Wir berichten
" s' Schulgässl" - ein Stück Reilinger Geschichte
[Online seit 23.11.2009]
Eine der kürzesten Straßen in unserem Ort ist die Schulstraße. Aber von ihr liegen viele historische Fotos vor. So berichteten wir schon über das ehemalige evangelische Schulhaus, den Hopfentransport, über das katholische Schwesternwohnheim (Josefshaus mit Kindergarten und Nähschule ), den jüdischen Lehrer Heimberger oder über die ehemalige Zigarrenfabrik und spätere Raiffeisenverkaufstelle oder über das Rathaus mit dem "alten Schulhaus".
Unser heutiges Bild wurde uns von Marliese Bräuninger zur Verfügung gestellt. Es entstand im Jahre 1925 in der Schulstraße ("Schulgässl" ) Nr. 6. Wenn der "Lichtbildner" oder Fotograf ins Haus kam, dann war die Aufregung groß. Es wurden die Festtagskleider angezogen, die Kinder wurden nochmals gekämmt und jedem Familienmitglied wurde vom Fotografen der richtige Standort zugeteilt. Vorne stand dann auf hohem Stativ die Kamera. Der Fotograf verschwand hinter seinem schwarzen Tuch und stellte auf der Mattscheibe die richtige Entfernung ein. Nun wurde die gläserne Fotoplatte eingelegt. Alle Teilnehmer wurden noch einmal verwarnt, richtig herzusehen. Nun galt es mit starrem Genick, die lange Belichtungszeit stille zu halten. Wer wackelte, hatte nachher auf dem Foto kein Gesicht. Auf unserem Foto sehen wir vorne stehend von links: Frieda Bräuninger (verh. Frey), Lydia Bräuninger (verh. Ruby), Heinrich Bräuninger, vorne Adolf und hinten Fritz Bräuninger. Die beiden Kinder vorne rechts sind unbekannt. Im Fenster finden wir (von links): Ernst Bräuninger, dann Georg Bräuninger und Anna (verh. Schell), schließlich noch Georg Bräuninger und Sofie (verh.Astor). Im Vergleich mit dem heutigen Bild wurde rechts ein Haus und das ehemalige Raiffeisengebäude abgerissen. Stattdessen führt jetzt ein Verbindungsweg zur Hockenheimer Straße. Außerdem entstanden neue Parkplätze.
Philipp Bickle
