nehmen und anrufen den Namen des Herrn!" (aus Psalm 116). Auf der linken Seite erkennen wir den Ortspfarrer Leonhard Müller, in der ersten linken Bank sitzen 5 Nonnen, deren Namen wir nicht ermitteln konnten. In der Mitte mit dem Rücken zur Gemeinde steht Alois Teschner (noch ohne Stola), dann kommen Verwandte und Gläubige. Der neugeweihte Priester gehörte verwandtschaftlich zur Familie Schöfer aus der Kirchenstraße 27. Die Primizbraut war ,meines Wissens, Christl Schöfer. Mit im Bild sind auch noch Pfarrer Peter Weibel und Pfarrer Ernst Kneis, welcher 1951 hier ebenfalls in St. Wendelin seine feierliche Erstprimiz hielt. Auch von den Ministranten sind keine Namen bekannt.
Unter einer "Primiz" (Ableitung aus" prima missa", lat. 1. Messe) versteht man die erste von einem katholischen Priester als Erstzelebrant gefeierte Heilige Messe. Die Predigt bei diesem Gottesdienst wird meist von einem anderen (meist befreundeten) Priester gehalten. Es gilt als Ehre die Primizpredigt halten zu dürfen. Zur Primiz erhalten die Neupriester Primizgewand, Primizkelch und Patene (Hostienschale). Ganz besonders begehrt ist der Primizsegen des Neupriesters und im Volksmund heißt es: "Für einen Primizsegen läuft man sich gerne ein Paar Schuhsohlen durch!"
Weitere Anmerkung: Zu dem Bild mit dem mit der Traufseite zur Straße stehenden Wohnhaus (in der letzten Ausgabe) konnten keinerlei Angaben ermittelt werden.
Philipp Bickle
