Wir berichten
Handarbeitsunterricht an der Volksschule
[Online seit 01.08.2011]
Als um 1970 mit der Lehrplanreform in Baden-Württemberg an den Schulen das Fach "Hauswirtschaft/Textiles Werken" für Mädchen und Jungen eingeführt wurde, erhob sich allenthalben großes Geschrei, weil bislang nur Mädchen in "Handarbeit" (Stricken, Sticken, Nähen, Stopfen, Kochen usw.). ausgebildet wurden. Schon die Großherzogin gab an besonders geschickte Mädchen der achten Klassen einen besonderen Preis aus. Ab 1836 war dies ein reines Mädchenfach. Als Unterrichtsziel der "Nadelarbeit" nannte Katharina Bedenk (etwa um 1880) Leiterin der Ausbildungskurse für Lehrerinnen in badischen Volksschulen:
"Fertigkeiten bei Mädchen zur Instandhaltung und Herstellung von Kleidern und Wäsche für den eigenen Bedarf". Im Reilinger Heimatmuseum hängen einige "ABC-Sticktücher" aus solchem Unterricht.
"Nähhinweise"
Unser heutiges Bild stammt von Erna Schneider geb. Frey. Mit Hilfe von Mina Astor konnten wir einige Namen und Daten, zumindest ungefähr, zu ordnen. Es handelt sich wohl um den Jahrgang 1916 bis 1918. Die Aufnahme könnte um 1930 entstanden sein. Die Klasse scheint gerade das Stricken von Socken im Lehrplan zu haben. Die Handarbeitslehrerin ist Frau Karoline Geng,( die Großmutter von Peter und Dr. Klaus Geng). Das Bild ist vor dem alten Schulhaus (heute Rathaus ) entstanden.
Auf dem Bild erkennen wir einige Mädchen. Eine genauere Zuordnung war nicht möglich, sodass viele Namen fehlen: Else und Anna Stephan, Erna Schneider, Erna Salzgeber, verh. Huber, Mathilde Vögele, Anna Pfahler, Ida Astor geb. Bräuninger, Erna Frey, verh. Schneider, eine Schülerin namens Klein und daneben wohl ein mitgebrachtes, kleines Schwesterchen, dann Anna Kneis (kattun. Eck), Sophie Schell, Schwester von Emilie Weis geb. Sturm und Irmgard Klein geb. Kneis.
Philipp Bickle
Philipp Bickle
