Gemeinde Reilingen

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Römisches Kastell unter der Grasnarbe gefunden

[Online seit 31.03.2011]

Reilingen fast 1.800 Jahre alt / Cäsar hatte einen Ghostwriter
 
Die Spargelgemeinde Reilingen jubelt über einen sensationellen Fund: der Arbeitskreis Burg Wersau hat die Überreste eines römischen Kastells unter der Grasnarbe der Burg Wersau entdeckt. Doch damit nicht genug: In den Gewölben wurden verschiedene Inschriften gefunden. Die älteste datiert aus dem Jahre 212 und nennt das Kastell rutolingensis asparagensis. Damit wurde bewiesen, dass Reilinger eine der ältesten Gemeinden im Umkreis ist und die Gemarkung bereits zur Römerzeit besiedelt war.
 
Wie kamen die Hobbyarchäologen dem Kastell auf die Spur? Nach einer Grabungsaktion saßen die Helfer um Nachtwächter Otmar Geiger in der Schloßmühle noch zusammen und tranken ein Gläschen Wein, als es in der Schloßmühle rumpelte. Auf der Suche nach der Ursache fanden sie hinter einer eingestürzten Kellerwand einen Hohlraum. Die Heimatforscher fanden Tontafeln mit lateinischer Schrift!
 
Sofort wurde der Grabungsleiter des Landesdenkmalamtes Dr. Folke Damminger informiert. In gemeinsamer Arbeit legte man einen Raum von 30 m x 50 m frei. Er diente den römischen Soldaten als Speisesaal. Gefunden wurden auch verschiedene Amphoren mit Wein von den Hängen des Buckels rund um die Villa rustica Dominus Gibberis (noch trinkbar, aber sehr sauer) sowie eine Amphore mit in Auerochsfett gebratenen Schweinskaldaunen. Verschiedene Tontafeln lassen den Schluss zu, dass sich die Legionäre „zur Erholung“ nach einem Einsatz in der Aremorica in der Rheinebene befanden.
 
Gefunden wurden auch mehrere Fassungen des Bello Gallico von Gajus Julius Cäsar. Randbemerkungen lassen den Schluss zu, dass der Text, der seit Jahrhunderten Lateinschüler plagt, gar nicht von Cäsar ist! Die Verwaltung hat Prof. Dr. Aloysius Fiddler vom Altsprachlichen Institut der Universität Heidelberg die Werke zum Versionenvergleich übergeben: „Der Urtext wurde von einem Autor mit dem Kürzel KT erstellt, Cäsar hat viele Passagen daraus einfach übernommen. Während der Zeit der Völkerwanderung germanisierte die Familie des Autors ihren Namen und nennt sich seitdem Guttenberg.“
 
Bürgermeister Walter Klein ist begeistert von den neuen Erkenntnissen, dass Reilingen fast 1.800 Jahre alt ist. Deshalb würden aber die Jubiläumsfeierlichkeiten zur 725-Jahr-Feier nicht abgeblasen: „Wir feiern 2012 einfach weiter“. Geprobt wird dazu jetzt schon: Die Gemeindeverwaltung wird die historisch belegte Kraichbachquerung der Römer im Jahr 212 nachstellen - die Attraktion beim Historischen Dorffest im nächsten Jahr. Beim ersten Test gab es nasse Füße.
 
Lediglich Bauhofleiter Ludwig Anweiler, der die Archäologen in bewährter Manier unterstützte, war enttäuscht: „Keine Mauer ist höher wie ein Meter, waren das alles Zwerge“
 
Die neuen Ergebnisse werden morgen, am 1.4., der Öffentlichkeit präsentiert. Treffpunkt ist um 10.00 Uhr vor der Schloßmühle.
 
 

Die Gemeindeverwaltung stellt die historisch belegte Kraichbachquerung der Römer im Jahr 212 nach
Die Gemeindeverwaltung stellt die historisch belegte Kraichbachquerung der Römer im Jahr 212 nach

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